Im Jahre 2012 wurde auf
Initiative von Hans-Benno Hauf zum ersten Mal vom Evangelischen
Posaunenchor Ginsheim und der Ginsheimer Kantorei mit dem "Ruf in den
Advent" zu einer gemeinsamen musikalischen Einstimmung auf die Advents-
und Weihnachtszeit in die Evangelische Kirche in Ginsheim eingeladen. Die
sehr gute Resonanz machte dabei deutlich, dass damit einem Bedürfnis
vieler Menschen nach Ruhe und Besinnlichkeit in der oftmals von Hektik und
Betriebsamkeit geprägten Vorweihnachtszeit entsprochen worden ist. So ist
inzwischen der "Ruf in den Advent" zur Tradition geworden.
Am 26. November 2016 war es wieder soweit. Ein Bläserensemble des
Evangelischen Posaunenchores Ginsheim unter der Leitung von Hans-Benno
Hauf, der Kammerchor der Ginsheimer Kantorei (Leitung: Armin Rauch) und
Thomas Herwig an der Orgel hatten in die evangelische Kirche eingeladen.
Offenbar haben viele auf die Einladung gewartet. Die stattliche Anzahl von
Besuchern und Besucherinnen des Konzertes machte deutlich, dass der "Ruf"
aus dem vorweihnachtlichen Programm nicht mehr wegzudenken ist. Es war
eine festliche und stimmungsvolle Atmosphäre in der die adventlichen
Weisen genossen und verinnerlicht werden konnten.
Hans-Benno Hauf und Armin Rauch hatten ein abwechslungsreiches Programm
zusammengestellt und gaben zu den einzelnen Werken kurze und informative
Einführungen und Erläuterungen. Chor und Bläserensemble agierten sowohl
einzeln als auch gemeinsam und brachten in hervorragender Art und Weise
die sehr gut aufeinander abgestimmten Darbietungen zu Gehör. Eine schöne
Bereicherung des Konzertes war zudem der von Thomas Herwig einfühlsam
interpretierte Orgelchoral „Nun komm, der Heiden Heiland“ von Johann
Sebastien Bach. Zum Schluss konnten sich auch die Gäste des Konzertes
einbringen und stimmten mit allen Interpreten gemeinsam das allseits
bekannte und beliebte Adventslied "Tochter Zion" an. Anhaltender Beifall
belohnte alle Akteure des kostenlosen Konzertes.
(Wolfgang Stoffel)
»Festliche Musik des Barock für
Orgel und Trompete«
Für Samstag, 15.
Oktober 2016, hatte die Evangelische Kirchengemeinde Ginsheim zu einem
Konzert mit festlicher Musik des Barock für Orgel und Trompete/Flügelhorn
eingeladen.
Malte Birkholz (Nauheim), Flügelhorn/Trompete, und Olga Witthauer
(Helsinki), Orgel begeisterten ihr Publikum in der fast voll besetzten
Kirche mit Werke von großen Meistern: Henry Purcell (1659-1695), Georg
Friedrich Händel (1685-1759), Johann Sebastian Bach (1685-1750), Georg
Philipp Telemann (1681-1767) und Giuseppe Aldrovandini (um 1673-1708). Mit
stehenden Ovationen dankte das Publikum für ein fantastisches
Konzerterlebnis.
Die aus Aachen stammende Pianistin Olga Witthauer lebt seit 2007 in
Finnland. Ihre musikalische Ausbildung erhielt sie an der Hochschule für
Musik Köln und an der Sibelius-Akademie Helsinki. Ergänzende
Studienaufenthalte führten sie nach Montréal und an die Cornell University
in Ithaca, New York. Derzeit ist Olga Witthauer als Assistentin an der
Sibelius-Akademie Helsinki tätig, wo sie zudem ein künstlerisches
Promotionsstudium absolviert. Ihr ist es ein besonderes Anliegen, auch
unbekanntes Repertoire zu erkunden und Werke heutzutage in Vergessenheit
geratener Komponisten wieder zu Gehör zu bringen. Konzertreisen führten
sie in verschiedene Länder Europas sowie nach Japan, Kanada und in die
USA.
Der Nauheimer Musiker Malte Birkholz konnte sich schon in jungem Alter
durch seine Leistungen bei Jugendwettbewerben auszeichnen. Seine
außergewöhnliche musikalische Vielseitigkeit hat er sich bis heute
erhalten. Er ist im Kreis Groß-Gerau als Chorleiter, Organist,
Übungsleiter für musikalische Früherziehung, Musiklehrer und
freischaffender Musiker tätig. Zudem leitet er die Kirchenchöre der
Gemeinden Geinsheim und Astheim und versieht eine halbe Organistenstelle
in Groß-Gerau-Wallerstädten, wo er zudem den Posaunenchor mit der Trompete
anleitet.
»Festliche Musik des Barock für
Orgel und Trompete«
"Orgelmusik im Bannkreis Bachs"
- so lautete der Titel eine Konzerts am Sonntag, 18. September 2016.
Im Rahmen den "Ginsheimer Kirchenmusiken" konzertierte Andreas Zopf,
Kantor der Petrus-Kirche in Leverkusen, auf der Oberlinger-Orgel. Zu
Beginn erklangen Präludium und Fuge Es-Dur (BWV 552) von Johann Sebastian
Bach. Zwischen Präludium und Fuge setzte Zopf Bachs Choralbearbeitung
"Dies sind die heil'gen zehn Gebot" (BWV 678). Es folgten Robert Schumanns
"Studie As-Dur in Kanonform" op. 56 sowie fünf von Johannes
Brahms Choralvorspielen op. 122. Die Sonate Nr. 4, B-Dur, op.65 von
Felix Mendelssohn Bartholdy bildete den Abschluss eines beeindruckenden
Orgelkonzerts, bei dem sich der aus Ginsheim stammende Künstler Andreas
Zopf ganz in den Dienst seine alten Heimat stellte. Die Kollekte, die
das begeisterte Publikum am Ende spendete, war für die Stiftung der
Evangelischen Kirche Ginsheim bestimmt, die in diesem Jahr seit zehn
Jahren besteht. Im Namen von Stiftungsrat und Kirchenvorstand dankte
Hans-Helmut Hauf dem Organisten für sein großartiges Spiel und seinen
Beitrag zum Wohl der Kirchengemeinde.
»Traumhaftes Akkordeon -
Musikalische Weltreise mit Alexandre Bytchkov«
Wer glaubt, das Akkordeon eigne sich
nur als Instrument der Volksmusik oder zur Liedbegleitung wurde am 11.
Juni 2016 von Alexandre Bytchkov eines Besseren belehrt. Im Rahmen der
Ginsheimer Kirchenmusiken präsentierte der bekannte Akkordeonvirtuose
und Preisträger nationaler und internationaler Wettbewerbe, u.a.
zweifacher Deutscher Akkordeonmeister, die breite Palette der
Möglichkeiten des Akkordeons. Er entführte die Zuhörer in
unterschiedlichste Musikwelten und entfachte auf dem Akkordeon ein wahres
Feuerwerk mit höchstem künstlerischem Anspruch. Ob
melancholisch-gefühlvolle russische Romanzen, lebensfrohe russische
Folklore, eine zeitgenössische Hommage an Astor Piazolla, Johann Sebastian
Bach's bekannte Toccata und Fuge d-moll oder Rossinis Figaro: Alexandre
Bytchkov, faszinierte sein Publikum durch seine Virtuosität und sein
musikalisches Einfühlungsvermögen und bot den Konzertbesuchern ein ganz
besonderes Hörerlebnis. Es war ein Konzert mit hohem Anspruch, das unter
die Haut ging und das man noch lange in seinem Herzen mit sich tragen
wird.
"Der Herr ist mein Hirte" - Musik
und Wort zum 23. Psalm
Sonntag, 24.April 2016 -
Konzert zum Sonntag "Kantate"
Die ca. 80 Besucher und Besucherinnen des wunderbaren Konzertes der
Ginsheimer Kantorei und des Projektchores hatten die richtige Wahl
getroffen und wurden für ihr Kommen in vielfältiger Weise belohnt. Am Ende
des Konzertes brachten sie dies durch lang anhaltenden Applaus mit
Standing ovations auch sehr deutlich zum Ausdruck.
Inhaltlich ging es am Sonntag "Kantate" um die musikalische und verbale
Darstellung und Interpretation der Bibelworte des 23. Psalms "Der
Herr ist mein Hirte", einer der wohl bekanntesten Psalme überhaupt. Er
diente über Jahrhunderte hinweg zahlreichen Komponisten als Textgrundlage.
Ausgehend von der Vielfalt und Unterschiedlichkeit der Psalmvertonungen
erklangen Chorwerke von Thomas Tomkins, Heinrich Schütz, Johann
Sebastian Bach, Franz Schubert, Nehemiah Shumway, Robert Jones, Sir
Charles Villiers Stanford und Orgelwerke von Jan Pieterszoon Sweelinck und
Niels Wilhelm Gade, Die Struktur der einzelnen sehr gut aufeinander
abgestimmten Programmteile mit Solis an der Orgel, gemeinsamen
Darbietungen von Chor und Organist und Wortbeiträgen ermöglichte ein
abwechslungsreiches Programm mit einer sehr guten Abstimmung zwischen
Chor, Orgel und Wortbeiträgen.
Die Darbietungen des Chores und des in den Konzerten der Kantorei nicht
mehr wegzudenken Organisten Klaus Uwe Ludwig waren sehr beeindruckend und
von außerordentlicher Qualität. Absoluter Höhepunkt war schließlich das
sehr anspruchsvolle und spitzenmäßig gelungene Stück "The Lord is my
shephard" von Sir Charles Villiers Stanford. Das gesamte Konzert war -
wieder einmal - ein toller Klangenuss.
Neben der hohen musikalischen Qualität der Darbietungen beeindruckten auch
die von der Chorsängerin Brigitte Ploch vorgetragenen einleitenden und
verbindenden Zitate von Texten zum 23. Psalm. Sie machten den
Zuhörern in vielfältiger Weise sehr deutlich welche Bedeutung das Bild des
Hirten in der Bibel hat. Sie konnten die Erkenntnis mitnehmen, dass in
allen Lebenslagen Gott ein guter und verlässlicher Begleiter und
Kraftquelle ist. Chorleiter Armin Rauch und allen Interpreten ist es
erneut gelungen ein anspruchsvolles Chorprojekt auf sehr hohem Niveau
durchzuführen. Offenbar findet dies auch zunehmenden Anklang bei
interessierten Sängerinnen und Sängern was durch die stattliche Anzahl des
Chores deutlich geworden ist. (Wolfgang Stoffel)
Vokalensemble "cantus
spiritualis": Lamentatio - Konzert zur Passionszeit
Am 13. März 2016,
gastierte im Rahmen der „Ginsheimer Kirchenmusiken 2016“ das Vokalensemble
„cantus spiritualis“ in der Evangelischen Kirche Ginsheim. Im
Passionskonzert unter dem Titel „Lamentationes Ieremiae Prophetae“
erklangen die Klagelieder des Propheten Jeremia in Vertonungen
von Tomàs Luis de Victoria, Giovanni Pierluigi da Palestrina,
Orlando di Lasso und Manuel Cardoso sowie Passionsmotetten von Thomas
Tallis, Andrea Gabrieli und Thomas Tallis.
Die Lamentationes des Propheten Jeremia, seine Klage über die Zerstörung
Jerusalems durch die Babylonier, sind die Lesungstexte in den Matutinen
der Kartage, deren Inhalt auf das Sterben Jesu projiziert worden ist. Der
gesungene Vortrag dieser Lesungstexte ist über Jahrhunderte verbürgt. Im
Laufe des 16. Jahrhunderts entdeckten die komponierenden Kapellmeister das
Potential der Verse und begannen mit deren mehrstimmiger Vertonung. Eine
formale Besonderheit besteht in der Nummerierung der Verse mit den
Buchstaben des heberäischen Alphabets. Schon in einstimmigen Gesängen des
siebten Jahrunderts wurde ihre Aufzählung in den Vortrag eingebunden.
Dieser Tradition haben sich auch die Komponisten der Renaissance
verpflichtet gesehen und die Buchstaben vor den Versen ebenfalls vertont.
Am Ende jedes Abschnitts steht der Refrain "Jerusalem convertere ..." als
eindringlich wiederkehrende Ermahnung zur Bekehrung.
Das Vokalensemble "cantus spiritualis" Wiesbaden - Anfang 2012 zur
konzertanten Aufführung geistlicher Vokalmusik der Renaissance gegründet -
verstand es vorzüglich, der Musik der alten Meister einen farbenreichen
Klang zu geben und die Architektur polyphoner Geflechte nachzuzeichnen.
Chrstine Fürniß und Janina Moeller (Sopran), Danilo Tepsa (Tenor),
Johannes Hill (Bariton - kurzfristig für Ronny Rickfelder eingesprungen)
und Bernhard Stephan (Baß) überzeugten mit einer klaren und ausgewogenen
Interpretation der filigranen Musik der Reiassance. Die zahlreichen
Zuhörerinnen und Zuhörer durften ein außergewöhnliches, höchst
beeindruckendes Konzert erleben.
"ORGEL - VÖLLIG ANDERS!!!" -
Heiteres Orgelkonzert zur Fastnachtszeit
Wer die Orgel nur von Praeludien, Fugen, Toccaten, Passacaglien
und Choralbearbeitungen kennt, konnte am 31. Januar 2016 erleben, zu
welchen ungewöhnlichen Ausflügen die »Königin der Instrumente« fähig ist.
Denn in diesem Konzert kam Majestät ganz locker daher. Sie hatte sich
ihrer noblen Robe entledigt und ein fröhliches Kleid angelegt. Sie ließ
dabei vernehmen, was sie sonst eher verbirgt (und erinnerte zuweilen an
ihre Stiefschwester - gemeint ist die kleine auf Rädern und mit der Kurbel
an der Rückseite).
Das zahlreich erschienene Auditorium - die Kirche war ausgesprochen gut
gefüllt - vernahm Ouverturen von Franz von Suppé, bekannte Stellen aus
Orffs »Carmina burana« oder die »Petersburger Schlittenfahrt«. Die feurige
»Carmen« tanzte zu den Klängen der sonst ehrwürdigen Pfeifen,
Tshajkowskijs »Nussknacker« rappelte mit seinem Klappergebiss und »Pink
Panther« (aus dem Film »Der rosarote Panther« von Blake Edwards, 1963)
besuchte gemeinsam mit dem »Dritten Mann« (aus dem Film »Der dritte Mann«
von Carol Reed, 1949) die Burg der Götter (aus »Der Ring des Nibelungen«)
- um nur einige Leckerbissen aus dem burlesk-launischen Programm zu
nennen. Den Abschluss des "offiziellen" Programms bildete Klaus Uwe
Ludwigs "Cappriccio romantique": sozusagen alles in einem Stück, wozu man
sonst einen ganzen CD-Schrank benötigt - und für das Publikum gleichzeitig
ein nicht ganz einfaches Rätsel, bei dem es auch etwas zu Gewinnen gab.
Als Zugabe folgte schließlich ein ganz bekanntes Werk von Johann Sebastian
Bach (oder doch nicht so ganz bekannt?): "Toccata und ein bisschen Fuge in
d-moll" - frei nach Johann Sebastian Bach.
Das ganze wurde mit großer Virtuosität von Klaus Uwe Ludwig - dem
ehemaligen Kantor der Lutherkirche Wiesbaden - serviert. Der längst
verrentete, aber noch längst nicht zur Ruhe gekommene Kirchenmusiker hat
nicht nur in vielen Ländern Europas (u.a. Dom zu Lund, Nagytemplon
Debrecen, Stefansdom Wien, Marienkirche Danzig, Rochester-Cathedral), in
den USA oder in Ägypten (Kairo) Konzerte gegeben, er hat auch hierorts
bereits seit etlichen Jahren bei Konzerten als Gesangssolist gewirkt oder
als Organist das Instrument betastet. Die Zuhörerschar erlebte ein
großartiges Konzertereignis. Zum Schluss gab es Standing Ovations für
Klaus Uwe Ludwig. Besonderer Dank gebührt dem Künstler auch dafür, dass er
die Kollekte am Ausgang als Spende zur Finanzierung der noch nicht
vollständig (ab-)bezahlten Ginsheimer Orgel zur Verfügung stellte. "Ritt
durch alle Tonlagen" - Bericht im Rüsselsheimer Echo vom 02.02.2016
Im Rahmen der Ginsheimer
Kirchenmusiken hatte die Ginsheimer Kantorei für Sonntag, 20. Dezember
2015, zu einem "Konzert zum 4. Advent" in die Evangelische Kirche Ginsheim
eingeladen. Auf dem Programm des Konzerts, das zugleich wieder den
Abschluss eines Chorprojekts zum Mitsingen bildete, standen das
"Magnificat in B" von Francesco Durante (1684-1755), "Die
Weihnachtsgeschichte" von Arnold Melchior Brunckhorst (1670-1725), drei
Meditationen für Orgel aus »La Nativité du Seigneur« von Olivier Messiaen
sowie sieben Choralbearbeitungen für Orgel von Klaus Uwe Ludwig.
Das eher selten aufgeführte "Magnificat" von Francesco Durante
gehört zu den wesentlichsten Vertonungen dieses Textes in
Kantatenform. In einem Im Jahr 1888 erschienenen Konzertführer ist darüber
bemerkt: " ... Formell ist es ausgezeichnet durch die Plastik der
Themen, die zum Theil sofort wie Volkslieder in Ohr und Herzen haften
...". Einem alten Brauch folgend erklangen zwischen den durch
einmalige polyphone Strukturen glänzenden Kantatensätzen des Magnificat
weihnachtliche Lieder in Chorsätzen von Bach, Bodenschatz, Freundt
und Crüger. Die nur in wenigen Werken überlieferte Musik von Arnold
Melchior Brunckhorst legt Zeugnis von einer hoch stehenden
Musizierfreudigkeit ab. Besonders deutlich wird dies in seiner
"Weihnachtsgeschichte" für Soli, Chor, zwei Trompeten, Streicher und
Orgel. Sie gehört, abgesehen von den beiden großen Weihnachtsoratorien von
Schütz und Bach, zu den wenigen instrumental begleiteten Werken, in denen
der vollständige Text des Lukasevangeliums 2, 1-14 unterlegt ist. In
prachtvoller barocker Besetzung, eindrucksvollen Chören, wunderschönen
Arien und erzählenden Rezitativen zeigte sich Brunckhorsts Schilderung der
Geburt Christi.
Mit den Orgelstücken von Olivier Messiaen und Klaus Uwe Ludwig wurde ganz
bewusst ein stilistischer Kontrapunkt zu den beiden barocken Chorwerken
gesetzt, als Zeichen der vielfältigen Möglichkeiten in der Musik, der
adventlichen Besinnung und der weihnachtlichen Freude über die
Jahrhunderte hinweg in verschiedenster Form Ausdruck zu verleihen.
Klaus Uwe Ludwigs Choralbearbeitungen zeichnen sich u.a. dadurch aus, dass
sie weniger die jeweilige Choralmelodie wörtlich erscheinen lassen,
sondern sich mehr um den Gehalt von Melodie und Text kümmern, wobei die
Liedmelodie eher nur durchschimmert. Die jeweiligen Choralbearbeitungen
atmen den Charakter des ganzen Liedes und seiner inhaltlichen Bedeutung
und zeigen somit ganz individuelle Eigenart. Olivier Messiaen ist einer
der größten französischen Komponisten im 20. Jahrhundert. Er widmete einen
Großteil seines Schaffens der Orgel und schenkt ihr mit die bedeutendsten
Werke des vergangenen Jahrhunderts. Aus Messians Zyklus »La Nativité du
Seigneur« ließ Klaus Uwe Ludwig mit hoher Präzision und großem
Einfühlungsvermögen die drei Meditationen "Les Berges", "Les Anges" und
"Les Enfents de Dieu" erklingen.
Die Ausführenden des Konzerts waren: Brigitta Schlechta (Sopran), Ruth
Zetzsche (Alt), Andreas Koppelmann (Tenor), Martin Schlotz (Bass), Stefan
Dürr und Erwin Frank (Trompeten), Monika Schulz und Hristo Maritchkov
(Violinen), Wolfgang Birtel (Viola), Günter Schulz (Violoncello), Ionel
Gazea (Kontrabass), Klaus Uwe Ludwig (Orgel), Ginsheimer Kantorei und
Teilnehmer/innen des Chorprojektes, Leitung: Armin Rauch.
Inzwischen ist es schon
zur Tradition geworden, dass ein Bläserensmble des
Evangelischen Posaunenchors (Leitung von Hans-Benno Hauf) und der
Kammerchor der Ginsheimer Kantorei (Leitung Armin Rauch) am Vorabend zum
1. Advent (28.11.2015) zum "Ruf in den Advent" einladen". Vor einigen
Jahren wurde diese gemeinsame Veranstaltung von Bläserchor und Kantorei
ins Leben gerufen. Es waren wieder Viele in die Evangelische Kirche in
Ginsheim gekommen, um sich musikalisch auf den Advent einstimmen zu
lassen. Und diesmal war nicht nur Zuhören angesagt, bei zahlreichen
Stücken durfte auch mitgesungen werden.
U.a. bei Jeremiah Clarke's "Prince of Denmark´s March" zum Beginn sowie
beim abschließenden gemeinsamen "Tochter Zion" übernahm Thomas
Herwig die Rolle des Organisten, Heiko Reinheimer ließ die Pauken
erklingen. Mit anhaltendem Applaus und der Forderung nach einer Zugabe
bedankte sich das begeisterte Publikum bei den Akteuren für ihr Musizieren
auf hohem Niveau.
Gitarrentrio Encanto: Zauber der
Gitarre
Am 27. September 2015, gastierte
im Rahmen der „Ginsheimer Kirchenmusiken 2015“ in der Evangelischen Kirche
Ginsheim das rheinhessische
Gitarrentrio "Encanto". Unter dem Titel „Zauber der Gitarre - Musik
aus drei Jahrhunderten auf drei Gitarren“ spielten Hans-Roland Schneider,
Tassilo Reiß-König und Heinz Strobel Werke von Antonio Vivaldi,
Joaquín Turina, Astor Piazzolla und Heinz Strobel, zum größten Teil in
eigenen Arrangements und Bearbeitungen der drei Künstler.
Das „Gitarrentrio Encanto“ gründete sich im Jahr 2014. Dem Namen „Encanto“
verpflichtend (das spanische Wort bedeutet Charme, Liebreiz, Zauber und
Anmut) überzeugte das Trio durch sein dynamisches, effektvolles, und
emotionales Musizieren auf höchstem Niveau. Die Anmut und der Zauber, wie
auch die beeindruckende Viruosität beim ausdrucksvollen Spiel mit den
wunderschönen Klangfarben der Gitarren ließen das Konzert zu einem
einzigartigen Hörerlebnis werden.
95 Jahre Ginsheimer Kantorei:
„Evergreens"
Zum 95. Geburtstag, den
die Ginsheimer Kantorei 2015 feiert, hatte sich der Kammerchor der
Kantorei ein besonderes Konzertprogramm einfallen lassen. Unter dem Titel
"Evergreens" lud das Vokalensemble im Rahmen der Ginsheimer Kirchenmusiken
am Sonntag, 5. Juli 2015, zu einem musikalischen Streifzug durch das 20.
Jahrhundert ein.
Es erklangen viele unvergessene Melodien und Hits: "Im Wagen vor mir fährt
ein junges Mädchen" war genauso vertreten sein wie "Pink Panther", "The
Lion sleeps tonight" oder "What a wonderful World". Außerdem gab es Songs
von den Comedian Harmonists, den Beatles, von Leonhard Cohen, Abba, Udo
Jürgens, Elton John, und vielen mehr.
Die Ausführenden waren Jens Pokora (Bariton - Mitglied im Coro Nacional de
España, Madrid), Charlotte Adelsberger (Piano), der Kammerchor der
Ginsheimer Kantorei (Leitung: Armin Rauch) sowie der 12-jährige Konrad
Stoffel, der mit Udo Lindenbergs Lied "Wozu sind Kriege da" für eine
solistische Überraschung sorgte.
95 Jahre Ginsheimer Kantorei:
„Konzert zum Sonntag Kantate"
Sonntag, 03.05.2015 -
Evangelische Kirche Ginsheim "Es war traumhaft" war die spontane Antwort einer Konzertbesucherin
, die ich einige Tage später in einem Supermarkt getroffen und spontan
gefragt habe, wie ihr das Konzert gefallen habe. Damit dürfte sie recht
zutreffend die allgemeine Empfindung der zahlreichen
Besucher/innen wiedergegeben haben.Diese war deutlich aus dem
emotionalen, lang anhaltenden und ungewöhnlich starken Applaus am Schluss
des Konzertes als auch aus vielen anschließenden Gesprächen der
Besucher/innen zu erkennen.In der Tat haben sowohl der Projektchor
(Ginsheimer Kantorei und Teilnehmer/innen des Chorprojektes) als auch das
Instrumentalensemble und die Gesangssolisten/innen in hervorragender Weise
zu Gehör gebracht was Armin Rauch als Dirigent und Leiter der Kantorei aus
der "Schatzkiste" des Chores ausgewählt hat. Karin Langendorf als
Vertreterin des Kirchenvorstandes hat das Repertoire der Kantorei in ihrer
Würdigung des Schaffens des seit 95 Jahren bestehenden Chores zutreffend
so genannt.
Zu der genussvollen Wahrnehmung der verschiedenen Darbietungen haben
sowohl die sehr hohe musikalische Qualität als auch die vielfältigen und
sehr gut aufeinander abgestimmten Elemente des Konzertes beigetragen:
» Werke verschiedener Komponisten aus dem 17. bis zum 21. Jahrhundert:
- "Singet dem Herrn ein neues Lied" von Wolfgang Carl Briegel - für Soli,
Chor, Streicher und Orgel
- "Jubilate Deo" von Jòzef Swider - für Chor, Streicher und Pauken
- "Jauchzet Gott, alle Lande" - für Singstimme, Kontrabass und Orgel
- "Schmücket das Fest mit Maien" von Andreas Hammerschmidt - für fünf
Stimmen, Streicher und Orgel
- "Sonate in C" (KV 328) von Wolfgang Amadeus Mozart - für Streicher und
Orgel
- "Salve Regina" (op. 171 Nr. 3) von Josef Gabriel Rheinberger - für drei
Frauenstimmen und Orgel
- "Sonate in G" (KV 274) von Wolfgang Amadeus Mozart - für Streicher
und Orgel
- "Missa brevis in G" (KV 49) von Wolfgang Amadeus Mozart - für Solisten,
Chor, Streicher und Orgel
» Die Mitglieder des gesamten Ensembles:
Brigitte Schlechta und Antje Rauch (Sopran), Ruth Zetzsche (Alt), Roman
Bär (Tenor), Klaus Uwe Ludwig (Bass, Pauken), Monika Schulz und Hristo
Maritchkov (Violine), Wolfgang Birtel und Barbara Leichtweiß (Viola),
Günter Schulz (Violoncello), Jonel Gazea (Kontrabass), Charlotte
Adelsberger (Orgel), Kantorei und Projektchor, Armin Rauch als Initiator
und souveräner Dirigent
Es war einfach ein Genuss! Die verschiedenen Darbietungen führten zu einem
Spannungsbogen, der gebanntes Zuhören initiierte. Danke an alle!
(Wolfgang Stoffel)
Fast alle Sinne wurden angesprochen beim Konzert des
Organisten-Ehepaars Iris und Carsten Lenz aus Wiesbaden am 4. Januar 2015
in der evangelischen Kirche in Ginsheim: Ein Hörgenuss ist beim Besuch
eines Orgelkonzertes durchaus zu erwarten. Die Live-Übertragung von
Videoaufnahmen der Finger- und Fußarbeit auf den Manualen und Pedalen der
Oberlinger-Orgel auf die Leinwand im Altarraum, die das Hörerlebnis
ergänzt und beeindruckende Einblicke in die virtuose, tänzerisch leicht
wirkende Spieltechnik beider Organisten vermittelt, ist den Besuchern
früherer Konzerte des Orgelduos im Rahmen der Ginsheimer Kirchenmusiken
ebenfalls bekannt. Neu ist das Einbinden des Geschmackssinns in das
Konzerterlebnis durch Austeilen von Bonbons verschiedener, bezüglich ihrer
Aromen und der jeweils benötigten ‚Lutschdauer‘ auf die präsentierte
Orgelliteratur passender Geschmacksrichtungen. Welch‘ eine interessante,
neuartige Erkenntnis selbst für altgediente Konzertbesucher, dass
beispielsweise während der Darbietung der Salonstückchen von Gustav
Schlemüller einem Großteil des Publikums gemeinschaftlich der Geschmack
von Rosen die Zungen labt!
Nicht neu hingegen die Intention der beiden Orgelvirtuosen, in der
Zusammenstellung ihres Konzertprogramms die ganze Vielseitigkeit und
Klangbreite der Orgelmusik aufscheinen zu lassen. Ob Bearbeitungen von
Volksweisen, royale oder Bach’sche Märsche, Kompositionen für Haustiere
oder Orgelmusik zur Untermalung von Stummfilmen: Iris und Carsten Lenz
ziehen buchstäblich alle Register, um ihrem Auditorium in der
vollbesetzten Ginsheimer Kirche zu zeigen, dass Musik der "Königin der
Musikinstrumente" keine schwere Kost sein muss. (Brigitte
Ploch)
Nach der guten Resonanz
der beiden letzten Jahrern luden ein Bläserensmble des Evangelischen
Posaunenchors unter der Leitung von Hans-Benno Hauf und der Kammerchor der
Ginsheimer Kantorei am Vorabend zum 1. Advent (29.11.2014) zum Ruf in den
Advent ein. Viele waren der Einladung in die Evangelische Kirche in
Ginsheim gefolgt, um sich musikalisch auf die Adventszeit einstimmen zu
lassen. Und dies ist vorzüglich gelungen. Die beiden Ensembles
präsetierten auf hohem Niveau Musik von der Renaissance bis zur
Gegenwart. Beim abschließenden gemeinsamen "Tochter Zion" durften
alle Zuhörerinnen und Zuhörer mit einstimmen.
Es ist seit langem in
Ginsheim eine schöne Tradition, dass im Rahmen der "Ginsheimer
Kirchenmusiken" die Kantorei der Evangelischen Kirche mehrmals im Jahr zu
einem größeren Chorkonzert einlädt. Unter der Überschrift "Schubert,
Mozart und mehr" fand es am 15. November 2014 in der Evangelischen Kirche
in Ginsheim statt. Es war der sehr gelungene Abschluss eines offenen
Chorprojektes, wie es seit einigen Jahren von der Kantorei angeboten wird
und sich in jeder Beziehung zu einem ausgesprochenen Erfolgsmodell
entwickelt hat. Mehr als 50 Sängerinnen und Sänger, ausgewogen verteilt
über alle Stimmen, präsentierten das von Chorleiter Armin Rauch
ausgewählte Programm zusammen mit Klaus Uwe Ludwig, dem langjährigen
Kantor der Lutherkirche Wiesbaden. Es ist allgemein bekannt, dass die
musikalischen Aufführungen des Chores stets auf sehr hohen Niveau
stattfinden. Doch dieses Konzert war sowohl in der Präsentation und
Ausführung als auch in der ganz persönlichen Wahrnehmung der Zuhörerinnen
und Zuhörer in besonderer Weise herausragend. Dafür sorgten die sehr
einfühlsam vorgetragenen Darbietungen und die äußerst gelungene Abfolge
der einzelnen Programmteile. Sie bildeten einen anhaltenden Spannungsbogen
vom Beginn bis zum Ende der Konzertes. Die Begeisterung aller Aktiven war
deutlich zu spüren und erfasste auch die Konzertbesucher. Selten zuvor war
beim Publikum eine so deutlich spürbare Konzentration und innere
Beteiligung über die gesamte Dauer des Konzertes wahrzunehmen. Dies begann
mit der eingangs zu hörenden Motette "Ave verum corpus" für Chor und Orgel
und endete mit der "Deutschen Messe" von Franz Schubert als absolutem
Höhepunkt des Konzertes. Dazwischen erklangen die abwechselnd, einfühlsam
und gut verständlich vorgetragenen Motetten für Chor und Orgel von
Wolfgang Amadeus Mozart, Edward Elgar und Salomon Jadassohn sowie die von
Klaus Uwe Ludwig furios intonierten drei Sätze der Orgelsonate Nr. 6 (über
das "Vaterunser-Lied") von Felix Medelssohn Bartholdy Langanhaltender und
intensiver Applaus - auf Wunsch der Kantorei erst am Ende des Konzertes -
brachten die Gefühlslage des Publikums zutreffend zum Ausdruck. Danke an
alle, welche die weitere musikalische Arbeit des Chores mit einer Spende
am Ausgang der Kirche unterstützten. (Wolfgang
Stoffel)
Kantorei beim Festwochenende "25
Jahre Städtepartnerschaft"
Am 2. Wochende im Oktober
2014 feierten Bürgerinnen und Bürger der Stadt Ginsheim-Gustavsburg
mit französischen Gästen den 25. Geburtstag der Städtepartnerschaft. Mit
dabei war auch die Ginsheimer Kantorei. Beim Bürgerfest "Wir sind Europa -
Markt der Möglichkeiten" leistete der Chor u.a. einen Beitrag zum
Bühnenprogramm: es erklangen weltliche Chorsätze aus verschiedenen Epochen
- natürlich auch einige in französischer Sprache! In einem anschließenden
Workshop waren dann die Festgäste gefordert: Beim offenen Singen durfte
Groß und Klein, Jung und Alt in viele Kanons mit einstimmen - zum Teil
auch in solche, die in beiden Sprachen gesungen werden konnten.
Schließlich wurde der ökumenische Festgottesdienst am Sonntag in der
restlos gefüllten Evangelischen Kirche Ginsheim von der Kantorei
musikalisch begleitet. Beim Refrain des abschließenden "Give me that
old-time Religion" im Satz von Traugott Fünfgeld sang und klatschte die
Gottesdienstgemeinde spontan begeistert mit.
Konzert mit Hilary O'Neill
Foto: Hilary O'NeillAm 13.9.2014 gab Hilary O'Neill ihr fünftes Gastkonzert in der
Evangelischen Kirche Ginsheim. Unter dem Titel "Hilary O'Neill singt mit
Harfe und Humor" verzauberte ;die Künstlerin wieder ihr Publikum. Mal
heiter, mal melanholisch waren die traditonellen Lieder und Balladen, die
vom Leben auf der grünen Instel erzählten. In ihrem aktuellen Programm hat
in diesem Jahr aber auch ein Stückchen Rheinromantik Einzug gehalten: Bei
dem bekannten Lied "Die Loreley" summten manche der Zuhörerinnen und
Zuhörer versonnen mit. Nach lang anhaltendem Applaus und mehreren Zugaben
bestand Gelegenheit, sich auch noch persönlich bei der Künstlerin zu
bedanken und eine Erinnerung in Form einer mit Autogramm versehenen CD zu
erwerben.
Am 6. April 2014
hatte die Ginsheimer Kantorei im Rahmen der Ginsheimer Kirchmusiken zu
einem Konzert zur Passionszeit eingeladen. Im Mittelpunkt stand die
Matthäuspassion von Heinrich Schütz. Die um das Jahr 1666 komponierte
Passion (SWV 479) gehört zu den Spätwerken des Meisters. Im Gegensatz zu
vielen anderen seiner Chorwerke verzichtete Schütz bei seiner „Historie
des Leidens und Sterbens unseres Herrn und Heilandes Jesu Christi für
Favorit-Sänger und vierstimmigen Chor“ auf jede instrumentale Begleitung.
Neben der Passionsvertonung kamen von Heinrich Schütz (1585-1672) die
fünfstimmigen Motetten: "Die mit Tränen säen" (SWV 378) und "Also hat Gott
die Welt geliebt" (SWV 380), der Chorsatz "Lob und Preis, sei Gott dem
Vater" (Schlusschor aus SWV 424) sowie von Samuel Scheidt (1587-1654) die
Choralpartita für Orgel über "Da Jesus an dem Kreuze stund" zur
Aufführung.
Das beeindruckende und von einem hohen musikalischen Niveau geprägte
Konzert bildete wieder den Abschluss eines Chorprojekts der Ginsheimer
Kantorei. Ausführende waren: Christian Petrenz (Evangelist), Klaus
Uwe Ludwig (Jesus-Worte, Orgel) sowie die Ginsheimer Kantorei und
Teilnehmer/innen des Chorprojektes, aus deren Reihen auch weitere
Soloparts der Matthäuspassion übernommen wurden. Die Leitung hatte Armin
Rauch.
Ginsheimer Kantorei begeisterte
mit Weihnachtskonzert "Oratorio de Noël" am 22.12.2013 in der
Evangelischen Kirche in Ginsheim
Die musikalischen Darbietungen der Ginsheimer Kantorei erfreuen sich
offenkundig immer größerer Beliebtheit. Dies ist u.a. auch daran zu
erkennen, dass es bereits relativ lange vor Beginn des Weihnachtskonzertes
für Besucher nicht einfach war, einen Sitzplatz in der Evangelischen
Kirche zu finden. Enges Zusammenrücken und das Nutzen der kleinsten Nische
schufen dabei ein angenehmes Gefühl von Nähe, das auch sehr gut zur
gesamten Atmosphäre im Kirchenraum passte.
Auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des aktuellen Chorprojektes hatte
das Konzert zum 4. Advent offensichtlich ebenfalls eine besonders hohe
Anziehungskraft. Selten betraten so viele Sängerinnen und Sänger unter dem
Beifall des Publikums den Chorraum der Kirche. Sollten sie eine besondere
Herausforderung gesucht haben, hat sie sich sicherlich sowohl bei den
Proben als auch bei der Aufführung der verschiedenen Werke erfüllt. Um es
vorwegzunehmen: Chor und Solisten präsentierten sich in absoluter
Hochform.
Bereits der erste Teil des Konzertes forderte sowohl den Interpreten als
auch insbesondere den musikalisch nicht ganz so versierten Zuhörern
einiges ab. Nachdem man sich zunächst etwas "eingehört" und u.a. an die
gewollten Dissonanzen gewöhnt hatte, war es schließlich ein Genuss
zuzuhören. Großes Kompliment an Chor und Solisten für die hervorragenden
Darbietungen der folgenden Werke: "Gott, unser Schöpfer" - Choralmotette
für vierstimmigen Chor und Orgel von Zsolt Gárdonyi (* 1946), "Ave Maria"
von Cesar Franck (1822 - 1890) in einer Bearbeitung für vierstimmigen Chor
und Orgel, "Vom Himmel kam der Engel Schar" für Solotenor, vierstimmigen
Chor und Orgel von Albert Becker (1834 - 1899), "Béthléem - Pastorale sur
un Noel du dix-huitieme siecle" - in einer Fassung für vierstimmigen Chor
und Orgel von Charles Gounod (1818 - 1893) und "Paraphrase sur un Chœr de
Judas Macchabée de Händel" von Alexandre Guilmant (1837 - 1911) -
komponiert um 1903 für Orgel.
Schließlich folgte mit der sehr gelungenen Aufführung des "Oratorio de
Noël" von Camille Saint-Saëns (1835 - 1921) der Höhepunkt des Konzertes.
Das Weihnachtsoratorium in einer Bearbeitung für 5 Gesangssolisten,
vierstimmigen Chor, Harfe und Orgel war der absolute Genuss. Stehende
Ovationen belohnten am Ende der Darbietungen alle Akteure. Dem Leiter der
Ginsheimer Kantorei Armin Rauch ist es wieder einmal gelungen die
Teilnehmer des Chorprojektes zur Höchstleistung zu führen. Glückwunsch!
Besonderer Dank gilt nicht zuletzt den Gesangssolisten Catherine Jolles
(Sopran), Antje Rauch (Mezzosopran aus den Reihen des Chores), Claudia
Rück (Alt), Christian Petrenz (Tenor), Stefan Querbach (Bariton) sowie den
Instrumentalsolisten Klaus Uwe Ludwig (Orgel) und Miroslava Stareychinska
(Harfe), die das ingesamt tolle und stimmige Konzert zum 4. Advent mit
ihren vortrefflichen Beiträgen bereicherten und sehr harmonisch gelingen
ließen. (Wolfgang Stoffel)
Ruf in den Advent
Prächtiger Ruf in den
Advent am 30.11.2013 in der Evangelischen Kirche in Ginsheim
Offensichtlich war sehr vielen Besucherinnen und Besuchern der
Evangelischen Kirche der "Ruf in den Advent" des vorigen Jahres noch in
guter Erinnerung und sie hatten sicherlich gehofft, dass er auch in diesem
Jahr wieder erschallen möge. Sie wurden nicht enttäuscht und kamen deshalb
in großer Zahl auch zum diesjährigen gemeinsamen Konzert des
Bläserensembles des Evangelischen Posaunenchores und des Kammerchores der
Ginsheimer Kantorei. Die bis zum letzten Platz besetzte Kirche bot sodann
auch eine besondere Atmosphäre in der die festlichen adventlichen Weisen
genossen und verinnerlicht werden konnten. Kammerchor und Bläserensemble
brachten abwechselnd und in musikalisch hervorragender Art und Weise die
von den beiden Initiatoren und Leitern, Hans Benno Hauf und Armin Rauch,
sehr gut aufeinander abgestimmten Darbietungen zu Gehör. Zu den einzelnen
Werken gab es kurze Erläuterungen.
Der musikalische Spannungsbogen umfasste sowohl allseits bekannte Werke
als auch neuere Bearbeitungen. Interessant und sehr gelungen war bereits
der Beginn des Konzertes und machte neugierig auf den weiteren Verlauf.
"Macht hoch die Tür" wurde zunächst vom Bläserensemble und danach vom
Kammerchor in verschiedenen Versionen und Interpretationen mehrerer
Komponisten vorgetragenen. Im weiteren Verlauf des Konzertes konnten
folgende Werke genossen werden: "Übers Gebirg Maria geht" (
Kammerchor), "Es wird scho glei dumper" (Bläserensemble), "O komm o komm
du Morgenstern" (Chor und Bläserensemble), "Es kommt ein Schiff geladen"
(6 Strophen in verschiedenen Chorsätzen, vorgetragen vom Kammerchor),
"Fröhlich soll mein Herze springen" (Bläserensemble), "Ave Maria" in der
vierstimmigen Vertonung von Rheinberger (Kammerchor)
Den stimmungsvollen Abschluss bildete das gemeinsam von Bläserensemble,
Chor und Publikum intonierte Werk "Tochter Zion". Langanhaltender stehend
dargebotener Applaus für ein tolles Konzert belohnte alle Akteure. Es war
für alle eine besonders gelungene Einstimmung auf die Advents- und
Weihnachtszeit. Die Besucherinnen und Besucher freuen sich sicherlich
schon auf den "Ruf in den Advent" des Jahres 2014.
(Wolfgang Stoffel)
Flöte trifft Orgel
Am Samstag, 19.10.2013 wurde die
Reihe der „Ginsheimer Kirchenmusiken 2013“ mit einem Konzert unter dem
Titel "Flöte trifft Orgel" fortgeführt. Es konzertierten der aus Ginsheim
stammende Kirchenmusiker Andreas Zopf und sein Blockflötenensemble
„Flautiamo“. Andreas Zopf, der schon als Schüler in Bauschheim als
Kirchenmusiker wirkte, studierte an der staatlichen Hochschule für
Kirchenmusik in Köln und legte im Februar 1988 sein A-Examen als
Kirchenmusiker, zwei Jahre später das Diplom im Fach Orgel ab. Von 1985
bis 1991 war er an der ev. Friedenskirche in Köln-Ehrenfeld tätig. Seit
September 1991 ist Zopf Kantor der ev. Petruskirche Leverkusen. An dieser
Kirche ist auch das Flötenensemble „Flautiamo“ beheimatet. Es hat sich
seit 1982 mehrfach neu formiert, heute probt es wöchentlich als Quintett.
Alle Mitglieder - Marga Boden, Doris Dobberstein, Irene Grashof-Wieser,
Beate Stanke und Kantor Andreas Zopf - besitzen hochwertige Flöten von
Sopranino bis Großbass. Vorwiegend musiziert das Ensemble in
Gottesdiensten, bei der Ausgestaltung von Gemeindefesten und -feiern, aber
auch - wie jetzt in Ginsheim - in eigenständigen Konzerten. Beim
Ginsheimer Konzert beeindruckte das Flötenquintett mit Werken aus
Renaissance und Barock. Dazwischen ließ Andreas Zopf verschiedene
Choralbearbeitungen aus dem Spätwerk von Johann Sebastian Bach erklingen.
Bei den technisch wie musikalisch äußerst anspruchsvollen Orgelwerken
überzeugte Andreas Zopf mit souveränem Spiel und hohem musikalischen
Einfühlungsvermögen.
Am 15. September 2013 bereicherte
das Ensemble "cantus spiritualis" die Reihe der "Ginsheimer Kirchenmusiken
2013" mit einem beeindruckenden Vokalkonzert. Im Mittelpunkt stand die
Missa "Che fa oggi il mio sole" von Gregorio Allegri (1582-1652). Umrahmt
wurde die Messe mit Chorsätzen u.a. von Jan Pieterson Sweelinck
(1562-1621), Peter Philips (1561-1621), Giovanni Pierluigi da Palestrina
(1525-1594), Antoine Brumel (1460-1520) und Jacobus Clemens (1510-1556).
Dabei überzeugte das Ensemble nicht zuletzt durch große
Intonationssicherheit, eine fein abgestufte Dynamik und einen sehr
homogenen und ausgewogenen Zusammenklang.
Das Ensemble "cantus spiritualis" Wiesbaden wurde zur konzertanten
Aufführung geistlicher Vokalmusik der Renaissance gegründet. Motetten und
Messen des fünfzehnten und sechzehnten Jahrhunderts bilden den Schwerpunkt
der musikalischen Tätigkeit. Die Fünf Stimmen geben der Musik der alten
Meister einen farbenreichen Klang und zeichnen die Architektur polyphoner
Geflechte in Kirchenräumen nach. Christine Fürniß und Janina Moeller
(Sopran), studierten Gesang u.a. bei der aus Ginsheim stammenden
Gesangspädagogin Maria Tuczek-Graf an der Musikakademie Wiesbaden. Hwan
Choel Ahn (Tenor) studierte zunächst in Seoul Gesang und erwarb 2005 an
der Kyung-Hee-Universität Seoul den Bachelor of music. Ende der 90-er
Jahre war er Preisträger zweier koreanischer Gesangswettbewerbe. Seit 2010
ist er u.a. Mitglied der „Gächinger Kantorei Stuttgart“. Ronny Rickfelder
(Bariton) studierte Operngesang und Gesangspädagogik an der Akademie für
Tonkunst in Darmstadt bei Elisabeth Schmock. Heute ist ein Schwerpunkt
seines künstlerischen Schaffens die Alte Musik, unter anderem im
Solisten-Quintett EnChantEd aus Frankfurt am Main. Bernhard Stephan (Baß),
ist als Chorleiter und Organist an der Wallfahrtskirche Maria Bickesheim
tätig. Schon während des Studiums beschäftigte er sich intensiv mit der
Musik der Renaissance. Er leitet die Probenarbeit des cantus spiritualis.
Im Rahmen der Ginsheimer
Kirchenmusiken sowie der Veranstaltungsreihe "Freies im Gesang - 175 Jahre
Musik im Zeichen der Freiheit" der "KulturRegion
FrankfurtRheinMain" hatte der Kammerchor der Ginsheimer Kantorei am
Sonntag, 30.06.2013, zu einem Konzert unter dem Titel "Bach meets Gospel"
in die evangelische Kirche Ginsheim eingeladen.
Vor 125 Jahren trafen sich vom 28. bis 30. Juli 1838 in Frankfurt bis zu
2.000 Sängerinnen und Sänger zum "ersten deutschen Sängerfest", das auch
als "Mozartfest" in die Geschichte eingegangen war. Die Teilnehmer einte
dabei mehr als der Gesang: Sie brachten unter anderem ihr Verlangen nach
Bürger- und Freiheitsrechten zum Ausdruck. Die KulturRegion
FrankfurtRheinMain hat das Motto "Freies im Gesang" von 1838 in einer
Veranstaltungsreihe aufgegriffen, in der die Freiheit aus
unterschiedlichen musikalischen Blickwinkeln beleuchtet wird. So hat auch
der Kammerchor der Ginsheimer Kantorei in seinem Konzert im Rahmen dieser
Veranstaltungsreihe die Thematik "Freies im Gesang" aus einer bestimmten
Perspektive betrachtet: Die zum Teil populären, zum Teil aber auch weniger
bekannten Spirituals und Gospels, die in Chorsätzen von Traugott Fünfgeld
erklangen, sind Ausdruck einer innigen wie auch fröhlichen
Glaubensverkündigung über kulturelle und konfessionelle Grenzen hinweg.
Und auch den Werken von Johann Sebastian Bach wohnt ein alle
konfessionellen und ideologischen Grenzen überbrückender Geist inne. Was
lag dann näher, als dies in einem Konzert zu verbinden: Freiheit im Gesang
- früher wie heute!
Die Ausführenden waren: Zitta Gazea (Violoncello), der Offenburger
Bezirkskantor Traugott Fünfgeld (Orgel/Piano) und der Kammerchor der
Ginsheimer Kantorei (Leitung: Armin Rauch). Die zahlreichen Zuhörerinnen
und Zuhörer bedankten sich mit lang anhaltendem Applaus und der Forderung
nach Zugaben für einen begeisternden Musikgenuss.
Programmfolge:
Johann Sebastian Bach (1685-1750):
Lobet den Herrn, alle Heiden (BWV 230) - Motette für Chor und Basso
continuo
Fotos: Wilfried Ritz
Traugott Fünfgeld (*1971):
The gospel train; Great day; Somebody's knocking at your door; Lord, I
want to be a Christian; This little light of mine;
zwei Choralbearbeitungen für Orgel über "Lobe den Herren, den
mächtigen König der Ehren"
Johann Sebastian Bach:
Sei gegrüßet, Jesu gütig - Liedsatz für Chor und Basso continuo
Traugott Fünfgeld:
Deep river; Sometimes I feel like a motherless child; I'll fly away;
All I want; Swing low, sweet chariot
Orgelbearbeitung über "Swing low, sweet chariot"
Johann Sebastian Bach:
Wohl mir, dass ich Jesum habe; Was Gott tut, das ist wohlgetan
Traugott Fünfgeld:
It's me, it's me, oh Lord; When Israel was in Egypt's land; Wade in
the water
Orgelbearbeitung über: "Give me Jesus"
Come and go; Good news in the Kingdom;
14. April 2013 - Nach endlos langer
Kälteperiode war dies der erste warme und sonnige Frühlingstag. Natürlich
war da für jeden die Verlockung groß, diesen Tag möglichst lange in der
freien Natur zu genießen. Eigentlich eine einfache Entscheidung; wenn da
nicht das Konzert des Projektchores der Ginsheimer Kantorei um 19.00 Uhr
in der Evangelischen Kirche gewesen wäre. Für eine beträchtliche Zahl von
Konzertgästen war dies jedoch kein unlösbares Problem. Sie hatten sich
richtiger- und erfreulicherweise für einen wahrlich doppelten Genuss
entschieden und krönten den schönen Tag mit dem Besuch des nachösterlichen
Konzertes mit Musik aus Renaissance und Barock.
Wie es schon Tradition ist, gelang es Armin Rauch, dem Leiter der Kantorei
auch diesmal wieder, ein stimmiges und themenbezogenes Programm
zusammenzustellen, das offensichtlich den Ausführenden sichtlich Freude
machte und alle Zuhörerinnen und Zuhörer in ihren Bann zog. Der Chor
präsentierte sich wiederum als kompakte Einheit in der alle Stimmen
ausgewogen besetzt waren. Es ist immer wieder erstaunlich, wie es stets in
der auch jetzt wieder erlebten Weise gelingt, mit dem Stammpersonal des
Chores und projektbezogen teilnehmenden Sängerinnen und Sängern zu einem
solch hohen Leistungsniveau zu gelangen. Zu dem hervorragenden klanglichen
Erlebnis trugen Charlotte Adelsberger an der Orgel und die
Gesangssolistinnen Brigitte Ploch und Antje Rauch aus den Reihen des
Chores und Brigitte Schlechta (alle Sopran) sowie der extra aus Madrid
angereiste Bariton Jens Prokora - inzwischen bereits "Stammgast" - in
eindrucksvoller Weise bei. Er trug Lieder aus dem Gesangbuch von
Bach-Schernelli vor und meisterte gemeinsam mit den Solistinnen den
anspruchsvollen Part der Solokantate "Cantate Domino" von Dietrich
Buxtehude.
Passend zur sehr gelungenen musikalischen Präsentation des Programmes
waren die einführenden und erläuternden Worte des Dirigenten Armin Rauch
zu den einzelnen Stücken der Thematik "Christ ist erstanden". Beispielhaft
sei hier das bekannte Osterlied "Christ ist erstanden, von der Marter
alle; des sollen wir alle froh sein, Christ will unser Trost sein;
Kyrieleis." genannt. Der Chor trug drei Fassungen vor, die in sehr
unterschiedlicher Art und Weise die Thematik aufgriffen. Die älteste
Fassung von Arnold von Bruck (um 1500 - 1554) ist geprägt von zum Teil
synkopischen Rhythmen, welche die überschwängliche Osterfreude zum
Ausdruck bringen, die vielleicht auch Teil des zur damaligen Zeit
verbreiteten kirchlichen Brauchs des Osterlachens gewesen ist, welches die
Überlegenheit und den Sieg über den Tod symbolisiert. Der darauffolgende
Satz von Hans Leo Haßler (1564 - 1612) hat einen völlig anderen Charakter.
Er zeichnet sich durch eine schlichte, liedhafte Homophonie aus und kommt
der bekannten Liedfassung, wie sie heute im Kirchengesangbuch zu finden
ist, sehr nahe. Letztlich ist der dritte Satz von Johann Sebastian Bach
wieder durch rhythmische Finessen und viele, man könnte auch sagen
"freudige Umspielungen" der Melodie gekennzeichnet.
Lang anhaltender Applaus des Publikums, kleine Aufmerksamkeiten für die
Solisten sowie eine Spende für die Kantorei waren der verdiente Lohn für
die rundum gelungene Darbietung. (Wolfgang
Stoffel)
Es hat schon Tradition: ein jährliches Konzert mit
Derek Blyth, Brigitta Schlechta und Gertraud Lindemann. Am Samstag,
23.03.2013 war es im Rahmen der Ginsheimer Kirchenmusiken 2013 wieder
einmal so weit. Trotz Deichsanierung, komplizierten Parkmöglichkeiten, und
schmutzigen Wegen zog auch dieses Konzert wieder begeisterte Zuhörer in
unsere Ginsheimer Kirche. Unter dem Motto „es war einmal…“ trugen die drei
Künstler an Orgel, E-Piano und mit der außergewöhnlichen Sopranstimme von
Brigitta Schlechta verschiedene Stücke aus unterschiedlichen Epochen und
unterschiedlichen Provenienzen vor: Edward Elgar war ebenso vertreten wie
Georg Friedrich Händel und Robert Schumann ebenso wie Wolfgang Amadeus
Mozart.
Die Pausen zwischen den Musikstücken wurden gefüllt mit Märchen aus allen
Kontinenten und Pointen, die manchen Zuhörer zum Schmunzeln verleiteten,
da doch das eine oder andere sehr menschlich war.
Schön, dass am Ende der Veranstaltung alle so begeistert waren, dass auch
wieder ein kleiner Beitrag für die Kreditabzahlung unserer Orgel abfiel:
251 Euro. Hier nochmals recht herzlichen Dank an die ausführenden
Künstler: Derek Blyth, dem Künstler mit Manualen, Pedalen und Registern an
der Orgel und dem E-Piano, Brigitta Schlechta mit der wundervollen
Sopranstimme sowie der Urginsheimerin Gertraud Lindemann, geborene Ittner,
deren Ginsheimer Dialekt auch hier manchmal noch durchblitzte.
(Verena Scholian)
Am Vorabend zum ersten Advent (01.12.2012) hatten
ein Bläserensemble des Evangelischen Posaunenchors Ginsheim unter der
Leitung von Hans-Benno Hauf und der Kammerchor der Ginsheimer Kantorei
(Leitung: Armin Rauch) zu einem "Ruf in den Advent" eingeladen. Die beiden
Ensembles gingen damit in gewisser Weise neue Wege: nie zuvor gab es ein
solches gemeinsames Konzert, um musikalisch auf die Adventszeit
einzustimmen. Auf dem Programm standen u.a. Bläserarrangements von
Schumanns "Knecht Ruprecht", von Sätzen aus Tschaikowskys
"Nussknacker-Suite" sowie von verschiedenen Advents-Chorälen, eine
Bearbeitung für zwei Flügelhörner und Orgel von "Lascia ch'io pianga" aus
der Oper "Rinaldo" von Georg Friedrich Händel und eine Bearbeitung für
zwei Solotrompeten und Orgel des "Pastime with good company“, komponiert
von Englands König Heinrich VIII. Vom Kammerchor der Ginsheimer
erklangen Chorsätze von Andreas Raselius (1563-1602), Lukas Osiander
(1534-1604) und Johann Hermann Schein (1586-1630) über "Nun komm, der
Heiden Heiland", "Macht hoch die Tür" im Satz von Friedrich Silcher, die
Adventsmotette "Ex Sion" von Josef Gabriel Rheinberger (1839-1901) sowie
"Adventi Enek" des ungarischen Komponisten Zoltan Kodaly (1882-1967). Bei
Letzterem wurde eine ganz besondere Klangwirkung erzielt, indem sich die
Sängerinnen und Sänger unabhängig von der jeweiligen Stimmgruppe über die
ganze Breite des Kirche verteilt aufgestellt hatten.
Viele waren dem "Ruf in den Advent" gefolgt: die Kirche war zur Freude der
Akteure gut besetzt. Und nach dem Konzert waren sich zahlreiche Besucher
und die beiden Leiter der Ensembles schnell einig: nächstes Jahr wird es
am Vorabend zum 1. Advent wieder einen gemeinsamen "Ruf in den Advent"
geben.
"Tierisches Konzertvergnügen"
Im Rahmen der Ginsheimer Kirchenmusiken sowie des
Musikfestivals "Kirchenklänge" im Kreis Groß-Gerau hatte die Ginsheimer
Kantorei für Sonntag, den 11.11.2012 zu einem nicht ganz alltäglichen
Konzert in die evangelische Kirche Ginsheim eingeladen. Als Abschluss
eines Chorprojektes zum Mitsingen präsentierte der Chor unter dem Titel
"Heiteres und Besinnliches zum 11.11. - von kleinen und größeren Tieren"
einen "tierischer Streifzug" quer durch die Musik. Der musikalische Bogen
spannte sich dabei vom 15. Jahrhundert bis zu Populärem der Gegenwart. Auf
dem Programm standen vorwiegend weltliche, aber auch einige geistliche
Chorsätze und Lieder, in denen ein Tier vorkommt bzw. in denen Tiere
besungen werden. Beim "Contrappunto bestiale alle mente" kamen einige
Tiere sogar selbst zu Wort, indem "ein Hund, eine Katze, ein Kuckuck und
eine Eule zum Spass einen Kontrapunkt über einen Bass improvisierten".
Passend zum Konzertdatum, Martinstag und darüber hinaus ja auch Beginn der
"närrischen 5. Jahreszeit", durfte selbstverständlich die Martinsgans
nicht fehlen, die in einem Chorlied von Erasmus Widmann scheinbar
mitschnattern durfte. Der Bariton Jens Pokora, am Piano einfühlsam
begleitet von Charlotte Adelsberger, überzeugte bei seinen Solostücken -
vom Waldvögelein, über die Forelle, den Eisbär in Sibirien, den Floh bis
hin zur "Bar zum Krokodil" - mit Ausdrucksstärke und Esprit. Weitere
Solopartien übernahmen Brigitta Schlechta und Antje Rauch (Sopran).
"Musikalischer Abendgottesdienst
in Rüsselsheim-Bauschheim
Jahr 2012 feiert die
Evangelische Kirche in Bauschheim ihren 300. Geburtstag. Zu diesem
besonderen Jubiläum gratulierte der Kammerchor der Ginsheimer Kantorei,
indem er am 28. Oktober 2012 dort einen Abend-Gottesdienst in besonderer
Weise musikalisch mitgestaltet hat. Zu Beginn des Gottesdienstes, der von
Pfarrerin Schneider-Oelkers geleitet wurde, erklang die Motette
"Herr, ich habe lieb die Stätte deines Hauses" von Karl Heinrich Graun
(1703-1759). Im weiteren Verlauf sang das Ensemble unter der Leitung von
Armin Rauch aus der "Missa brevis" für vierstimmigen Chor von Giovanni
Pierluigi da Palestrina (1525-1595) das Kyrie, Gloria, Credo und Sanctus.
Nach dem von der Gemeinde gemeinsam gesprochenen Vater folgte das "Pater
noster" in musikalischer Form in einem Chorsatz von Igor Strawinsky
(1882-1971). Den Abschluss des Gottesdienstes bildete noch einmal eine
Motette von Karl Heinrich Graun: "Lasset uns freuen und fröhlich sein".
Bevor man zu einem kleinen "Geburtstags-Umtrunk" übergehen konnte,
forderte die Gemeinde - nach einem Gottesdienst vielleicht eher
ungewöhnlich - eine Zugabe. Diesem Wunsch kam der Chor mit dem bekannten
Abendlied "Bleib bei uns" von Josef Gabriel Rheinberger (1839-1901) gerne
nach.
Hilary O'Neill erneut zu Gast in
Ginsheim
Foto: Hilary O'NeillIm Rahmen der Ginseheimer
Kirchenmusiken gastierte Hilary
O'Neill am 02.09.2012 nun bereits zum vierten Mal in der
Evangelischen Kirche Ginsheim. Erneut entführte die Künstlerin mit ihrem
glasklaren und ausdrucksvollen Mezzosopran und ihrer keltischen Harfe ihr
Publikum zu einer außergewöhnlichen musikalischen Reise in das Land der
Feen, Kobolde, Zwerge, Riesen und jahrhundert alter Legenden. Hilary singt
in englisch und gälisch und erzählte zwischendurch auf deutsch die
begleitenden Geschichten. Dabei gelang es ihr, mit ihrem einzigartigen
Humor und Charme die reiche keltische Kultur zu neuem Leben zu erwecken.
Die Künstlerin zog auch dieses Mal wieder ihr Publikum in den Bann und
kreierte eine Atmosphäre von innerer Wärme und Wohlgefühl. Ohne mehrere
Zugaben ließ das begeisterte Ginsheimer Publikum die Künstlerin nicht
gehen.
Ginsheimer Kantorei beim Abend der
Chöre im Dekanat Rüsselsheim
"Kirche macht Musik - Musik macht Kirche" - so
lautet das Motto zum Jahr der Kirchemusik 2012. Als zentrale Veranstaltung
hierzu im Dekanat Rüsselsheim hatte Kantor Martin Schlotz für den
16.06.2012 zu einem Abend der Chöre in die Rüsselsheimer Lutherkirche
eingeladen. Unter dem Thema: „Du, meine Seele, singe“ hatten die Chöre des
Dekanats sowohl Gelegenheit, einzeln ihre Arbeit vorzustellen, als auch
vereint im "großen Chor" zu singen. Zwar nahmen leider nur einige wenige
Chöre das Angebot des gemeinsamen Musizierens an, dennoch gelang es Martin
Schlotz, ein buntes Programm aus poppiger und klassischer, barocker und
jazziger Musik zusammenzustellen. Neben dem "Großen Chor" aus mehreren
Gemeinden des Dekanats wirkten mit: der Rüsselsheimer Frauenchor „Ars
Cantandi“ unter Leitung von Dorothee Heinz, die Ginsheimer Kantorei
(Leitung: Armin Rauch) sowie unter der Leitung von Martin Schlotz das
Ensemble für Liturgie und Gottesdienst Rüsselsheim und das
Dekanatsblechbläserensemble, bei dem Kantor Schlotz, der auch zahlreiche
eigene Kompositionen zum Abend der Chöre beisteuerte, selbst mitspielt.
Ergänzt wurde die Musik durch einem Vortrag von Martin Schlotz über Martin
Luther, der nicht nur als Bibelübersetzer und Reformator, sondern auch für
die Kirchenmusik große Verdienste erworben hat. "Musik verbreitet Fröhlichkeit" - Bericht
im Rüsselsheimer Echo vom 18.06.2012
Chorkonzert zum Sonntag Kantate
Für Sonntag, den 06. Mai 2012, hatte die Ginsheimer
Kantorei im Rahmen der "Ginsheimer Kirchenmusiken 2012", zu einem
Chorkonzert zum Sonntag Kantate in die Evangelische Kirche Ginsheim
eingeladen. Auf dem Programm standen zwei Werke der Romantik für
vierstimmigen Chor, Solisten und Orgel: das "Te Deum a 4" von Felix
Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) sowie die Originalfassung der "Messe in
D" (op. 86) von Antonin Dvorák (1841-1904). Dvorák selbst beschrieb die
D-Dur-Messe als sein persönliches Zeugnis von "Glaube, Hoffnung und Liebe
zu Gott". Geprägt ist das Werk durch seine traditionellen Formen und seine
eingängigen, manchmal volksliedhaft anmutenden Melodieführungen. Das
Konzert unter der Leitung von Armin Rauch bildete den Abschluss eines
offenen Chorprojekts der Ginsheimer Kantorei. Erneut hatten Sängerinnen
und Sänger gemeinsam mit der "Stammbesetzung" der Kantorei in einem
Zeitraum von ca. drei Monaten das anspruchsvolle Konzertprogramm
erarbeitet. Als Solisten wirkten Christian Petrenz (Tenor) und Klaus Uwe
Ludwig (Bass) mit. Weitere Solopartien wurden von Chormitgliedern
gesungen. Den Orgelpart übernahm Dr. Jürgen Rodeland.
Foto: Trio ArmoniaMit einem besonderen
musikalischen Leckerbissen startete am 22. April die Konzertreihe der
"Ginsheimer Kirchenmusiken" des Jahres 2012. In der Evangelischen Kirche
Ginsheim gastierte das Trio Armonia. Mit seiner ungewöhnlichen Besetzung,
nämlich Flöte, Saxophon bzw. Klarinette und Gitarre, ist das Trio Armonia
wohl ein Unikat in der deutschen Musiklandschaft. Unter dem Titel "Ein
Trio auf Zeitreise" verzauberten Norma Lukoschek (Flöten), Stefan Reißer
(Saxophone und Klarinette) und Hans-Roland Schneider (Gitarre) ihr
Publikum mit Werken u.a. von Antonio Vivaldi (1678-1741), Wolfgang Amadeus
Mozart (1756-1791), Claude Debussy (1862-1918), Dmitrij Schostakowitsch
(1906-1975) und Herbert Baumann (*1925). Die Musiker vereinten dabei eine
klangliche Neuauflage alter Werke in der dem Trio eigenen besonderen
Besetzung mit Originalkompositionen. Ein Höchstmaß an Virtuosität gepaart
mit einer beeindruckenden musikalischen Einfühlsamkeit und phantastisch
herausgearbeiteten dynamischen Abstufungen ließen das Konzert zu einem
ganz besonderen Genuss werden. Mit stürmischem Applaus dankte das Publikum
dem Trio Armonia für dieses grandiose und außergewöhnliche Konzert.
Kammerchor der Ginsheimer Kantorei
zu Gast in Sprendlingen
Im Rahmen der Konzertreihe "Synagogenkonzerte Sprendlingen" war der
Kammerchor der Ginsheimer Kantorei auf Einladung des Blasorchesters
Sprendlingen am 15. Januar 2012 zu Gast in der ehemaligen Synagoge der
Reinhessischen Gemeinde. In dem Neujahrskonzert präsentierte der
Kammerchor unter der Leitung von Armin Rauch heitere und besinnliche
a-cappella-Werke: Lieder und Chorsätze zum Lob Gottes und der Musik, Tanz-
und Trinklieder, Lieder von Liebe, Abschied, Sehnsucht, sowie Abendlieder.
Mit Werken u.a. von Viadana, Orlando di Lasso, Schein, Dowland, Morley,
Lechner, Bach, Brahms, Wolters und Rheinberger spannte sich der
musikalische Bogen vom 16. bis zum 20. Jahrhundert. Zwischendurch
rezitierten die Chormitglieder einige Gedichte, u.a. von Joh. Rudolf Ahle,
Christian Morgenstern, Gotth. E. Lessing undAlfons Petzold. Das Ginsheimer
Gesangsensemble überzeugte die leider nur recht kleine Zuhörerschar durch
hohe Intonationssicherheit und eine ausdrucksstarke, von klarer
Aussprache geprägte Interpretation der Chorsätze.
Konzert der Ginsheimer Kantorei
zum 4. Advent
Musik pur genießen, selbst singen und lang
anhaltenden Beifall spenden, das war der Part der Besucherinnen und
Besucher des festlichen Adventskonzertes in der voll besetzten
Evangelischen Kirche in Ginsheim am 18. Dezember 2011. Sie hatten soeben
im Rahmen der "Ginsheimer Kirchenmusiken 2011" einen der herausragenden
musikalischen Höhepunkte der Adventszeit in der Mainspitze mit erlebt. Den
mehr als 40 Sängerinnen und Sängern des Projektchores der Kantorei der
Ginsheimer Evangelischen Kirche sowie den Vokalsolistinnen Antje Rauch
(Sopran) und Christiane Köbler (Alt) aus den Reihen des Chores sowie den
Gastsolistinnen und -solisten Catherine Jolles (Sopran), Jens Pokora
(Tenor) und Klaus Uwe Ludwig (Bass) gelang es in beeindruckender Weise,
das anspruchsvolle Programm zu einem Ohrenschmaus werden zu lassen.
Zum hohen musikalischen Niveau und dem sehr harmonischen Gesamteindruck
trug in gleicher Weise das aus acht erfahrenen Mitgliedern bestehende
Instrumentalensemble (Violine: Monika Schulz, Sanya Cotta und Meike Edler,
Viola: In Young Cheon, Violoncello: Günter Schulz, Kontrabass: Stephan
Fischer, Trompete: Frederic Panitz, Orgel: Charlotte Adelsberger) bei. Die
von Brigitte Ploch einfühlsam vorgetragenen Rezitationen mit
weihnachtlichen Texten rundeten den sehr stimmigen Gesamteindruck von
Chor, Solisten und Instrumentalisten ab. Allen Beteiligten, insbesondere
aber auch Armin Rauch als Chorleiter und Initiator, gebührt für die
gelungene Darbietung Dank und Anerkennung. Ihm ist es wiederum gelungen,
ein abwechslungsreiches Programm zusammenzustellen, das für alle
Mitwirkenden eine Herausforderung darstellte.
Für die Besucher des Konzertes war es ein Genuss der Interpretation
folgender Werke zuzuhören und in sich aufzunehmen:
- Allein Gott in der Höh sei Ehr (Weihnachtskantate für Soli,
vierstimmigen Chor und Instrumente) von Georg Philipp Telemann,
- Concerto à quattro in forma di Pastorale per il Santa Natale in G-moll
(Opus 8 Nr. 6) - weihnachtliches Instrumentalkonzert - von Giuseppe
Torelli,
- Hosianna dem Sohne David (Kantate für Solisten, fünfstimmigen Chor und
Instrumente) von Franz Tunder
- Weihnachts-Responsorien (für vierstimmigen Chor und Instrumente) von
Johann Michael Haydn.
Das von allen Anwesenden gemeinsam gesungene Weihnachtslied "Tochter Zion
freue dich" bildete den stimmungsvollen Abschluss des Konzertes. Alle
dürfen sich bereits jetzt auf das nächste Chorprojekt (Konzert zum Sonntag
Kantate mit Werken von Antonin Dvorák und Felix Mendelsohn-Bartholdy am
6.Mai 2012) freuen (Einzelheiten siehe oben). (Wolfgang
Stoffel)
Im Rahmen der Sommerkirche 2011 hatten die Evangelischen Gemeinden in
Rüsselsheim am Sonntag, 31. Juli 2011, zum Gottesdienst in
Bauschheim eingeladen. Entsprechend dem Thema "Psalmen: Alte
Lieder neu gesungen" - ließ der Kammerchor u.a. Psalmvertonungen von
Lodovico Viadana, Heinrich Schütz und Manfred Schlenker erklingen
... in Gustavsburg
Sommerkirche auch in den Gemeinden der Mainspitze: die Gottesdienste zur
Sommerkirche 2011 fanden am Sonntag, 07. August 2011, in der
Gustav-Adolf-Kirche in Gustavsburg ihren Abschluss. Ganz im Sinne der
Sommerkirche, sich über die Gemeindegrenzen hinaus auszutauschen,
übernahm der Kammerchor der Ginsheimer Kantorei die musikalische
Gestaltung.
... in Ginsheim
Ein Festgottesdienst zur 1225-Jahr-Feier der Gemeinde Ginsheim ohne
besondere musikalische Umrahmung? Weil sich die Mitglieder des
Kammerchors das nicht vorstellen konnten, bereicherten sie kurz
entschlossen am 28.8.2011 den Gottesdienst in der Ev. Kirche Ginsheim
mit Chorsätzen quer durch die Jahrhunderte.
Kantorei aktiv ...
... am Sonntag Kantate
Wie in den vergangenen Jahren war die Ginsheimer Kantorei auch auch 2011
zum Sonntag "Kantate" - also dem "Singe- Sonntag" musikalisch wieder
präsent. In diesem Jahr wurde der Gottesdienst am 22. Mai 2011 in
besonderer Weise musikalisch gestaltet. Unter dem Thema "Singet dem
Herrn ein neues Lied" erklangen Chorsätze von von Hans Leo Haßler,
Heinrich Schütz, Michael Praetorius, Melchior Vulpius sowie ein
Spiritual in einem Satz von Traugott Fünfgeld.
... im Taufgottesdienst
Spontan entschloss sich der Kammerchor der Ginsheimer Kantorei, den
Taufgottesdienst am Sonntag, 19. Juni 2011 in der Evangelischen Kirche
Ginsheim mit mehreren Spirituals, überwiegend in Sätzen von Traugott
Fünfgeld, musikalisch zu umrahmen. In die Fürbitten dieses
Gottesdienstes wurde auch der langjährige Chorleiter Peter Bender
eingeschlossen, der am 12. Juni 2011 verstorben ist und von dem die
Gemeinde in einer Trauerfeier am 17. Juni Abschied nahm.
... an Fronleichnam
Auch am Fonleichnamstag 2011 (23. Juni) durfte die Ginsheimer Kantorei
wieder einen musikalischen Beitrag zur Prozession der Katholischen
Schwesterngemeinde St. Marien leisten. Im Rahmen der
Gottesdienst-Sequenz beim Altar der Landwirtfamilie Guthmann erklangen
die Psalmvertonung "der Herr ist mein getreuer Hirt" von Michael
Praetorius sowie aus den Evangeliensprüchen von Melchior Franck "Ach
Herr, ich bin nicht wert, dass du unter mein Dach gehest"
Serenadenkonzert
Schon zur Tradition geworden ist unsere Reihe
„Ginsheimer Kirchenmusiken“, zu der auch die ausführenden Künstler des
Serenadenkonzerts schon mehrfach ihren Beitrag lieferten und immer großen
Erfolg hatten. So war auch am Samstag, den 30. April 2011 die evangelische
Kirche am Altrhein wieder gut besucht, obwohl vielleicht anderenorts
Veranstaltungen zum Tanz in den Mai lockten. Brigitta Schlechta (Sopran),
Derek Blyth (Klavier und Orgel), sowie Gertaud Lindemann verstanden es
meisterlich, die Zuhörer mit Orgelstücken von verschiedenen – vor allem
englischen - Komponisten, mit Arien und Liedern aus Oper und Operette,
sowie mit passenden Texte – u. a. von Margot Käßmann, Erich Kästner, und
aus Gertraud Lindemanns eigener Feder - zu unterhalten. Vor allem die
Stücke „Moon River“ und das Lied aus „Frühstück bei Tiffany“ begeisterten
die Zuhörer, so dass das Trio nicht ohne Zugaben von der Bühne kam. Zum
Abschluss war auch das Publikum aufgefordert mitzusingen. Das Lied „Abend
ward, bald kommt die Nacht“ wurde mit der starken ersten Oberstimme von
Brigitta Schlechta zu einem krönenden Abschluss des Konzerts, dessen Erlös
in Höhe von 215 Euro der Stiftung der evangelischen Kirche zugute kam.
Kirchenvorstandsvorsitzende Verena Scholian bedankte sich bei den
Ausführenden für Ihr uneigennütziges Engagement mit Orchideen für die
Damen und einer guten Flasche Wein bei dem Briten, sowie bei den Besuchern
für Ihre großzügige Spende. (Verena Scholian)
Gründonnerstag mit
romantischen Chorsätzen
Einer langen Tradition entsprechend übernahm auch im Jahr 2011 die
Ginsheimer Kantorei die musikalische Mitgestaltung des
Abendmahlgottesdienstes an Gründonnerstag. Diesmal erklangen ausnahmslos
Chorsätze bekannter Komponisten der Romantik: Von Johannes Brahms "Mit
Fried und Freud ich fahr dahin", von Felix Mendelssohn Bartholdy "Wirf
dein Anliegen auf den Herrn", von Franz Schubert "Das Gebet des Herrn",
das "Sanctus" aus der Deutschen Messe und die Antiphon "In monte
oliveti" sowie von Max Reger "Der Mond ist aufgegangen".
Kammerchor erfreut Senioren
Anlässlich des Frühlingsfestes der GPR-Seniorenresidenz Rüsselsheim am
16.April 2011 erfreute der Kammerchor der Ginsheimer Kantorei die
Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenheims und deren Gäste mit einen
bunten Melodienstrauß. Neben einigen Chorsätzen zum Lob Gottes und der
Musik erklangen Tanz- und Liebeslieder aus England, Frankreich und
Deutschland. So richtig ins Schwelgen kamen viele Zuhörerinnen und
Zuhörer bei einer ganzen Reihe von Chorsätzen Friedrich Silchers wie
z.B. "Am Brunnen vor dem Tore", "In einem kühlen Grunde" oder der
"Loreley". Schließlich durfte aber auch - ganz der Jahreszeit
entsprechend - der alte Gassenhauer "Veronika, der Lenz ist da" in einem
Satz von Matthias Herrmann nicht fehlen.
Konzert zur Passion der Ginsheimer
Kantorei
"Wenn die nicht dagewesenen wüssten, was sie
verpasst haben, wären sie bestimmt gekommen". Mit dieser Einschätzung lag
Pfarrer Wilfried Ritz in seinen Dankesworten im Anschluss an das Konzert
zur Passion der Ginsheimer Kantorei sicherlich goldrichtig. Die hohe
Wertschätzung der Leistungen von Chor und Solisten kam zudem im
anhaltenden und anerkennenden Beifall der Konzertbesucher zum Ausdruck.
Für die anwesenden Zuhörerinnen und Zuhörer war es eine packende und
mitreißende Einstimmung auf die Thematik der Ostertage. Auf dem bekannt
hohen musikalischen Niveau gelang es den 32 Sängerinnen und Sängern des
Chores und allen Solisten hervorragend, sowohl die "Johannespassion" in
einer Vertonung des zeitgenössischen Komponisten Waldram Hollfelder (geb.
1924) als auch die anschließenden Motetten "Vexilla regis prodeunt" von
Anton Bruckner (1824-1896) und "Ich lieg und schlafe ganz mit Frieden" von
Johann Christoph Friedrich Bach (1732-1795) sehr gefühlvoll und mit
erstklassiger Artikulation zu Gehör zu bringen. Dabei ließen auch Imre
Istvan, Christiane Stoffel, Ingo Stoffel und Klaus Werning aus den Reihen
des Chores mit ihren gelungenen solistischen Beiträgen die hohe Qualität
der Sängerinnen und Sänger deutlich werden. Besonderer Dank gebührt dem
aus Madrid angereisten Sänger Jens Pokora (Rolle des Evangelisten),
Dekanatskantor Martin Schlotz (Jesusworte, Orgel) sowie Armin Rauch, der
es wiederum geschafft hat, die Projektarbeit eines Vierteljahres zu einem
Erfolgserlebnis werden zu lassen. (Wolfgang
Stoffel)
"Die Orgel tanzt" - ein
beschwingtes Orgel-Neujahrskonzert
Ein beschwingtes Orgel-Neujahrskonzert, bei dem "die
Pfeifen tanzen" versprach die Einladung zu einem Konzert im Rahmen der
Ginsheimer Kirchenmusiken am Sonntag, 9. Januar 2011 um 17:00 Uhr in
der Evangelischen Kirche Ginsheim. Und es wurde nicht zuviel versprochen.
Der Organist Carsten Lenz konnte erneut für ein Konzert in Ginsheim
gewonnen werden. Der Virtuose präsentierte Musik aus sechs Jahrhunderten.
Beginnend mit Tanzliedern aus dem 16. und 18. Jahrhundert, gefolgt von
"Tänzen zu einer Bauernhochzeit", erklangen schließlich auch viele
bekannte Kirchenlieder in Form von Walzer (Waltz of Joy: "Jesus ist
kommen"), Tango (Daybreak in Spain: "Der Tag bricht an und zeiget sich"),
Blues (Moonrise Blues: "Der Mond ist aufgegangen"), Ragtime, Boogie, ... -
ganz nach dem Motto "Swinget dem Herrn ein neues Lied", wie eine Sammlung
solcher Bearbeitungen des Komponisten Thomas Riegler überschrieben ist.
Die Ginsheimer Orgel schien für die von Carsten Lenz ausgesuchten Werke
als geradezu ideal - und was fehlte - etwa ein Zimbelstern oder ein
Nachtigall-Pfeifchen - brachte der Künstler kurzerhand leihweise mit. Wie
bei den Konzerten mit Carsten Lenz üblich, wurde die Spielanlage der Orgel
auf eine große Leinwand übertragen. So konnte man genaustens beobachten,
wie die Finger des Künstlers über die Tasten tanzten. Ohne Zugabe ließ das
begeisterte Publikum Carsten Lenz nicht nach Hause. Mehr Infos zum
Künstler und seinen weiteren Konzertterminen im Internet unter www.lenz-musik.de.
"Stimmen Sie sich im wahrsten Sinne des Wortes auf
Weihnachten ein!" Unter diesem Motto luden Pfarrer Ritz und die Ginsheimer
Kantorei am 4. Advent 2010 - wie bereits vor zwei Jahren - zu einem
besonderen Gottesdienst ein, der als "Singe-Gottesdienst" geprägt war. Im
Mittelpunkt dieses Gottesdienstes stand das "gesungene Wort". Es erklangen
viele alte und bekannte, aber auch zahlreiche neuere bzw. eher selten
gesungene Advents- und Weihnachtslieder. Dabei durfte die Gemeinde in alle
Lieder, die an diesem Morgen gesungen wurden, kräftig mit einstimmen -
teilweise in traditioneller Weise mit der Orgel begleitet, teilweise
untermalt durch einem mehrstimmigen Chorsatz. Daneben gab es einige
Adventskanons, die leicht zu erlernen waren und bei denen alle
Besucherinnen und Besucher des Gottesdienstes zu einem großen und
klangvollen Chor verschmolzen.
Mozart-Requiem
Zum Abschluss des diesjährigen Musikfestivals
"Kirchenklänge" im Kreis Groß-Gerau stand am Ewigkeitssonntag (21.11.2010)
Mozarts Requiem (an verschiedenen Orten in Kreisgebiet) gleich mehrfach
auf dem Programm. Es bestand die Wahl zwischen der allseits bekannten
(originalen) Orchesterfassung (dargeboten von der Evangelischen Kantorei
Groß-Gerau-Dornheim) und einer eher seltener aufgeführten Bearbeitung für
Orgel. Letzterer nahm sich die Ginsheimer Kantorei im Rahmen eines ihrer
inzwischen fast schon traditionellen offenen Chorprojekte an. "Es war
schon ein Wagnis" - wie Chorleiter Armin Rauch nach dem gelungenen Konzert
in der vollbesetzten Ginsheimer Kirche gegenüber einigen Fragenden
unumwunden zugab. Schließlich wurde mit der Probenarbeit für das
anspruchsvolle Requiem (Mozarts letztes Werk, vervollständigt von Franz
Xaver Süßmayr) erst am 8. September 2010 begonnen. Aber das Wagnis ist
gelungen. Das Ensemble aus über 50 Sängerinnen und Sängern vermochte zu
überzeugen, sei es durch einen ausgewogenen Chorklang oder durch eine
große dynamische Breite. "Die Bearbeitung für Orgelbegleitung empfand ich
sehr reizvoll, da sie den Chor viel intensiver in den Mittelpunkt rückt;
so war gerade das Eingangsstück, der "originale Mozart", für mich von
höchst anrührender Dichte, gerade ohne die sonst üblichen Instrumente" -
so der Kommentar eines begeisterten Konzertbesuchers. Den Orgelpart - der
von dem Organisten Höchstleistung abverlangt - übernahm Dr. Jürgen
Rodeland. Die gut aufeinander abgestimmten Solisten Catherine Jolles
(Sopran), Christina Schmitt (Alt), Jens Pokora (Tenor) und Hans
Griepentrog (Bass) glänzten mit großer Ausdrucksstärke. Mit lang
anhaltendem Applaus bedankte sich das begeisterte Publikum beim Chor, den
Solisten und dem Organisten.
Benefizkonzert des Kammerchors
zugunsten diakonischer Einrichtungen
Knapp 90 Minuten gebanntes und entspanntes Zuhören
und anschließender begeisterter und dankbarer Beifall mit dem die Zuhörer
den Hörgenuss in der Evangelischen Stadtkirche in Rüsselsheim honorierten.
Sie hatten gerade ein fesselndes und erbauendes Serenadenkonzert des
Kammerchores der Ginsheimer Kantorei unter der Leitung von Armin Rauch
erlebt. Es fand am 31.10.2010 im Rahmen der Diakonietage des Dekanates
Rüsselsheim als Benefizkonzert zugunsten diakonischer Einrichtungen der
Region statt.
Die 18 Sängerinnen und Sänger des Kammerchores präsentierten auf hohem
musikalischem Niveau heitere und besinnliche a-cappella-Werke, wobei der
Spannungsbogen von Liedern und Chorsätzen zum Lob Gottes über die Themen
Liebe, Abschied, Sehnsucht bis zu Tanz- und Trinkliedern reichte. Deutlich
spürbar war dabei die Homogenität des Chores und die innere Beteiligung
der Sängerinnen und Sänger. Zwischen den Chorstücken rezitierten
Chormitglieder und Dirigent heitere und nachdenkliche Gedichte.
Insgesamt ein Erlebnis, das die anwesenden Zuhörer auf die weiteren
Auftritte des Chores einstimmte. (Wolfgang
Stoffel)
Nach fünfjähriger Pause war es endlich wieder
soweit: Zum Ferienende am 15. August 2010 lud die Ginsheimer Kantorei
erneut zu einem offenen Singen ein. In einer kurzweiligen Stunde
konnte man dem Grau des verregneten Sonntags entfliehen und in lockerer
und fröhlicher Atmosphäre nach Herzenslust singen und dabei die Seele
baumeln lassen. Was zählte, war nicht die Leistung, sondern die Freude am
gemeinsamen Gesang. Auf dem Programm standen insbesondere viele witzige
Kanons, die auch ohne jegliche "Gesangs-Erfahrung" leicht mitzusingen
waren und in wohlklingenden Harmonien mündeten: Vom Froschkonzert im See,
über einen Zungenbrecher zum Thema "Bahnfahrt im Liegewagen", den Zug
einer Karawane in der Wüste bis hin zum Gespenstertreiben im gruseligen
"Finster Finster". Am Ende waren sich alle einig, dass bis zum nächsten
offenen Singen nicht wieder fünf Jahre vergehen dürfen.
Volksliedersingen im Jubiläumsjahr
2010
Sonnenschein ist unsre Wonne, wie er lacht am hellen
Tag! Doch es geht auch ohne Sonne, wenn sie mal nicht scheinen mag…" sang
die Ginsheimer Kantorei im Schlusslied des Volksliedersingens am 20.Juni
2010, ganz, als hätte man bereits bei der Planung gewusst, das die
"Schafskälte" das Wetter beim Volksliedersingen bestimmen würde. Trotz
relativ niedriger Temperaturen mit nur wenigen Sonnenstrahlen konnte
Verena Scholian, Vorsitzende des Kirchenvorstandes der Ginsheimer
evangelischen Kirchengemeinde viele Zuhörer auf dem Platz vor dem
Gemeindehaus am Damm begrüßen. Getreu dem Motto, dass Sprache nicht so
viel auszudrücken vermag als Musik übergab sie sogleich an den Kinderchor
"Happy Young Voices" unter Leitung von Christiane Maier, der den bunten
Melodienstrauß eröffnete. Bereits beim ersten Lied "Pomp &
Circumstance" durften die Zuhörer mitsingen. Spätestens beim nächsten
Beitrag "Geh aus mein Herz" war ein stimmgewaltiger Besucherchor zu hören,
gab es doch für alle ein Liedblatt, auf dem die Texte der Lieder
abgedruckt waren. Nach weiteren Liedbeiträgen des Kinderchores,
unterstützt durch Instrumente und Eltern begeisterte der gemischte Chor
der Chorgemeinschaft S.C.H.1842 unter Leitung von Silvia Tollkien-Seibold
das Publikum mit einer bunten Palette von Volksliedern zum Mitsingen wie
u. a. "Das Wandern ist des Müllers Lust" oder "Kein schöner Land" und sehr
passend zur Jahreszeit "Und wieder blühet die Linde". Den Abschluss des
Singens bestritt die Ginsheimer Kantorei. Das Volksliedersingen, initiiert
vom damaligen Chorleiter Peter Bender zum 50-jährigen Jubiläum der
Ginsheimer Kantorei, gehörte in seinem 40. Jahr selbstverständlich zu den
Veranstaltungen zum 90-jährigen Chorjubiläum der Ginsheimer Kantorei.
Diese sang - gemeinsam mit dem Publikum - Lieder mit einem gewissen Bezug
zur See wie "Ick heff mol en Hamborger Veermaster sehn", "My Bonnie is
over the ocean" oder "Winde wehn, Schiffe gehn". Zwischen den einzelnen
Strophen des "Lummerland-Liedes" stellte Chorleiter Armin Rauch Fragen zu
den Figuren aus "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer". Die drei
schnellsten Rater durften sich über eine CD des Kammerchors der Ginsheimer
Kantorei freuen, die man auch käuflich erwerben konnte. Im Anschluss an
des Singen der Chöre wartete der Ginsheimer Evangelische Posaunenchor
unter Leitung von Michaela Heimann mit zünftiger und schwungvoller
Blasmusik auf, zu der das Publikum begeistert mitsang und -klatschte.
Gelebte Ökumene
Inzwischen ist es zu einer guten Tradition geworden,
dass die Ginsheimer Kantorei einen musikalischen Beitrag zur
Fronleichnamsprozession der katholischen Schwestergemeinde St. Marien
Ginsheim leistet. Wie in vielen Jahren zuvor, erwartete der Chor bei dem
bei der Landwirtfamilie Guthmann aufgebauten Altar den Prozessionszug. Die
dort zelebrierte Gottesdienst-Sequenz umrahmte die Kantorei mit einer
Vertonung des "Tantum ergo" von Anton Bruckner und dem Spiritual "My Lord,
what a Morning" in einem Satz von Traugott Fünfgeld.
Mit einem beeindruckenden und
ergreifenden Gottesdienst feierte die Ginsheimer Kantorei am Sonntag, 30.
Mai 2010, ihre 90-jährige Chorgeschichte. Auf den Tag genau vor 90 Jahren
- also am 30. Mai 1920 (ebenfalls ein Sonntag) - trat der damalige
"Evangelische Kirchengesangverein Ginheim zum ersten Mal öffentlich in
einem Gottesdienst auf. Der Tag ist in den Annalen auch als der
Gründungstag des Chores vermerkt. "Durch Pflege des Gesangs ist dem
kirchlichen Gemeindeleben in Gottesdiensten und bei eigenen
Veranstaltungen zu dienen" - so steht es in der damaligen Satzung. Ein
Auftrag, der im Prinzip auch heute noch gilt, wobei der Chor immer schon
auch der weltlichen Musik verpflichtet war. 1933 musste der Chor den Namen
"Evangelischer Kirchenchor" annehmen, im Hinblick auf die langjährige
erfolgreiche Chorarbeit erhielt er im Januar 2004 den Namen "Ginsheimer
Kantorei".
Im Festgottesdienst stand - dem Anlass entsprechend - die Musik ganz im
Mittelpunkt. Der Evangelische Posaunenchor Ginheim unter Leitung von
Michaela Heimann sowie die Ginheimer Kantorei unter Leitung von Armin
Rauch gaben dem Gottesdienst das musikalische Gepräge. Dabei reichte das
Spektrum von Ebeling und Bach über Mendelssohn Bartholdy bis zum
mitreißenden Gospel. Dabei agierten Posaunenchor und Kantorei - in
unterschiedlichen Betzungen - auch gemeinsam, sei es bei "Nun danket alle
Gott" in einem Satz von Johann Sebastian Bach für Chor, Bläsersolisten und
Pauken oder bei den abschließenden "Irischen Segenswünschen". Einen
besonderen musikalischen Geburtstagsgruß steuerte die Sopranistin Brigitta
Schlechta mit einer Psalmvertonung von Felix Mendelssohn Bartholdy bei. In
seiner Festpredigt sprach Pfarrer Wilfried Ritz davon, dass die Musik wie
eine Jakobsleiter Erde und Himmel verbindet. Er wünschte dem Chor ein
gedeihliches Wachsen "wie einem Baum mit Blüten und Früchten zur rechten
Zeit, auf dass Vögel des Himmels darin nisten können“.
Neben dem Bundesminister a.D. und Mitglied des Deutschen Bundestages Dr.
Franz Josef Jung, dem Mitglied des Hessischen Landtages Patrick Burghardt,
Ginsheims Bürgermeister Richard von Neumann und Dekan Kurt Hohmann
erwiesen viele Vertreter aus Politik, Kirche und Vereinen der Ginsheimer
Kantorei im Festgottesdienst und beim anschließenden Festempfang ihre
Referenz. In Ihren Grußworten würdigten sie die erfolgreiche Arbeit des
"jung gebliebenen" Chores, verbunden mit dem Wunsch, dass sich die
Kantorei in zehn Jahren zum 100. Geburtstag genauso jung und frisch
präsentieren möge.
Konzert zum Sonntag Kantate: "Von
Gregorianik bis Gospel"
Im Rahmen der Ginsheimer Kirchenmusiken lud die
Ginsheimer Kantorei am Sonntag Kantate (2. Mai 2010) zu einem Chorkonzert
ein. Unter dem Titel "Von Gregorianik bis Gospel" präsentierten Kantorei
und Projektchor in der voll besetzten Kirche einen musikalischen Streifzug
durch verschiedene Epochen und christliche Traditionen. Nach dem Einzug
der Sängerinnen und Sänger zu einem Loblied des Xhosa-Volkes erklangen
Chorsätze vom 15. bis ins 20. Jahrhundert. Bei dem Weg durch die
Kirchenmusikgeschichte wurde nicht chronologisch vorgegangen, vielmehr
orientierte sich die Programmfolge am Ablauf eines Gottesdienstes bzw.
einer Messfeier: Beginnend mit einem Morgenlied, bei dem die einzelnen
Strophen in Sätzen verschiedener Komponisten aus unterschiedlichen Epochen
gesungen wurde, folgten Psalmvertonung und Lobgesang, das Luther-Lied
"Erhalt uns Herr bei deinem Wort" (symbolisch für die Predigt, also die
Verkündigung von Gottes Wort - ebenfalls in Sätzen verschiedener
Komponisten) und mehrere Vertonungen des "Vater unser" und "Tantum ergo".
Besondere Bedeutung wurde dem Luther-Lied "Verleih uns Frieden
gnädiglich", das bis heute Bestandteil vieler Evangelischer Gottesdienste
ist, beigemessen. Das Lied, das eine zentrale und eindringliche Bitte des
christlichen Glaubens in Worte fasst, erklang in sieben Versionen - von
der gregorianischen Antiphon über eine fünfstimmige Motette von Heinrich
Schütz bis zu Sätzen von Felix Mendelssohn Bartholdy und Hugo Distler. Zum
Abschluss der "Zeitreise" sang der Chor drei Gospels bzw. Spirituals in
Sätzen von Traugott Fünfgeld aus den Jahren 2007 und 2008. Das Konzert
bildete den Auftakt einer Reihe von Veranstaltungen und besonderer
Gottesdienste zum Jubiläumsjahr 2010, in dem die Kantorei ihre 90-jährige
Chorgeschichte feiern darf. Der Chor stellte eindrucksvoll seine große
musikalische Bandbreite unter Beweis. Das Publikum dankte mit "standing
ovations".
"Bach - Buxtehude - Händel"
Konzert zum 4. Advent mit barocken Vokalwerken und Instrumentalmusik
Am frühen Abend des vierten Advent (20. Dezember
2009) lud die Ginsheimer Kantorei ein zu einem vokalen wie instrumentalen
Reigen barocker Meister. Zu Gehör gebracht wurden die Kantate "Nun komm
der Heiden Heiland" (BWV 61) von Johann Sebastian Bach, das 5-stimmige
"Magnificat anima mea“ von Dietrich Buxtehude, sowie zwei Chorsätze aus
Georg Friedrich Händels Messias: "O du, die Wonne verkündet in Zion" und
"Öffnet das Tor". Die instrumentale Umrahmung bildeten das "Concerto
grosso per il Santissimo Natale" op. 3 No. 12 von Francesco Manfredini,
dargebracht von einem fünfköpfigen Streicherensemble (Monika Schulz und
Hristo Maritchkov - Violine, In Young Cheon und Benjamin Weise - Viola,
Günter Schulz - Violoncello) und Jürgen Rodeland an der Orgel sowie das
Orgelwerk „Passacaglia d-Moll“, ebenfalls von Buxtehude. Die Solopartien
der Bach Kantate übernahmen der Bariton Jens Pokora und die Sopranistin
Antje Rauch. Das Konzert bildete den gelungenen Abschluss eines weiteren
Chorprojektes, ein mittlerweile schon Tradition gewordenes Mittel,
Sängerinnen und Sänger temporär für die gemeinsame Chorarbeit zu gewinnen
und den Stammchor auf Konzertstärke zu bringen. Ohne die Unterstützung der
Projektteilnehmer/innen - viele von ihnen konnte der Chor bereits zum
wiederholten Mal in seinen Reihen willkommen heißen - wäre ein guter Teil
der Chorwerke nicht aufführbar. Mit noch mehr Klangvolumen stimmten zum
Abschluss des Konzertes Chor und die Konzertbesucher/innen gemeinsam die
Lieder "Macht hoch die Tür" und "Tochter Zion, freue dich" an.
Foto: Aachener KammerchorAm 4. Oktober 2009
waren der Aachener
Kammerchor unter Leitung von Martin te Laak sowie der Cellist Walter
Mengler zu Gast in Ginsheim. Im Rahmen des "Musikfestivals Kirchenklänge
im Kreis Groß-Gerau" sowie der "Ginsheimer Kirchenmusiken 2009"
präsentiert das renommierte Gesangsensemble unter dem Titel "Canticum
Canticorum" u.a. verschiedene Vertonungen aus dem Hohen Lied der Liebe.
Auf dem Programm standen Werke von Melchior Franck (1580 - 1639), Daniel
Lesur (1908 - 2002), Jürg Baur (*1918), Maurice Duruflé (1902-1986),
Benjamin Laur (1984), Gilad Hochman (*1982), Georg Schumann (1866-1952)
und des estnischen Komponisten Cyrillus Kreek (1889-1962). Einen Einer der
Höhepunkte des Konzerts war "Et She Ahava Nafshi" des jungen israelischen
Komponisten Gilad Hochman: ein Dialog für Chor und Violoncello. Das Werk
entstand 2008/2009 als Auftragskomposition der ersten Aachener
Chorbiennale, es wurde vom Aachener Kammerchor im Juni 2009 uraufgeführt.
Der Aachener Kammerchor ist Preisträger internationaler Chorwettbewerbe in
Österreich, Ungarn und zuletzt erster Preis beim Chorwettbewerb
Nordrhein-Westfalen. Das Ensemble nimmt regelmäßig an internationalen
Chorfestivals in Italien und Frankreich teil und unternimmt Konzertreisen
in viele europäische Länder. Rundfunkaufnahmen mit dem WDR und dem SFB
zeugen von der hochkarätigen künstlerischen Arbeit des Chores, die auch
beim Ginsheimer Konzert in beeindruckender Weise zu erleben war. Das
Ensemble bestach durch eine Intonation und einen Chorklang von höchster
Brillanz und Perfektion. Selten gelingt es einem Chor, feinste Nuancen in
der klanglichen und dynamischen Umsetzung der Werke in so vorzüglicher
Weise herauszuarbeiten. Mit zwei Zugaben und dem gemeinsam mit den
Konzertbesuchern gesungenen Kanon "Dona nobis pacem" verabschiedete sich
der mit stehenden Ovationen bedachte Aachener Kammerchor von seinem
begeisterten Publikum.
Auf Einladung der Evangelischen Kirchengemeinde
Essenheim gab der Kammerchor der Ginsheimer Kantorei dort am 19. September
2009 ein Gastkonzert. Der Kammerchor unter der Leitung von Armin Rauch
präsentierte auf hohem musikalischen Niveau heitere und besinnliche
a-cappella-Werke: Lieder und Chorsätze zum Lob Gottes und der Musik, von
Liebe, Abschied, Sehnsucht aber auch allerlei Tanz- und Trinklieder. Der
musikalische Bogen spannte sich dabei vom 16. bis zum 20. Jahrhundert. Es
erklangen Chorsätze u.a. von Viadana, Orlando di Lasso, Schein, Dowland,
Donati, Morley, Brahms, Wolters und Rheinberger. Das Ginsheimer
Gesangsensemble zeichnete sich durch Intonationssicherheit und eine
feinfühlige Interpretation - sei es in der dynamischen Abstufung oder in
der Textausdeutung - aus. Zwischen den Chorstücken wurden von den
Sängerinnen und Sängern einige Gedichte rezitiert. Die leider nur recht
kleine Zuhörerschar bedankte sich mit anhaltendem Beifall für die
beeidruckende Leistung des Chores.
Das Konzert wurde am 13. November.2009 in der Katholischen
Herz-Jesu-Kirche in Gustavsburg mit großem Erfolg wiederholt. Der
Kammerchor setzte damit auch ein Zeichen eines freundschaftlichen
Miteinanders der Kirchengemeinden in der Mainspitze: Der Erlös des
Benefizkonzerts kommt der Kongo-Hilfe von Kaplan Abbé Corneille Makaba
Mbadu und dem Neubau des katholischen Gemeindezentrums Gustavsburg zugute.
Ein Live-Mitschnitt des Essenheimer Konzerts steht als CD zur Verfügung!
Weiteres dazu hier.
Lieder, Legenden und Geschichten
aus Irland mit Hilary O'Neill
Foto: Hilary O'Neill Am 10. September 2009
gastierte Hilary
O'Neill im Rahmen der Ginsheimer Kirchenmusiken zum dritten Mal in
der Evangelischen Kirche Ginsheim. Mit Harfe, Liedern und Geschichten
entführte die Künstlerin ihr Publikum wieder zu einer außergewöhnlichen
musikalischen Reise in das Land der Feen, Kobolde, Zwerge, Riesen und
jahrhundtalter Legenden - mal fröhlich, mal melancholisch. Ihre Lieder
sprachen von neuer und vergangener Liebe, vom Verlassen der geliebten
Heimat und dem Wunsch, eines Tages dorthin zurückzukehren. Hilary's
glasklarer und ausdrucksvoller Mezzosopran sowie ihr einzigartiger Humor
und Charme erweckten die reiche keltische Kultur wieder zu neuem Leben.
Hilary O'Neill, der drei Zugaben abverlangt wurde, konnte ihr Publikum wie
in den ersten beiden Konzerten wieder begeistern und verzaubern.
Die Johannespassion (SWV 481) von Heinrich Schütz
stand auf dem Programm des ersten offenen Chorprojekts des Jahres 2009,
welches am 29.03.2009 in einem Passionskonzert im Rahmen der Ginsheimer
Kirchenmusiken in vollbesetzter Kirche seinen Abschluss fand. Heinrich
Schütz als einer der bedeutendsten Komponisten des 17. Jahrhunderts nimmt
eine überragende Bedeutung in der deutschen Kirchenmusikgeschichte ein.
Daher ist es naheliegend, zum Ende der Passionszeit ein Konzert mit Werken
des großen Meisters zu gestalten, bei dem eine der drei
Passionsvertonungen im Mittelpunkt steht. Die für Zuhörer und Sänger
gleichermaßen anspruchsvolle Passion - Schütz verzichtete auf jegliche
instrumentale Begeleitung - wurde von Chor und Solisten unter der Leitung
von Armin Rauch souverän und ausdrucksstark dargeboten. Besonders
hervorzuheben ist die große Leistung der Solisten Andreas Klopp
(Evangelist), Jens Pokora (Jesus-Worte) und Dieter Müller (Pilatus). Neben
der Passion erklangen die Motette für fünfstimmigen Chor "Herr, auf dich
traue ich" (SWV 377) sowie - von Jens Pokora einfühlsam interpretiert -
"Ich liege und schlafe" (SWV 310) und "o süßer, o freundlicher, o gütiger
Herrr Jesu Christe" (SWV285) aus den "Kleinen Geistlichen Konzerten".;
Am Ewigkeitssonntag (23.11.2008) führte die
Ginsheimer Kantorei – unterstützt durch Mitglieder eines offenen
Chorprojektes – das Requiem op. 48 von Gabriel Fauré auf. Den Orgelpart
übernahm der Mainzer Organist Jürgen Rodeland, der die schwierige
Transkription des ursprünglich für Orchester ausgelegten Werkes
meisterhaft umsetzte. Die Solo-Partien sangen der Madrider Bariton Jens
Pokora und die Sopranistin Antje Rauch. Neben dem Requiem erklangen der
Hymnus „Angelis suis“ von Josef Gabriel Rheinberger für Bariton, Chor und
Orgel sowie die Cantilene aus Rheinbergers 11. Orgelsonate. Das Konzert
wurde von den zahlreichen Konzertbesucher/innen in der nahezu
vollbesetzten Kirche mit Begeisterung aufgenommen, wie nicht zuletzt durch
den stürmischen Applaus nach Verklingen der Totenglocke im Anschluss an
das Requiem zum Ausdruck kam.
Posaunenquartett Opus 4: "Von Bach
bis Gershwin"
Foto: OPUS4Am 4. Oktober 2008 gastierte im
Rahmen der Ginsheimer Kirchenmusiken 2008 sowie des Musikfestivals
„Kirchenklänge im Kreis Groß-Gerau“ in der Ev. Kirche Ginsheim das
renommierte Posaunenquartett „Opus 4“ mit Mitgliedern des weltbekannten
Gewandhausorchesters zu Leipzig. Jörg Richter (der auch Mitglied im
Blechbläserensemble von Prof. Ludwig Güttler ist), Dirk Lehmann, Stephan
Meiner und Stefan Schmicker präsentierten auf höchstem Niveau einen
musikalischen Streifzug durch fünf Jahrhunderte Bläsermusik.
Beginnend mit Monteverdis "Gloria und Exultent Coeli" für 4 Posaunen
folgten Bearbeitungen von Werken u.a. von Johann Schein, Josquin de Pres,
und Hans Leo Hassler. Dabei kamen auch Posaunen zum Einsatz, die
historischen Instrumenten nachgebaut waren. Es folgten verschiedene Werke
von Johann Sebastian Bach, - unter anderem eine Transkription für 4
Posaunen über die Orgel-Fuge g-moll, die äußerst virtuos dargeboten wurde
- und Anton Bruckner - wie z.B. ein Ave Maria, dessen sanfte und
einfühlsame Interpretation zum Träumen einlud. Das weitere Programm - nun
kam auch die weltliche Musik zu ihrem Recht - umfasste Werke des
zeitgenössischen polnischen Komponisten Kazimierz Serocki, von Philipp G.
Clapp (Mistrel Show), Milton Dietrich (The Octopus) und Daniel Sutton
(Bearbeitung von "Ein Amerikaner in Paris" von Gorge Gershwin). Der nicht
enden wollende Beifall der Zuhörer belohnte die Musiker, die den Dank mit
mehreren Zugaben (u.a. dem Säbeltanz von Alexander Chatschaturjan)
erwiderten. Zum Abschluss erklang - in höchster musikalischer Vollendung -
eine Choralbearbeitung von Johann Sebastian Bach - dem Komponisten, dem
sich das Leipziger Posaunenquartett Opus 4 in besonderem Maße verbunden
fühlt.
Serenadenkonzert
Ein weiter musikalischer und lyrischer Bogen wurde
im jüngsten Konzert im Rahmen der Ginsheimer Kirchenmusiken gespannt. In
einem Serenadenkonzert am 14. Juni 2008 in der Evangelischen Kirche
Ginsheim präsentieren Brigitta Schlechta (Sopran) und Derek Blyth (Orgel
und Klavier) geistliche und weltliche Arien und Lieder sowie Orgelstücke
u.a. von Mozart, Vivaldi, Lehar, Brahms sowie eigene Kompositionen von
Derek Blyth. Zwischen den Musikstücken rezitierte Gertraud Lindemann
besinnliche und heitere Texte: angefangen mit einem modernen
Glaubensbekenntnis und dem Sonnengesang des Hl. Franziskus über die großen
Dichter Goethe, Schiller, Lessing und Brentano bis hin zu Kästner, Hüsch
und Reitz-Sbresny.
Im Zentrum des geistlichen Teils stand eine Lesung sowie eine Vertonung
aus dem Hohen Lied der Liebe. Letztere - "Song of Songs" - komponierte
Derek Blyth im Jahr 2006 für die Sopranistin Brigitta Schlechta. Einer der
Höhepunkte der Abendmusik war das Duett "Bei Männern, welche Liebe fühlen"
aus Mozart's Zauberflöte, bei dem der aus Schottland stammende Derek Blyth
nicht nur den Tenorpart, sondern gleichzeitig auch die Klavierbegleitung
übernahm. Erläuternd zum Duett zitierte Gertraud Lindemann aus einem Brief
von Eric-Emmanuel Schmitt aus "Mein Leben mit Mozart". Mit Hanns Dieter
Hüsch's "So gegen 21:30 Uhr" neigte sich - gegen 21:30 Uhr - ein
wunderschöner und stimmungsvoller Konzertabend dem Ende zu. Das Publikum
bedankte sich mit lang anhaltendem Applaus für diesen Hörgenuss.
Musikalische Reise durch das
Kirchenjahr
Auch im Jahr 2008 nahm die Ginsheimer Kantorei den
Sonntag Kantate (20. April) zum Anlass, im Rahmen der Ginsheimer
Kirchenmusiken ein ein Konzert zu gestalten. Die Abendmusik unter dem
Titel "Musikalische Reise durch das Kirchenjahr" bildete den Abschluss
eines Mitte Januar gestarteten Chorprojekts. Es erklangen Chorsätze (a
cappella) aus verschiedenen Epochen von der Renaissance bis ins 20.
Jahrhundert u.a. von Hans Leo Hassler, Johann Hermann Schein, Johann
Sebastian Bach, Carl Loewe, Peter Cornelius, Anton Bruckner, Felicitas
Kukuck, Arnold Mendelssohn und Felix Mendelssohn Bartholdy. Dabei wurde -
beginnend und endend mit dem Sonntag Kantate - ein Weg durch das gesamte
Kirchenjahr beschritten.
Stationen auf der Reise waren die wichtigen kirchlichen Festtage beider
großen christlichen Konfessionen: Ob z.B. Pfingsten, Fronleichnam,
Reformation, Weihnachten, Karfreitag oder Ostern - zu jedem Anlass wurde
ein entsprechender, oftmals auch sehr typischer Chorsatz gesungen. Pfarrer
Wilfried Ritz bereicherte das Kirchenkonzert mit verschiedenen Lesungen,
welche - die Liedtexte aufgreifend - einzelne Stationen inhaltlich
vertieften. Schließlich durften bei der Reise durch das Kirchenjahr auch
die Glocken einen Beitrag leisten: So läutete nach dem "Requiem aeternam"
von Cornelius das Totenglöcklein und mit dem letzten Ton von "Christ ist
erstanden" in einem Satz von J. S. Bach setzte ein Ostergeläut ein. Am
Ende der Reise angekommen, durften bei "Singt dem Herrn ein neues Lied"
von Georg Friedrich Händel (nach der bekannten Melodie von "Tochter Zion")
die Konzertbesucher/innen mit einstimmen. Den Schlusspunkt des Konzertes
bildete das "Abendlied" von Josef Gabriel Rheinberger.
Orgeltastenzauber - ein
Orgelfeuerwerk zum Jahresabschluss
Am 30. Dezember 2007 gastierte das Orgelduo Iris und
Carsten Lenz aus Wiesbaden im Rahmen der Ginsheimer Kirchenmusiken zum
dritten Mal in der Evangelischen Kirche in Ginsheim, für ein "vierhändiges
und vierfüßiges Konzert" auf der Oberlinger-Orgel. In der vollbesetzten
Kirche lauschten die Zuhörer dem spritzigen und virtuos dargebotenen
Programm, das von Mozart bis Ragtime viele abwechslungsreiche und selten
gespielte Kleinode der Orgelmusik umfasste. Um den Bezug zum näheren
Umfeld zu halten, kam zum Beispiel auch der Walzer "Am schönen Rhein
gedenk ich Dein" von Béla Kéler zu Gehör, in dem das Thema des
Lorelei-Liedes von Silcher verarbeitet wurde. Ein anderes
Kabinettstückchen war der "Oberingelheimer Rheinländer" von Seydel, der
laut Carsten Lenz "eigentlich nur auf den Orgeln in Niederingelheim
spielbar ist".
Das komplette Konzert wurde wieder direkt auf eine im Altarraum aufgebaute
Großleinwand übertragen, so dass das faszinierte Publikum den Organisten
direkt auf die Finger und Füße schauen konnte und so nicht nur einen
akustischen, sondern auch optischen Eindruck der Musik erhielt. Lange
anhaltender Applaus dankte dem Ehepaar Lenz nach einem etwas vorgezogenen
Silvesterkonzert, das einem virtuosen akustischen Feuerwerk glich und
hoffen lässt, dass die beiden noch häufiger mit ihrem umfangreichen
Repertoire in Ginsheim zu Gast sein werden. (Sabine
Jost)
Unter dem Titel "Weihnachten in aller Welt",
gestalteten der Projektchor der Ginsheimer Kantorei ( Leitung: Armin
Rauch) und das Ensemble für Liturgie und Gottesdienst der Rüsselsheimer
Lutherkirche (Leitung: Martin Schlotz) den Musikgottesdienst am 23.12.07
in der evangelischen Kirche Ginsheim. Und dass fremde Musikkulturen
durchaus zu ungewohnten Konzerterlebnissen führen können, zeigte schon der
erste Programmpunkt: "Siku rin gwana Hosi", ein Weihnachtslied aus
Südafrika, diente zum rhythmisch beschwingten Einzug der Chöre durch das
Kirchenschiff zum Altarraum, und auch das folgende "Halleluja Yesus" aus
Tansania wurde schwingend und Finger schnipsend vorgetragen. Immer neue,
kontrastierende Klangfarben brachten die weiteren Stationen der
musikalischen Weihnachtsweltreise: Feierlich getragen das "Macht hoch die
Tür" im anspruchsvollen Satz von Max Reger, gefühlvoll das "O Bethlehem,
du kleine Stadt" aus England, tiefgründig das "Regem natum" aus Slowenien,
melancholisch das russische "Schlaf mein Kindlein", romantisch das "Veni
Jesu" von Luigi Cherubini (Italien), barock verspielt das "Uns ist ein
Kind geboren" aus Deutschland.
Und immer wieder wurde in Texten und Melodien voller Freude die Botschaft
von der Geburt des Heilands verkündet: "In dulci jubilo"
(Deutschland/Österreich), "Die Botschaft" (England), "Hört der Engel helle
Lieder" (Frankreich), "Freu dich, Erd und Sternenzelt"
(Böhmen/Tschechien), "Sing ye praise" und "Go tell it on the mountain"
(USA)‚ "Grünet Felder, grünet Wiesen" (Österreich). Zwischen den
Chorstücken wurden Gemeindelieder angestimmt und aus dem Lukasevangelium
gelesen. Dekanatskantor Martin Schlotz brillierte mit variantenreichen
Improvisationen auf der Orgel . Die Flötisten Corinne McKenzie und Paul
Murphy aus Australien bereicherten mit Ihrem Spiel das Konzert und
brachten eine weitere internationale Note in die Darbietung. (Brigitte
Ploch)
Für den 28. Oktober 2007 hatte die Evangelische
Kirchengemeinde Ginsheim zu einem besonderen Konzert eingeladen: Kirsten
Schierbaum (Sopran) und Dr. Georg Hilfrich (Orgel) präsentierten unter dem
Titel "Zwischen Himmel und Erde" Werke u.a. von R. Wagner, L. Vierne und
A. Dvorák. Bei dem Konzert im Rahmen der "Ginsheimer Kirchenmusiken 2007"
sowie des "Musikfestivals Kirchenklänge" des Kreises Groß-Gerau handelte
es sich um einen Liederabend in eher ungewöhnlicher Besetzung, denn selten
hört man außerhalb der üblichen kirchlichen Liturgie Lieder mit Orgel. Die
weltlichen und geistlichen Lieder spiegelten einerseits die
Auseinandersetzung mit irdischem Leid, Sünde und Reue wider und auf der
anderen Seite die Hoffnung und Bitte auf himmlische, göttliche Vergebung
und Erlösung. Die aus Ginsheim stammende Sopranistin Kirsten Schierbaum
widmet sich seit Jahren in besonderem Maße dem Liedgesang.
Mit ihrer warmen Sopranstimme und großem, facettenreichen
Ausdrucksvermögen verstand sie es, jedem Lied seine ihm innewohnende
Stimmung zu entlocken. Begleitet wurde sie an der Orgel von Dr. Georg
Hilfrich, der als Begleiter u.a. von J. Kalpers und als Chorleiter hoch
geschätzt wird. Im Zentrum des Konzertes standen drei Liedzyklen: Die
"Fünf Gedichte für Frauenstimme und Klavier" von Richard Wagner, heute
allgemein bekannt als "Wesendonk-Lieder". Der üppigen Tonsprache Wagners
standen die eher schlichten und im Volkston gehaltenen biblischen Lieder
von Antonín Dvorák mit Texten aus dem Buch der Psalmen gegenüber. Die
beiden in ihrer Originalfassung für Klavier geschrieben Zyklen wurden von
Dr. Georg Hilfrich für die Orgel bearbeitet. Der dritte Liederzyklus " Les
Angélus" von Louis Vierne ist eine Originalkomposition für Orgel und
Gesang. Abgerundet wurde der Liederabend mit Werken von J. B. Foerster, J.
Alain, C. Gounod und C. Saint-Saens. Dr. Georg Hilfrich brillierte
solistisch mit C.Francks "Prelude h-Moll" und einem Satz aus einer
Orgelsonate von F. Mendelssohn-Bartholdy.
Geistliche Chormusik aus der Zeit
des Schwedenkönigs Gustav Adolf
Im Rahmen des "Musikfestivals Kirchenklänge" des
Kreises Groß-Gerau sowie der Veranstaltungsreihe "375 Jahre Schwedenkönig
Gustav Adolf" präsentierte der Kammerchor der Ginsheimer Kantorei unter
Leitung von Armin Rauch am 16. September 2007 geistliche Chorwerke (a
cappella) aus der Zeit von Gustav Adolf. Bei dem Konzert in der
Gustav-Adolf-Kirche Gustavsburg erklangen vorwiegend liturgische Stücke
sowie Psalmvertonungen. Inhaltlich wurde dabei eine Messe bzw. ein
Abendmahlsgottesdienst nachgezeichnet. Im Mittelpunkt stand eine
vierstimmige Mess-Vertonung von Claudio Monteverdi (1547-1643). Daneben
wurden Motetten von Lodovico Viadana (ca. 1560-1645) sowie Chorsätze von
Heinrich Schütz (1585-1672), Melchior Franck (1579-1639), Orlando di Lasso
(um 1532 - 1594), Leonhart Schröter (um 1532 - 1601), Johann Hermann
Schein (1586 - 1630), Melchior Vulpius (um 1560-1615), Giovanni Croce
(1557 - 1609) und Felice Anerio (1560-1614) gesungen. Die Zwischentexte
steuerte Rainer Beier, Evangelischer Stadtkirchenpfarrer von Mainz, bei.
Foto:
Lutz StankeMit einer Abendmusik bereicherte
der aus Ginsheim stammende Leverkusener Kantor Andreas Zopf gemeinsam mit
seinem Blockflötenensemble "Flautiamo" und der Sopranistin Birgit Hoppe am
1. September 2007 die Konzertreihe der Ginsheimer Kirchenmusiken. Birgit
Hoppe präsentierte mit ihrer wohltuenden Stimme ausdrucksstark und
intonatorisch sicher die Arien von Johann Sebastian Bach: "Et exultavit
spiritus meus" aus dem Magnificat (BWV 243) sowie "Schafe können sicher
weiden" aus der Kantate "Was mir behagt, ist nur die muntre Jagd" (BWV
208) sowie das Geistliche Konzert "Das ist meine Freude" von Johann
Rosenmüller (1619-1684). Das Blockflötenensemble "Flautiamo" brillierte
u.a. mit einer Suite d-moll von Georg Philipp Telemann (1681-1767), einem
Adagio und Allegro d-moll für vier Tenorflöten und eine Bassflöte von Jos.
Bodin de Boismortier (1689-1755) und der Capriol-Suite von Peter Warlock
(1894-1930). Andreas Zopf rundete das Konzert meisterhaft mit zwei
Orgelwerken ab: Präludium und Fuge fis-moll von Dietrich Buxtehude
(1637-1707) und Choral a-moll von César Franck (1822-1890). Das Publikum
bedankte sich mit lang anhaltendem Beifall für das wunderschöne Konzert
und ließ die Künstler/innen erst nach zwei Zugaben die Abendmusik beenden.
Hilary O'Neill: Lieder,
Legenden und Geschichten aus Irland
Am 22. Mai 2007 gab Hilary O'Neill - die zum zweiten Mal in Ginsheim
gastierte - wieder einen akustischen Einblick in die irische Kultur. Mit
Worten und Musik nahm die irische Sängerin und Harfenistin ihr Publikum
mit in ein zauberhaftes Land voll von Feen, Kobolden, Riesen und
Jahrhunderten voller Lebensweisheiten. Mit Legenden, Erzählungen vom
Verlassen der geliebten Heimat und der Sehnsucht berührte sie die Herzen
ihrer Zuhörer/innen. Einige Lieder, mehr spiritueller Natur, sprachen
direkt aus den tiefsten Ebenen der Seele. Auf einzigartige Weise brachte
die Künstlerin unterschiedliche Musikgenres zusammen, indem Sie Ihren
warmen Mezzosopran mit den gefühlvollen Tönen der keltischen Harfe und
innewohnendem Verständnis für die traditionelle keltische Musik und
Folklore verbindet. Mit ihrem charmanten irischen Akzent erläuterte und
kommentierte Hilary O'Neill die teils sinnlichen, teils heiteren Texte der
in englischer und gälischer Sprache vorgetragenen Lieder. Lang anhaltender
Applaus war Lohn für ein begeisterndes Konzert.
Im Rahmen der Ginsheimer Kirchenmusiken lud die
Kantorei am Sonntag Kantate (6. Mai 2007) zu einer Frühlingsserenade in
die Evangelische Kirche Ginsheim ein. Das Konzertprogramm wurde von den
Teilnehmerinnen und Teilnehmern des jüngsten Chorprojekts gemeinsam mit
der Kantorei unter der Leitung von Armin Rauch erarbeitet. Es erklangen
geistliche und weltliche Chorsätze (a cappella) aus Renaissance,
Frühbarock und Romantik, u.a. von Heinrich Schütz, Giovanni Croce, Thomas
Morley, Orlando di Lasso, John Dowland, Johannes Brahms und Josef
Rheinberger. Das Lob Gottes für die Schönheiten der Erde, die Freude über
das Frühlingserwachen, Liebe und Sehnsucht bildeten den thematischen
Rahmen der Abendmusik. Zwischen den Chorstücken erfolgten kurze Lesungen
und es wurden Gedichte rezitiert.
"Meine Seele erhebet den Herren" -
Musikgottesdienst zum 3. Advent
Foto:
Uli Wirtz von Mengden Das deutsche Magnificat
"Meine Seele erhebet den Herren" für Soli, Chor, Streicher und Basso
continuo von Johann Ernst Bach bildete den Mittelpunkt eines konzertanten
Musikgottesdienstes, zu dem die Ginsheimer Kantorei zusammen mit Pfarrer
Wilfried Ritz für den 17.12.2006 eingeladen hatte. Verstärkt wurde die
"Stammbesetzung" der Kantorei durch zahlreiche singbegeisterte Frauen und
Männer, die im Rahmen des inzwischen dritten offenen Chorprojektes seit
Mitte September die ansprechenden und anspruchsvollen Chorwerke mit
einstudiert haben.
Der 1722 in Eisenach geborene und schon 1777 verstorbene Johann Ernst Bach
erhielt seine musikalische Ausbildung unter anderem von seinem Patenonkel
Johann Sebastian Bach. Bereits 1741 übernahm der Musiker und Advokat
Johann Ernst das Kirchenmusikeramt an der Eisenacher Georgenkirche. Von J.
E. Bach sind etwa zwanzig kantatenhafte Werke erhalten, die sich oft – wie
auch seine Motette "Meine Seele erhebet den Herren" – durch ihre
kontrapunktischen Satztechniken auszeichnen.Zu den Vorbildern Johann Ernst
Bachs gehörte u.a. Georg Philipp Telemann (1682 – 1767), dessen Kantate
für Soli, Chor und Streicher/B.c "Nun komm, der Heiden Heiland" musiziert
wurde. Daneben erklangen von Johann Christoph Frauenholtz (1684 - 1754),
der langjähriger Kirchenmusiker in Straßburg war, zwei Weihnachtsmusiken
für Soli, Chor und Instrumente. Abgerundet wurde der Musikgottesdienst
durch eine Sonate für zwei Violinen, Viola und Violoncello von Georg
Philipp Telemann und dem Divertimento D-Dur, KV136, von Wolfgang Amadeus
Mozart.
Die Mitwirkenden neben der Kantorei waren: Anne Hellmann (Sopran), Claudia
Rück (Alt), Andreas Klopp (Tenor), Stefan Querbach (Bass), Monika Schulz
und Christine Seiler (Violine), Laura von Schwanenflug (Viola), Günter
Schulz (Violoncello) und Jürgen Rodeland (Orgel). Die musikalisch Leitung
hatte Armin Rauch.
Hilary O'Neill: Lieder, Legenden
und Geschichten aus Irland
Foto:
O'NeillAm 7. September 2006 wurde im Rahmen
der Ginsheimer Kirchenmusiken wieder ein besonderer musikalischer Akzent
gesetzt: Hilary O'Neill präsentierte Lieder, Legenden und Geschichten aus
Irland. Das reiche Repertoire der irische Sängerin und Harfenistin beruht
auf einem weitgespannten Hintergrund von klassischen Liedern sowie alten,
mündlich überlieferten Geschichten und Legenden. Die Lieder in gälischer
und englischern Sprache wurden von der Sängerin, die sich selbst auf der
keltischen Harfe begleitet, humorvoll ins Deutsche übersetzt. Die
Künstlerin, die in London, Hamburg, Berlin und Adelaide Gesang studierte,
entführte mit ihrer klaren Stimme und ihrem zauberhaften Harfenspiel
die Konzertbesucher gedanklich auf die grüne Insel. Mit lang anhaltendem
Beifall bedankte sich das Publikum bei Hilary O'Neill für einen großartigen Musikabend.
Eine beeindruckende Passionsvertonung erlebten die
zahlreichen Konzertbesucher/innen, die am Sonntag, 26.03.2006 in die ev.
Kirche Ginsheim gekommen waren. Die Ginsheimer Kantorei unter Leitung von
Armin Rauch brachte die Lukaspassion von Heinrich Schütz, ein selten
gesungenes, reines a-capella-Werk, zu Gehör. Im Rahmen einer Projektarbeit
hatte die Kantorei eingeladen, dieses Werk einzustudieren. Eine gelungene
Aufführung belohnte die Sängerinnen und Sänger für die seit Mitte Januar
geleistete intensive und mitreißende Probearbeit.
Die „Historia des Leidens und Sterbens unseres Herrn und Heilands Jesu
Christi nach dem Evangelisten Lukas“ ist die erste der drei Passionen von
Heinrich Schütz. Sie wird auf „nach 1653“ datiert, die genaue
Entstehungszeit ist nicht bekannt. Außer dem Schlusschor – einer
epilogartigen Vertonung eines Choralverses - und dem Introitus, der in das
Passionsgeschehen einführt, beschränkte sich Schütz bei der Vertonung des
Lukasevangeliums auf den reinen Bibeltext. Dabei verzichtete Schütz auf
jegliche musikalische Begleitung. Vielleicht wollte er, wie Armin Rauch zu
Beginn des Konzertes erläuterte, einem alten kirchlichen Brauch Rechnung
tragen, der in der Karwoche die Instrumente schweigen ließ. Für den
Vortrag des Evangeliums schuf Heinrich Schütz für die damalige Zeit eine
völlig neue Form: ein frei geformter, dem rhythmischen und melodischen
Eigenleben des Wortes aufs vollkommenste angepasster deklamierender Gesang
von höchster Ausdrucksprägnanz. Auch die Passagen des Chores sind ganz aus
der Bildhaftigkeit des Wortes und aus der dramatischen Situation heraus
konzipiert: Das gläubige Vertrauen der Jünger, gefühlloser Spott des
Volkes, einerseits scheinheiliges Wohlwollen, andererseits
demagogisch-überreiztes Eifern der Hohepriester und Schriftgelehrten;
schließlich das fanatisch wilde Geschrei der „ganzen Schar“.
Als Solisten wirkten mit als Evangelist: Christoph Hellmann (Tenor) und in
der Rolle des Jesus Stefan Querbach (Bass). Weitere kleinere Solopartien
wurden von Sängerinnen und Sängern der Kantorei bestritten: Brigitte
Ploch, Antje Rauch, Jörg Dirbach, Helmut Frölich, Reinhard Grundmann und
Ingo Stoffel. Solisten und Chor sorgten mit exakter Aussprache und einer
die verschiedenen Stimmungs- bzw. Gefühlslagen gut vermittelnden
Ausdrucksweise dafür, dass man das Passionsgeschehen fast greifbar
miterleben konnte, wie z.B. bei der wilden Forderung des Volkes im
„Kreuzige ihn!“ oder „Hinweg mit ihm und gib uns Barabam frei!“ oder beim
flehentlichen Ruf „Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun“
und der folgenden Stille nach dem Tod Jesu.
Nach kurzem Innehalten bedankten sich die Zuhörer/innen mit lang
anhaltendem Applaus für die bewegende Aufführung der Lukaspassion.
Kammerchor geht mit auf Zeitreise:
10 Jahre Historische Tanzgruppe Ginsheim
Die Historische Tanzgruppe Ginsheim (HTG) hatte am
19.3.2006 aus Anlass ihres 10-jährigen Bestehens zu einer "Zeitreise" ins
Ginsheimer Bürgerhaus eingeladen. Die Wiege des Vereins ist die
450-Jahr-Feier der Evangelischen Kirchengemeinde Ginsheim im Jahre 1993.
Am 14.2.1996 gründete sich dann die HTG, um Tänze der Renaissance zu
pflegen und zu präsentieren. Inzwischen wurde das Repertoire deutlich
ausgedehnt. Anlässlich der "Zeitreise" zum 10-jährigen Bestehen wurden
schließlich - jeweils in entsprechenden Kostümen - Tänze der frühen und
späten Renaissance, der Barockzeit sowie der Wiener Klassik und des späten
19. Jahrhunderts präsentiert. Musikalisch unterstützt wurde die HTG bei
ihrem Jubiläum u.a. vom Kammerchor der Ginsheimer Kantorei. Entsprechend
den Stationen der "Zeitreise" erklangen verschiedene Chorsätze, wobei sich
der Bogen von Arnold von Bruck (1490-1554) und Baldassare Donati
(1530-1603) bis hin zu Friedrich Silcher (1789-1860) und Moritz Hauptmann
(1792-1868) spannte.
Orgelfeuerwerk
Am 7. Januar 2006 fand im Rahmen der Ginsheimer
Kirchenmusiken in der evangelischen Kirche Ginsheim ein Neujahrskonzert
ganz besonderer Art statt. Das Organistenduo Iris und Carsten Lenz aus Wiesbaden/Ingelheim am
Rhein präsentierte festliche und fröhliche Orgelmusik für 4 Hände und 4
Füße. Die Spielanlage der Orgel wurde auf eine Großleinwand im Altarraum
übertragen, so dass die Konzertbesucher den Künstlern im wahrsten Sinn des
Wortes auf die Finger schauen konnten. Auf dem Programm standen u.a.
Kompositionen von Johann Christoph Kellner, Samuel Wesley, Eugene Thayer
(Concert Variations on "Auld Lang Syne"), Denis Bédard (Petite Suite),
Carsten Lenz (Geburtstags-Miniaturen über "Happy Birthday") und Robin
Dinda (Charlie Dog Blues). Nach lang anhaltendem Applaus gab es als
besonderes Schmankerl noch ein äußerst virtuoses Pedalsolo für vier Füße.
Oratorio de Noël - Musikgottesdienst
zum 4. Advent
Mit einer Advents- und Weihnachtsmusik zum 4. Advent
stimmte die Ginsheimer Kantorei auf das kurz bevorstehende Weihnachtsfest
ein. Im Mittelpunkt des Musikgottesdienstes stand das Weihnachtsoratorium
von Camille Saint-Saëns. Camille Saint-Saëns, der bereits als 22-Jähriger
das renommierte Amt des Organisten an der Eglise de la Madeleine in Paris
übernehmen durfte, erhielt Anfang Dezember 1858 den Auftrag zur
Komposition seines „Oratorio de Noël“. Die Komposition entstand innerhalb
von elf Tagen – bis zur Uraufführung in der Weihnachtsnacht 1858 blieb nur
noch wenig Zeit. Offensichtlich hat Saint-Saëns das Weihnachtsoratorium
für den funktionalen Gebrauch innerhalb des Gottesdienstes konzipiert. Das
wohlklingende romantische Werk bringt in wunderschöner Weise die
Weihnachtsbotschaft und Weihnachtsfreude zum Ausdruck. Das Oratorium für
4-stimmigen Chor und fünf Gesangssolisten erklang in einer Orgelfassung,
welcher der Erstdruck von 1869 zu Grunde liegt.
Umrahmt wurde das „Oratorio de Noël“ durch zwei Advent-Motetten von Josef
Gabriel Rheinberger, sowie Chorsätze Johannes Brahms, Felix Mendelssohn
Bartholdy und Friedrich Silcher. Die Solisten waren: Gesine Fünfgeld
(Sopran), Brigitta Schlechta (Mezzosopran), Claudia Rück (Alt), Andreas
Klopp (Tenor) und Helmut Frölich (Bariton). Jürgen Rodeland spielte die
Orgel. Die musikalisch Leitung hatte Armin Rauch.
Singen fördert das Immunsystem, das Herz und den
Kreislauf und hellt die Stimmung auf. Was Hobbysänger schon lange vermutet
haben, konnten Wissenschaftler inzwischen bestätigen: Menschen, die
regelmäßig singen, sind im Vergleich zu „Nicht-Singern“ durchschnittlich
signifikant gesünder. Letztlich spielt es zwar keine Rolle, ob man alleine
unter der Dusche oder gemeinsam mit Gleichgesinnten singt, allerdings
macht das Singen in der Gemeinschaft viel mehr Spaß.
Deshalb hatte die Ginsheimer Kantorei für Sonntag, den 9. Oktober
2005 erstmals zu einem offenen Singen eingeladen. Viele waren gekommen, um
eine Stunde nach Herzenslust und ungezwungen zu singen. Dabei zählte nicht
die Leistung, sondern die Freude am gemeinsamen Gesang.
"Cantate Domino" - Kirchenkonzert
zum Sonntag Kantate
In dem Konzert am 24. April 2005 waren einige nur
selten aufgeführte musikalische Raritäten zu hören. Zu Beginn und
Ende erklang jeweils eine Vertonung des 98. Psalms "Singet dem Herrn ein
neues Lied" (Cantate Domino): eine Motette von Lodovico Viadana
(ca.1556-1645) sowie eine Liedkantate von Lothar Graap aus dem Jahr 1999.
Im Mittelpunkt des Konzerts stand eine Messe des zu seiner Zeit
hochgeschätzten Komponisten und Musikers August Bergt (1771-1837), dessen
Musik stark an die Werke des nur 15 Jahre älteren W. A. Mozarts erinnert.
Bergt's Musik ist in vielen namhaften europäischen und amerikanischen
Musikbibliotheken zu finden, doch werden seine Werke heute leider kaum
noch zu Gehör gebracht.
Daneben erklangen u.a. ein "Jubilate Deo" von dem als Komponist von
Klavierwerken bekannten Anton Diabelli (1781-1858), der zwar nur wenig,
aber sehr ansprechende Chormusik geschrieben hat, sowie Kantatensätze von
Johann Christoph Graupner (1683-1760), einem Schwager von Johann Conrad
Lichtenberg, dem Erbauer der Ginsheimer evangelischen Kirche. Graupner war
Hofkapellmeister am Hof des Landgrafen Ernst Ludwig von Hessen-Darmsatadt
und schrieb allein über 1400 Kantaten. Ihm war bereits die Stelle des
Thomaskantors in Leipzig zugesichert, doch ließ ihn sein Dienstherr, Ernst
Ludwig, nicht ziehen. So bekam Joh. Seb. Bach die Stelle des
Thomaskantors.
Ausführende waren neben dem Gesamt- und Kammerchor der Ginsheimer
Kantorei: Andrea Klopp und Antje Rauch (Gesang), Monika Schulz und Julia
Busch (Violine), Leonie Hartmann (Viola), Günter Schulz (Violoncello) und
Martin Schlotz (Orgel). Die Leitung hatte Armin Rauch.
Orgelkonzert des Mainzer
Domorganisten Albert Schönberger
Foto: Gerlinde Neumann-MassingEin
ganz besonderes Highlight in der Konzertreihe der „Ginsheimer
Kirchenmusiken“ war das Konzert des Mainzer Domorganisten Albert Schönberger am 10.
April 2005. Unter dem Motto „Christ ist erstanden“ spielte Schönberger an
der Ginsheimer Oberlinger-Orgel festliche Orgelmusik. Er bezog sich bei
seinen Erklärungen zu jedem der von ihm ausgesuchten Werke insbesondere
auf das Kreuz, das - wie er sagte - „in der Ginsheimer Kirche den
Mittelpunkt des Altarraumes bildet, sich aber auch in unmittelbarer
Nachbarschaft der Orgel befindet.“ Die Schatten, die das Kreuz und das
Kruzifix hier an die Wand werfen, seien gerade durch die Musik, ihre
Transparenz und Transzendenz, zu überwinden, so Schönberger weiter. Er
spannte den Bogen seiner Musikstücke von Jesu Tod bis zur österlichen
Freudenbotschaft, der Auferstehung und weiter zum Pfingstwunder, der
Ausgießung des heiligen Geistes.
Albert Schönberger bekräftigte seine Aussagen mit Werken von Johann
Gottfried Walther, Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart, Karl
Norbert Schmid und Johann Friedrich Stark (dem Mainzer Domorganisten in
der Zeit von 1756 bis 1792) sowie mit einer eigenen Phantasie über den
Choral „Christ ist erstanden“. Eine freie Improvisation, über „Wir wollen
alle fröhlich sein“ (dieser Choral wurde von einer Konzertbesucherin
spontan als Improvisationsthema vorgeschlagen) rundeten das Programm ab.
Stehende Ovationen veranlassten den begnadeten Künstler zu einer weiteren
Improvisation über „Lobe den Herren“ wobei er zum Abschluss beiden
genannten Choräle miteinander verwob.
"Es ist ein Ros entsprungen" -
Musikgottesdienst zum 4. Advent
Zum 4. Advent 2004 lud Ginsheimer Kantorei wieder zu
einem adventlich-weihnachtlichen Musikgottesdienst ein. Unter dem Titel
„Es ist ein Ros entsprungen“ stimmten Kantorei, Kammerchor und Solisten
unter der Leitung von Armin Rauch auf das kurz bevorstehende
Weihnachtsfest ein. Im Mittelpunkt des Musikgottesdienstes stand eine
Vertonung der Weihnachtgeschichte nach Texten des Lukasevangeliums, der
Offenbarung des Johannes und des Briefs des Paulus an die Philipper für
Chor, Solostimmen, Oboe und Orgel von Peter Bender. Umrahmt wurde diese
"musikalische Predigt" von zahlreichen Advents- und Weihnachtsliedern -
teilweise zum Mitsingen für die Gemeinde - u.a. in Sätzen von Andreas
Raselius, Lukas Osiander und Michael Praetorius. Daneben erklangen u.a.
eine Psalmvertonung von Heinrich Schütz und "Jubilate Deo" von Orlando di
Lasso. Solistisch wirkten mit: Andrea Klopp und Antje Rauch (Sopran),
Helmut Frölich (Tenor), Ingo Stoffel (Oboe) sowie Dorothea Weber (Orgel).
Nach einer "Serenade zum Wonnemonat Mai" im Jahr
2002 und der "Serenade zum Sonntag Kantate" im Jahr 2003, lud die
Ginsheimer Kantorei in diesem Jahr im Rahmen der Ginsheimer Kirchenmusiken
sowie des Musikfestivals "Kirchenklänge 2004" des Kreises Groß-Gerau zu
einer "Herbstserenade" ein. Am Abend des 10.Oktober 2004 präsentierten
Kantorei, Kammerchor und Solisten unter Leitung von Armin Rauch
besinnliche und heitere Musik zur herbstlichen Jahreszeit: Lieder und
Chorsätze von der Schönheit der Natur, von der Liebe, von Abschied und
Sehnsucht aber auch allerlei Tanz- und Trinklieder. Der musikalische Bogen
spannte sich vom 16. bis zum 20. Jahrhundert. Es erklangen u.a. Chorsätze
von Johann Hermann Schein, Erasmus Widmann, Thomas Morley, John Dowland,
Baldassare Donati, Arnold von Bruck, Leonhard Lechner, Joseph Haydn, Felix
Mendelssohn Bartholdy und Hans Friedrich Micheelsen. Andrea Klopp
und Antje Rauch erfreuten mit den Duetten "Das Ährenfeld" und "Gruß" von
Felix Mendelssohn Bartholdy. Für die instrumentalen Akzente sorgten Jürgen
Rodeland (Orgel) mit einer Cantilene von Josef Gabriel Rheinberger sowie
Andrea und Andreas Klopp (Blockflöte und Orgel) mit Variationen über
"Greensleeves". Zwischendurch wurden Gedichte von Theodor Storm, Theodor
Fontane, Friedrich Hebbel, Erich Kästner u.a. rezitiert. Zum Abschluss der
Abendmusik wurde für alle ein Gläschen des zuvor vielfach besungenen
Weines angeboten. Lang anhaltender Applaus belohnte alle Mitwirkenden für
die gelungene Abendmusik.
Fronleichnamsprozession 2004
Wie zuletzt vor zwei Jahren wirkte der Kammerchor
der Ginsheimer Kantorei bei der Fronleichnamsprozession der Katholischen
Pfarrgemeinde St. Marien Ginsheim mit. Die Ginsheimer Kantorei will damit
ganz bewusst ein Zeichen der gelebten Ökumene setzen und einen Beitrag zum
geschwisterlichen Miteinander der christlichen Gemeinden leisten.
Unterstützt wird dies von der in der evangelischen Gemeinde Ginsheim
verwurzelten Familie Guthmann, in deren Hof nun schon seit einigen Jahren
der Altar für die erste Station der Prozession errichtet wird.
"Christ ist erstanden" -
Musikgottesdienst zur Osterzeit
Am Sonntag, 25.4.2004, luden die Ginsheimer Kantorei
und Pfarrer Herbert Olbrich im Rahmen der Ginsheimer Kirchenmusiken zu
einem Musikgottesdienst zur Osterzeit ein. Neben "Christ ist erstanden"
und "Jubilate Deo" von Orlando di Lasso erklangen u.a. mehrere Werke von
Kirchenmusikern des 20. Jahrhunderts, darunter Choralkantaten für Chor,
Bläser und Orgel, bei denen teilweise auch die Gemeinde aktiv am Singen
beteiligt war. Das Bläserquartett des Evangelischen Posaunenchors Ginsheim
(Katrin Frank und Stefan Dürr - Trompete, Pascal Przybilla - Posaune,
Benjamin Scholian - Tuba) überzeugte darüber hinaus mit einem Rondo von
Wolfgang Amadeus Mozart. Jürgen Rodeland (Orgel) erfreute die
Gottesdienstbesucher mit "Wir glauben all’ an einen Gott", einer
Choralbearbeitung Johann Sebastian Bachs für zwei Manuale und Doppelpedal
sowie mit dem Concerto h-Moll nach Antonio Vivaldi von Johann Gottfried
Walther.
Am
Sonntag, 08.02.2004, hatte die Ginsheimer Kantorei zur diesjährigen
Fastnachtsparty ins ev. Gemeindehaus eingeladen. Zu Gast war - wie schon
einmal vor zwei Jahren - der Historische Tanzkreis Ginsheim. Nach guter
Ginsheimer Fastnachtstradition wurde von verschiedenen Mitgliedern des
Historischen Tanzkreises und der Kantorei eine unterhaltsame Mischung von
närrischen Beiträgen aus Wort, Witz, Gesang und Tanz geboten.
Alle Aktiven, die den fastnachtlichen Nachmittag mitgestalteten, erhielten
den diesjährigen Fastnachtsorden der Ginsheimer Kantorei.Der Entwurf
stammt von Helga Schmidt, die die über dreißig Orden zusammen mit ihrem
Mann H.-Günter in Handarbeit fertigte. Der Orden ist untertitelt:
„Ginsheimer Kantorei – schlüpft frisch aus dem Ei“ und spielt damit auf
die kürzliche Umbenennung des Chores an.
Chormitglieder-Versammlung 2004:
Evangelischer Kirchenchor Ginsheim wird zur Ginsheimer Kantorei
In der Chormitglieder-Versammlung am 21. Januar 2004
standen einige wichtige Entscheidungen an. Neben den üblichen Berichten
über das abgelaufene Jahr und Vorstellung und Besprechung der
Jahresplanung 2004, war - nachdem Fabian Greschok wegen Umzug von Chor und
Chorvorstand Abschied nehmen musste - ein neuer Beisitzer im Chorvorstand
zu wählen. Seine Nachfolgerin wurde Brigitte Ploch, die Wahl erfolgte ohne
Gegenstimmen.
Ein weiterer wichtiger Punkt der Tagesordnung war die Entscheidung über
eine Namensänderung des Chors. In Anbetracht der jahrelangen erfolgreichen
Chorarbeit wurde im Laufe des letzten Jahres überlegt, den
Qualitätsanspruch des Evangelischen Kirchenchors Ginsheim auch vom Namen
her deutlicher zu machen. Nach zustimmender Beratung durch den Verband der
evangelischen Chöre in Hessen und Nassau und eingehender Diskussion im
Chorvorstand wurde der Mitgliederversammlung vorgeschlagen, den
Evangelischen Kirchenchor Ginsheim in "Ginsheimer Kantorei" umzubenennen.
Nach ausführlicher Erörterung stimmte die Versammlung dieser
Namensänderung mit großer Mehrheit zu.
Abschließend wurden wieder einige Chormitglieder für ihre langjährige -
aktive wie auch inaktive - Mitgliedschaft geehrt: Elfriede Raiss und
Lieselotte Stoffel für 50 Jahre, Anni Blum für 40 Jahre und Klaus Frey und
Sabine Jost für 25 Jahre - wobei die ersten Jahre des Singens von Sabine
Jost auf den damaligen Kindersingkreis entfallen.
Die heitere Orgel
Am 18. Januar 2004 fand im Rahmen der Ginsheimer
Kirchenmusiken in der evangelischen Kirche Ginsheim ein außergewöhnliches
Orgelkonzert statt. Unter dem Titel „Die heitere Orgel“ präsentierte das
Organistenduo Iris
und Carsten Lenz aus Wiesbaden/Ingelheim am Rhein festliche und
fröhliche Orgelmusik für 4 Hände und 4 Füße. Es war ein Konzert nicht nur
zum Hören , sondern auch zum Sehen: die Spielanlage der Orgel wurde auf
eine Großleinwand im Altarraum übertragen, so dass die Konzertbesucher
auch virtuell an der Virtuosität der beiden Künstler teilhaben konnten.
Auf dem Programm standen u.a. Kompositionen von John Marsh (Bearbeitung
des großen Halleluja von Händel), Franz Berwald (Ein ländliches
Hochzeitsfest), Carsten Lenz (Variationen über "Freude schöner
Götterfunken") und Robin Dinda (Ragtime, mit großem Pedalsolo).
"Tochter Zion, freue dich"
Musikgottesdienst zum 4. Advent
Am 21. Dezember 2003 lud der Evangelische
Kirchenchor Ginsheim zu einem adventlich-weihnachtlichen Musikgottesdienst
ein. Unter dem Titel „Tochter Zion, freue dich“ beschritten Gesamtchor,
Kammerchor und Solisten unter der Leitung von Armin Rauch einen
musikalischen Weg durch die Adventszeit bis zum Weihnachtsfest. U.a.
erklangen “Wachet auf, ruft uns die Stimme“ aus dem Oratorium „Paulus“ von
Felix Mendelssohn-Bartholdy, die zwei Advent-Motetten "Ex Sion" und "Ave
Maria" von Josef Gabriel Rheinberger, „Übers Gebirg Maria geht“ von Johann
Eccard, „Heilige Nacht“ von Joh. Friedrich Reichardt, „Tochter Zion“ von
Georg Friedrich Händel und „Vom Himmel hoch, da komm ich her“ in
verschiedenen Sätzen von Johann Sebastian Bach und Felix
Mendelssohn-Bartholdy. Eingeleitet wurde der Musikgottesdienst von Jürgen
Rodeland an der Orgel mit "Wachet auf, ruft uns die Stimme" von Johann
Sebastian Bach aus der Sammlung der Schübler-Choräle. Die Solisten des
Chores waren: Christiane Stoffel (Alt) mit der Introitus-Kantate "Mache
dich auf, werde Licht" von Jürgen Becker-Foss, Andrea Klopp und Antje
Rauch (Sopran) mit dem geistlichen Konzert für zwei Stimmen und b.c. von
Heinrich Schütz, Andreas Klopp (Tenor) mit "Regina coelio" von Josef
Gabriel Rheinberger und "Von der Geburt Jesu Christi"aus „Schemellis
musicalischem Gesangbuch“ sowie Ingo Stoffel (Oboe) mit der "Gigue
gayment" aus der Suite h-Moll von Pierre Danican-Philidor.
"Gregorianik bis Gospel"
Im Rahmen der Ginsheimer Kirchenmusiken luden der
Evangelische Kirchenchor Ginsheim und Pfarrer Herbert Olbrich für Sonntag,
den 2. November 2003, zu einem Musikgottesdienst in die evangelische
Kirche ein. Unter dem Titel „Gregorianik bis Gospel“ unternahmen
Gesamtchor und Kammerchor einen musikalischen Streifzug durch verschiedene
christliche Traditionen. Einem gregorianischen Hymnus, einem Messgesang
von Giovanni Pierluigi da Palestrina und einer Psalmvertonung von Heinrich
Schütz folgten Chorsätze von Melchior Vulpius, Joh. Seb. Bach, Felix
Mendelssohn-Bartholdy und Manfred Schlenker sowie ein Ave Maria von Josef
Gabriel Rheinberger. Ein Gospel, Lieder aus Israel und Afrika sowie
Gesänge aus der orthodoxen Liturgie rundeten die kirchenmusikalische
Zeitreise ab.
Fotos: Toni Reichmann
Cantate Domino - Serenade
zum Sonntag Kantate
Ein Frühjahrskonzert gab der Evangelische
Kirchenchor Ginsheim am Sonntag, den 18. Mai 2003. In einer Serenade zum
Sonntag Kantate präsentierten Kammerchor und Gesamtchor geistliches und
weltliches Liedgut verschiedener Stilrichtungen. Dazwischen gab es einige
solistische Einlagen. Andrea Klopp und Antje Rauch sangen „Laudamus te“,
ein Duett von Vivaldi, begleitet von Jürgen Rodeland an der Orgel,
übrigens an diesem Abend der Einzige, der nicht im Chor mit singt. Alle
anderen Solisten und Musiker stammen aus den eigenen Reihen des Chores.
Andreas Klopp, begleitet von Flöte und Orgel sang Händels „Süße Stille,
sanfte Quelle“ und Ingo Stoffel (Oboe) spielte den Satz „Presto“ aus der
g-moll Sonate von G. Ph. Telemann.
Es erklangen u.a. Werke bzw. Liedsätze von Heinrich Isaac, Hans Leo
Hassler, Melchior Franck, Adam Gumpelzhaimer, Dietrich Buxtehude, Werner
Gneist, Hans Friedrich Micheelsen, Felicitas Kukuck, Christian Lahusen und
Peter Bender. Neben Chorälen und zwei Kantaten standen Liebeslieder,
Abschieds- und Abendlieder auf dem Programm, das mit Psalmlesungen und
Rezitationen von Gedichten (u. a. von Goethe, Uhland und Eichendorff), die
textlich zum Liedgut passten, hervorragend ergänzt wurde. Bereits zu
Beginn des Konzertes war das Publikum eingeladen, bei bestimmten
Liedstrophen mitzusingen. Dieses Angebot wurde auch gerne angenommen. Das
gut konzeptionierte und gelungene Konzert war gleichzeitig das
„Einstandskonzert“ von Chorleiter Armin Rauch, der den Chor am 01.01.2003
von Peter Bender übernommen hatte. Reicher Beifall sowohl während als auch
am Ende der Serenade belohnte alle Mitwirkenden.
Im Rahmen der Ginsheimer Kirchenmusiken
gastierte am Sonntag, den 16. März 2003 das Trio Minerva in Ginsheim.
Monika Schulz -Violine, Günter Schulz - Violoncello und Ingo Riether -
Klavier, präsentierten in exzellenter Weise das Klaviertrio B-dur KV 502
von Wolfgang Amadeus Mozart, von Ludwig van Beethoven das Klaviertrio
B-dur op. 70 Nr. 1 (das sogenannte "Geistertrio") sowie das Klaviertrio
g-moll op. 26 von Antonin Dvorák.
Die Künstler leisteten mit ihrem großartigen Konzert einen Beitrag zur
Finanzierung der neuen Orgel: sie verzichteten ganz bewusst auf eine Gage,
damit die Spenden des Kammermusikabends vollständig in den
Finanzierungsfond der Orgel fließen können.
Fassenacht beim Kirchenchor
Für
Sonntag, den 23. Februar 2003, hatte der Kirchenchor zu seiner jährlichen
Fastnachtsfeier eingeladen. Alle die aktiv mitgewirkt haben - sei es zur
Gestaltung des närrischen Programms oder bei der Vorbereitung - erhielten
den diesjährigen "Orden", der als Laubsägearbeit in liebevoller
Kleinarbeit von Helga und Heinz-Günter Schmidt hergestellt wurde. Das
Motto des Fastnachtsordens lautet: "Ein Nachen voller Narren. - Im Leben
geht es auf und ab, g'rad wie im Weltenmeer, drum närrisch man oft besser
fährt, nehmt alles nicht so schwer." In Anlehnung an ein neueres
Kirchenlied gibt's dazu noch einen weiteren Vers: "Im Schiff, das sich
Gemeinde nennt, ein Kirchenchor soll sein. Doch singt es sich oft gar
nicht gut, wenn dieser ist zu klein; drum rufen wir euch heute zu, wenn
eure Stimm' ist fit, singt ihr vielleicht dann noch im Bass, so macht bei
uns schnell mit. Denn Singen hält die Seele jung, bringt Frohsinn und
Humor, wir fahren all im selben Boot, bei uns im Kirchenchor.
Jahresversammlung des Kirchenchors
Am Mittwoch, den 29. Januar 2003 hatte der Chor zu
seiner Jahresversammlung eingeladen. Im Mittelpunkt stand die in
sechs-jährigem Turnus sattfindende Wahl des Chorvorstandes. Nachdem Armin
Rauch zum 1. Januar 2003 die Chorleitung übernommen hat, stellte er sein
Amt als 1. Vorsitzender zur Verfügung. Zwei weitere Vorstandsmitglieder
haben nicht mehr kandidiert. Dem neuen Chorvorstand gehören nun an: Sabine
Jost (1. Vorsitzende), Wolfgang Stoffel (2. Vorsitzender), Helga Schmidt
(Schriftführerin), Armin Rauch sen. (Notenwart), sowie Heino Krug,
Christel Kirchner und Fabian Greschok und Chorleiter Armin Rauch. Peter
Bender wurde zum Ehrenchorleiter ernannt.
Nach einem Rückblick auf das vergangene Jahr und Vorstellung der
Jahresplanung für 2003 konnten auch wieder einige Chormitglieder für ihre
langjährige - aktive wie auch inaktive - Mitgliedschaft geehrt werden: 50
Jahre dabei sind Dina Röder, Helga Rodeland und Heinrich Hübner, seit 25
aktiv dabei (anfänglich im früheren Kindersingkreis) ist Christiane
Stoffel.
Musikgottesdienst zum 1. Advent
Verabschiedung des langjährigen Chorleiters Peter Bender
Am Sonntag, 1. Dezember 2002 (1. Advent) fand um
17.00 Uhr in der vollbesetzten Ginsheimer Kirche am Damm das
Adventsliedersingen des Evangelischen Kirchenchors Ginsheim statt.
Mitwirkende waren Brigitta Schlechta, Sopran, Dorothea Herrmann und Andrea
Baumeister, Klarinette, Ingo Stoffel, Oboe und Dr. Jürgen Rodeland, Orgel
sowie der Ev. Kirchenchor unter Leitung von Peter Bender und der
Kammerchor des Ev. Kirchenchors, dieses Mal unter Leitung von Armin Rauch.
Die Teilung der Chorleitung hatte auch symbolischen Charakter, da Peter
Bender in diesem Gottesdienst offiziell aus seinem Amt als Chorleiter des
Ev. Kirchenchors Ginsheim, das er 42 Jahre lang inne hatte und noch bis
zum Jahresende ausüben wird, verabschiedet wurde.
Im Gottesdienst mit dem Titel "Nun jauchzet all ihr Frommen" erklangen
alte und neue Adventslieder und -Kantaten von Osiander, Raselius, Joh.
Seb. Bach, Hammerschmidt, Vivaldi, Arnold Mendelsohn, Brahms, Kodály,
Peter Bender, Petzold u. a. Mit einer kleinen Ansprache, Gebeten und
Segenswünschen wurde Peter Bender von Pfarrer Ritz offiziell aus seinem
langjährigen Chorleiteramt verabschiedet.
Anschließend folgten viele Gottesdienstbesucher der Einladung der Ev.
Kirchengemeinde zu einem Empfang für Peter Bender. Susanne Kühn-Benning,
Vorsitzende des Kirchenvorstandes, würdigte Peter Benders Verdienste in
der Kirchengemeinde und darüber hinaus. Gertraud Lindemann überbrachte
gute Wünsche des Dekanats, und dankte Peter Bender für seine Dienste mit
einem Quodlibet, bei dem alle Anwesenden gefordert waren. Bürgermeister
von Neumann betonte, Benders Name sei eigentlich untrennbar mit dem
Kirchenchor verbunden. Er unterstrich, dass Bender auch sehr viel für die
weltliche Gemeinde getan hat: Nicht zuletzt durch das von ihm ins Leben
gerufene Volksliedersingen habe er den Chor weit über Ginsheims Grenzen
bekannt und damit auch Reklame für die Gemeinde Ginsheim gemacht.
Hans-Benno Hauf sprach seitens des Posaunenchors Ginsheim und beleuchtete
Peter Benders Wirken und Verdienste aus der Sicht eines Kirchenmusikers.
Wolfgang Stoffel dankte im Namen des Kirchenchor seinem Chorleiter
herzlich für die unzähligen Stunden der Chorarbeit, des Frohsinns, der
Vorbereitung von Konzerten, Musikgottesdiensten etc., dem Schreiben der
vielen Chor- und Instrumentalsätze, für seine Geduld, seinen Langmut,
seinen Teamgeist und seine fachliche Kompetenz, die er aber niemals
unterstrich oder herauskehrte. Stoffel unterstrich, wie es schön war,
unter Benders Dirigat zu singen. Das sehe man nicht zuletzt daran, dass
alle immer gern und freiwillig kamen. Besonderen Dank gab Stoffel auch an
Käthi Bender weiter, die ihren Ehegatten in seiner Chorleitertätigkeit
immer unterstützte.
Karin Kirsch vom Amt für Kirchenmusik der Landeskirche Hessen-Nassau
betonte, dass Peter Bender Kirchenmusiker mit Leib und Seele sei, habe er
doch nicht nur den Ginsheimer Kirchenchor geleitet, sondern auch davor
bereits sieben Jahre lang die Leitung des Bauschheimer Kirchenchores inne
gehabt und dort elf Jahre lang die Orgel gespielt. Den Dankesworten und
guten Wünschen für die Zukunft für Peter Bender und seine Frau schlossen
sich weiter an Lothar Nachtmann für die Katholische Kirchengemeinde
Ginsheim, Siggi Nachtmann als Vertreter der Bigband 82, Anni Blum für die
Ev. Frauenhilfe, und Maria Dauborn.
Peter Bender bedankte sich mit einigen Anektoden aus seinem musikalischen
Leben für die Ehrungen und gab sinnbildlich den Taktstock - der zwar
existiert, aber von Chorleitern allgemein nicht benützt wird - an seinen
Nachfolger, Armin Rauch, weiter. Kirchenchor und Kirchengemeinde werden
auch in Zukunft auf Peter Bender nicht ganz verzichten müssen. Sein großes
Fachwissen wird er bei Bedarf auch weiter zur Verfügung stellen. Peter
Bender will in Zukunft aktiv im Kirchenchor mitsingen, um dem
"Männernotstand" ein wenig lindern. Und wenn es einmal sein muss, wird er
auch beim Dirigieren aushelfen.
Orgelkonzert mit Andreas Zopf
Im Rahmen der "Ginsheimer Kirchenmusiken" gab
Andreas Zopf am Sonntag, den 22.09.2002, in der evangelischen Kirche in
Ginsheim ein Orgelkonzert. Der aus Ginsheim stammende Organist, der schon
als Schüler in Bauschheim als Kirchenmusiker wirkte, studierte an der
staatlichen Hochschule für Kirchenmusik in Köln und legte im Februar 1988
sein A-Examen als Kirchenmusiker, zwei Jahre später das Diplom im Fach
Orgel ab. Von 1985 bis 1991 war er an der ev. Friedenskirche in
Köln-Ehrenfeld tätig. Seit September 1991 ist Andras Zopf Kantor der ev.
Petrus-Kirche Leverkusen. Der Erlös des Konzertes (der Künstler
verzichtete auf ein Honorar) ergab rund 330,- Euro für die Finanzierung
der im Jahr 2000 neu erbauten Orgel.
Die Mainzer Allgemeine Zeitung schrieb
in Ihrer Ausgabe vom 25.09.2002:
Von Bach bis Weinberger
Andreas Zopf zieht an der Oberlinger-Orgel
alle Register
hkö. GINSHEIM – Andreas Zopf, Kantor der
Petrus-Kirche Leverkusen, gab am Sonntag in der evangelischen Kirche ein
Konzert auf der Oberlinger-Orgel. Er erfreute damit das Ginsheimer
Publikum bereits zum zweiten Mal mit seiner Kunst.
Armin Rauch begrüßte die zahlreichen Gäste und versicherte, dass mit dem
Besuch dieses Konzertes, auf jeden Fall die richtige Wahl getroffen sei.
Mit dem Praeludium und Fuga h-moll BWV 544 von Johann Sebastian Bach zum
Auftakt, ertönte kraftvoll das große Kirchen-Instrument und schlug die
Zuhörer in seinen Bann.
Das folgende Duett B-Dur aus „Charakterstücke“ op. 36, entstammte der
Feder des weniger bekannten Richard Bartmuss, der als Sohn eines
Organisten zunächst zum Lehrer und dann zum Kirchenmusiker ausgebildet
wurde. Der ausgeprägte gesangliche Stil seiner Kompositionen ist der
hervorragenden Ausbildung seiner Gesangs-Stimme zuzuschreiben, die nicht
ohne Einfluss auf sein Schaffen blieb. Seine Stücke waren um die
Jahrhundertwende weit verbreitet.
Der nachfolgende „Orgelzyklus Widmung 1954“ des Leipziger Komponisten
Jaromir Weinberger ist drei großen Frauengestalten des Alten Testamentes
gewidmet: Miriam, der Schwester des Aaron, die mit der Pauke den
Siegeszug der Israeliten durchs Rote Meer anführte; Deborah, der
Prophetin und Richterin, und Rahel, der Liebenden, die erst verspätet
ihr Glück ergreifen kann. Weinberger wird den drei Frauengestalten in
signifikanter Weise gerecht: bei Miriam ist Anmut, aber auch
Entschlossenheit und Kraft zu spüren, Deborah lässt aufhorchen, sie hat
etwas zu verkünden und mitzuteilen, wie das wiederkehrenden Leitmotiv
erkennen lässt. Auch Rahels verhaltene Sehnsucht und Entbehrung teilt
sich mit.
Mit Johann Sebastian Bachs mächtiger Choralbearbeitung „Dies sind die
Heil'gen zehn Gebot“ aus der „Clavierübung“ Dritter Teil, setzte Andreas
Zopf das Programm fort. Die Anmerkungen des Künstlers zu Sigfrid
Karg-Elerts „Trois Impressions op. 72“, gewährten dem Zuhörer leichteren
Zugang. Karg-Elert, (1879-1933) richtete nach seinem ersten
Ausland-Besuch im Jahre 1906 seine Stücke impressionistisch aus. In
„Harmonies du soir“ schildert er friedvolle Abendstunden, in „Clair de
lune“ sind mit silbernem Mondlicht und schwebenden Wolkengebilden der
Zauber der Nacht „nachgezeichnet“. In „La nuit“ hat der Komponist sich
selbst, dem emsigen Nachtarbeiter, immer in schier undurchdringlichen
Tabakrauch gehüllt, ein „Denkmal gesetzt“.
Mit Johann Sebastian Bachs „Paeludium und Fuga e-moll BWV 548 setzte
Andreas Zopf einen gewaltigen Schlusspunkt. Das Konzert war ein
wirklicher Genuss und das Publikum, das sich bis dahin mit Beifall hatte
zurück halten müssen, belohnte den Künstler mit herzlichem Applaus und
vielen „Vorhängen“ und erreichte noch eine Zugabe.
Musizieren wie zu Shakespeares
Zeit
Am
Sonntag, den 8. September 2002, konzertierten die Sopranistin Yvonne
Adelmann - sie studiert in Birmingham Gesang mit Schwerpunkt alte Musik -
und der Limburger Lautenist Harald Schönenborn in der Evangelischen Kirche
in Ginsheim. Sie stellten in ihrem ersten gemeinsamen Soloprogramm
„Lighten heavy heart by spright“ geistliche Lieder der englischen
Renaissance vor.
Im Mittelpunkt stand der Komponist, Lyriker und Arzt Thomas Campion und
sein „The First Book of Songs and Ayre“. Daneben erklangen u.a. Werke von
Robert Ballard und John Dowland. Das Konzert in der Reihe der Ginsheimer
Kirchenmusiken bot Gelegenheit Musik zu hören, die recht selten zur
Aufführung gelangt. Leider nutzte nur eine kleine Zuhörerschar dieses
Angebot. Das Publikum bedankte sich mit kräftigem Applaus für die
beeindruckende musikalische Leistung der beiden Künstler.
Volksliedersingen 2002
Am
Sonntag, den 25. August 2002 fand das diesjährige Volksliedersingen der
Ginsheimer Chöre statt. Bei herrlichem Sommerwetter gaben sich der
evangelische Kirchenchor, die Chorgemeinschaft S.C.H 1842 sowie der
evangelische Posaunenchor ein Stelldichein, um die zahlreiche Zuhörer-
(und Mitsänger-)schaft musikalisch zu unterhalten.
Das Volksliedersingen wurde vom Ev. Kirchenchor im Jahre 1970 anlässlich
seines damals 50-jährigen Jubiläums ins Leben gerufen. In der Anfangszeit
wurden dabei von den teilnehmenden Chören nur "echte Volkslieder"
gesungen, bei denen das Publikum mitsingen konnte. In den letzten Jahren
wurde aus diesem gemeinsamen Singen mehr oder weniger ein "Vorsingen" der
Chöre mit populärer Volksmusik aus aller Welt, Schlagern und auch Liedern
aus Operette und Musical. Fotos:
Toni Reichmann Dieses "Vorsingen" war auch
diesmal wieder Bestandteil des Volksliedersingens. Daneben wurde verstärkt
auf die häufig geäußerten Wünsche der Zuhörer, wieder vermehrt Lieder zum
mitsingen einzubringen, eingegangen. So sang der Ev. Kirchenchor u. a.
drei Volksliedvertonungen von Philipp Friedrich Silcher (1789 - 1860)
sowie drei weitere Lieder in Sätzen von Hans Lang, Robert Unger und Helmut
Barbe, bei denen das Publikum mitsingen konnte und mit Begeisterung
einstimmte.
Der Kammerchor des ev. Kirchenchores ließ - für das Publikum zum Zuhören -
Thema und Variationen über das Schubert-Lied "Die Forelle" von Franz
Schöggl sowie ein russisches Volklied im Satz von Chorleiter Peter Bender
erklingen.
Im Anschluss an das Singen unterhielt der evangelische Posaunenchor
Ginsheim das Publikum in gewohnt erfrischender Weise mit Musik
verschiedenster Couleur.
Wie immer hatten Chorgemeinschaft mit großer Getränkeauswahl und Ev.
Kirchenchor mit reichhaltigem Imbissangebot bestens für das leibliche Wohl
gesorgt. Der Reinerlös kommt den Hochwasseropfern an der Elbe zu Gute. Zu
diesem Zweck war außerdem eine Spendenbox aufgestellt, deren Inhalt sich
mit fast 450 Euro sehen lassen kann.
Zeichen der Ökumene
Das Fonleichnamsfest der katholischen Christen
stammt bereits aus dem Mittelalter, als die Begegnung mit Christus weniger
im Vollzug der Messfeier, als im Schauen des eucharistischen Brotes
gesucht wurde. Zum ersten Mal im Jahre 1246 gefeiert, wurde eine
Prozession zu diesem Fest erstmalig in Köln bezeugt. In Deutschland wurden
Elemente der Bittprozession eingefügt und so kam es zu den vier Altären
als Stationen für die Fronleichnams-Prozession.
Auch in Ginsheim wurde das Fronleichnamsfest wieder mit einer Prozession
gefeiert. Der erste Altar war im Hof von Ortslandwirt Guthmann errichtet
worden. Dort wurden die Prozessionsteilnehmer/innen vom Kammerchor des
evangelischen Kirchenchores - und etlichen weiteren Gemeindemitgliedern
beider Konfessionen - erwartet. Der Chor trug zur musikalischen
Mitgestaltung dieser Gottesdienst-Sequenz in der Szenerie eines lebendigen
Bauernhofes bei. Pfarrer Selzer unterstrich bei seiner Kurzansprache die
Notwendigkeit des geschwisterlichen Miteinanders aller Christen.
Frühlingsserenade zum Wonnemonat
Mai
Einen bunten Strauß von Melodien präsentierte der
Evangelische Kirchenchor in seinem Konzert am 26. Mai. 2002. Der schöne
Frühjahrsabend hatte recht viele Zuhörer in die ev. Kirche am Damm
gelockt, wo die Mitglieder des Chores unter Leitung ihres Dirigenten Peter
Bender mit einem vielfältigen, weltlichen Programm aufwarteten. Lieder,
vorgetragen von Gesamt- bzw. Kammerchor für bis zu sechs Stimmen oder z.
B. ein Lied mit Echo-Chor wechselten ab mit Gedichten, textlich passend zu
dem Liedgut, einem Solo-Lied, einer Solo-Kantate und Instrumentalstücken
für Spinett und Altblockflöte bzw. Spinett und Oboe. Alle Interpreten,
auch die Instrumentalisten, singen auch im Chor mit.
Die Musikstücke waren aus allen Epochen des zweiten Jahrtausends
entnommen, vom 12. Jahrhundert bis in unsere Tage. Das älteste Lied
stammte von Walther von der Vogelweide, allerdings in einer Vertonung von
Chorleiter Peter Bender. Ebenfalls von ihm sind ein Satz des Liedes "Die
beste Zeit im Jahr ist Mai'n" und der Chorsatz zu dem bekannten russischen
Lied "Darogoj dlinoju" von B. Formin.
Vielfältig war das Konzert also nicht nur in Bezug auf die Art des
Vortrags - Gesang - Lesungen - Instrumentalmusik - sondern auch durch die
gelungene Zusammenstellung alter und neuer Musik, die Werke aus vielen
europäischen Ländern von Finnland bis Frankreich aber auch aus Russland
und Lateinamerika umfasste. Passend zu der schönen Vollmondnacht endete
das Konzert mit dem bekannten Lied "Der Mond ist aufgegangen", bei dem die
Zuhörer begeistert mitsangen und einen stimmgewaltigen Schlusschor
bildeten. Lang anhaltender Applaus belohnte alle Mitwirkenden für die
schöne Serenade.
Zeitreise des Kammerchores zum
Nibelungenjahr nach Worms
Am 11. Tage des 5. Mondes im Jahre des Herrn 2002
machte sich die Kumpanei des Kirchspieles zu Gimmensheim, das später den
Namen Ginsheim erhielt, in ihrem besten Gewande auf die Reise dem Rhine
aufwärts folgend in die Stadt Wormez, um dort dem Volke mit ihrem Gesange
Kurzweil zu bieten. In Wormez geleitete Bogner Tom von NibelungThorp zusammen mit dem edlen und mutigen
Knappen Nivek die Musici durch die Gassen und bot ihnen seinen Schutz. Auf
verschieden Plätzen der Stadt konnten die edlen Herrschaften -
gleichermaßen wie manch tumbes Gesindel - sich an den vielen gar lustigen
Liedlein über die Minne, die Musica und andre schöne Dinge erfreuen.
Bogner Tom, der vortrefflich mit dem Feuer umzugehen vermag, spie mit dem
Munde Feuerwolken, so hoch wie die Türme des Domes, in den Himmel. Gar
manches Mal kam es zwischen der singend Kumpanei und dem Recken zum
Streit, wem die Huldigung des Volkes gebühre. Derweil dieser Streit nur
mit den Mäulern ausgefochten wurde, trugen Bogner Tom und der Knappe
manchen Streit im Kampfe aus. Sie ließen die Schwerter kreuzen und den
Kampfstab schwingen und am Ende fand sich Bogner Tom vom Knappen
geschlagen auf dem Boden wieder. Nach dem geselligen Treiben in den Gassen
und auf den Plätzen brachte die Kumpanei im ehrwürdigen Dom noch einige
Lieder zum Lobe Gottes dar.
Singet dem Herrn ein neues Lied
Der Gottesdienst am Sonntag "Kantate", dem
28.04.2002, wurde traditionsgemäß vom evangelischen Kirchenchor
musikalisch gestaltet. Eingerahmt wurde der Gottesdienst vom Kammerchor
mit einer Vertonung des 98. Psalms "Singet dem Herrn ein neues Lied" von
Hans Friedrich Micheelsen (1902 - 1973). Vom Anfangswort dieses Psalms
(lateinisch "Cantate") hat der Sonntag seinen Namen. Pfarrer Herbert
Olbrich legte diesen Psalm auch seiner von zwei Chorälen unterbrochenen
Predigt zugrunde. Vom Gesamtchor erklangen - z.T. im Wechsel mit der
Gemeinde - "Lobt Gott getrost mit singen" in Sätzen von Adam Gumpelzhaimer
(1559 - 1625) und Karl Marx (1897 - 1985), "Die beste Zeit im Jahr ist
mein", "Ich singe dir mit Herz und Mund" von Johann Crüger (1598 - 1662)
und "Singe, meine Seele singe" im Satz von Paul Ernst Ruppel (geb. 1913).
Der Kammerchor sang noch eine Vertonung des 92. Psalms "Es ist ein
köstlich Ding" von Johann Staden (1581 - 1634).
Konzert des Ensembles
"Florilegium" aus Regensburg
Einen ganz besonderen musikalischen Leckerbissen
servierte das Ensemble „Florilegium“ aus Regensburg den Zuhörern am 10.
März 2002 in der ev. Kirche Ginsheim. Beate Knobloch, Blockflöte, Verena
Kronseder, Viola da Gamba und Blockflöte und Günther Kronseder, Spinett
und Orgel, beherrschen ihre Instrumente meisterhaft und erzeugten eine
ungeahnte Klangfülle. Dabei stellten sie jeweils mehrere Vertreter ihrer
Instrumentenfamilie vor: So waren außer der „normalen“ C-Flöte auch Alt-,
Tenor- und Bassblockflöte in zum Teil ganz besonderer Bauweise zu hören
sowie eine Sopran- und eine Bassgambe, ebenfalls beide in einer besonderen
Ausführung.
Das Repertoire der drei Künstler umfasste bei dem Konzert die Klangwelt
des italienischen Frühbarock sowie zwei Werke der japanischen/koreanischen
Moderne (von Isang Yun und Ryohei Hirose). Beides passt überraschend gut
zusammen; in einem dieser Werke fanden sich Anklänge an einen
gregorianischen Choral.
Der Schwerpunkt des Abends lag in der Musik des 16. und 17. Jahrhunderts,
einer zu dieser Zeit sehr modernen, expressiven Musik, die stark emotional
geprägt ist. Abrupte Stimmungswechsel lösen in schneller Folge einander
ab: Getragene, fast wehmütig anmutenden Passagen gehen spontan in
schnelle, frohe Tanzrhythmen über. Auf dem Programm standen Werke von
Montalbano, Uccellini, Castello, Vitali und Stradella, fast ausschließlich
in der Besetzung Flöte, Viola da Gamba und Spinett. Eine Ausnahme bildete
ein Werk Frescobaldis: Günther Kronseder musizierte auf der neuen
Ginsheimer Orgel die Toccata Quinta.
Armin Rauch bedankte sich bei dem exzellenten Trio im Namen der
Kirchengemeinde und überreichte als Erinnerung an das Ginsheimer Konzert
Orgelpfeifen der alten Ginsheimer Orgel. Doch der lange nicht enden
wollende Beifall der Zuhörer war sicher der schönste Lohn für die Musiker,
deren grandioses Spiel man eigentlich mit Worten nicht beschreiben kann –
man musste es einfach gehört haben.
Jahresversammlung der Chores
Am Mittwoch, den 06.02.2002 fand die diesjährige
Jahresversammlung des Kirchenchores statt. Nach einem kurzen Bericht über
die Aktivitäten des vergangenen Jahres und einem Ausblick auf das Programm
des Jahres 2002 stand die Euro-bedingte Änderung des Chorbeitrages auf der
Tagesordnung. Es bedurfte keiner langen Diskussion, diesen zukünftig auf
Euro 5,- im Jahr (statt bisher DM 10,-) festzusetzen. Anschließend wurde
einigen Chormitgliedern für ihre langjähriger Treue zum Chor gedankt:
Katharina Ittner für 70jährige und Johanna Goldner für 40jährige
Mitgliedschaft. Beide ehemaligen Sängerinnen konnten leider ihre Urkunde
nicht persönlich entgegennehmen. Für 25jährige Chorzugehörigkeit -
zunächst im ehemaligen Kindersingkreis, später im Kirchenchor und
Kammerchor - wurde Bettina Stoffel geehrt. Unter dem Tagesordnungspunkt
"Verschiedenes" kam der jährliche Chorausflug zur Sprache, der auch in
diesem Jahr voraussichtlich wieder am 3. Oktober stattfinden soll. Der
"offizielle" Teil der Jahresversammlung endete mit einem Dank von Pfarrer
Wilfried Ritz an den Chor und dessen Leiter. Besonderer Dank wurde Helga
Schmidt und Ingo Stoffel zuteil, die über ihr Mitwirken im Chor hinaus
auch im letzten Jahr viel Kraft und Arbeit in die Organisation und
Durchführung des Basar-Nachmittages der Kirchengemeinde investiert haben.
Ein fröhliches Lied aus dem 17. Jahrhundert leitete dann zur
Fastnachtspaty über.
Fastnacht beim Kirchenchor
In der Fastnachstzeit macht die Narretei auch vor
dem Kirchenchor nicht Halt. So wurde auch in diesem Jahr wieder zünftig
gefeiert. Nach einer kleinen Schunkelrunde "zum Aufwärmen"stürmte zur
Überraschung des Chores der historische Tanzkreis Ginsheim, zusammen mit
Mitgliedern des Tanzkreises "Terpsichore" aus Bad Kreuznach und Bad
Münster den Saal. In phantasievolle Kostüme gehüllt präsentierten sie
einen närrischen Reigen, in den bei der Zugabe auch das Publikum
einbezogen wurde.
Es folgte ein musikalisches Protokoll der Bänkelsängerinnen Helga Schmidt
und Erna Rauch. Pointiert ließen die beiden das Chorleben im letzten Jahr
Revue passieren. Nach "Lollipop" und "Mister Sandman", vorgetragen von
einigen Mitgliedern des Kammerchores, gelang es Frank Rieckenberg und
Rosemarie Schaub alias Herr Müller und Frau Meyer mit ihrem Geplauder über
das Leben und Werk Schillers das Zwechfell erschüttern zu lassen.
Anschließend stieg Dirigent Peter Bender als Kurgast in die Bütt. In
Rap-Manier beklagte er den Stress eines "Kurtages", verursacht durch die
ständige Notwendigkeit sich umzuziehen. Nach drei närrischen Liedern des
Quartetts "Taktlos" (Andrea und Andreas Klopp sowie Armin und Antje Rauch)
sangen und spielten die Mitglieder des Kammerchores "Maskenball bei
Scotland Yard".Die kleine Geschichte über einen mißglückten Banküberfall
wurde gekonnt in Szene gesetzt.
Als "Ginsheimer Sängerknabe" stieg Armin Rauch auf die närrische Bühne.
Gespickt waren seine gereimten Verse mit dem Lied "Alle meine Entchen",
das in allen möglichen Variationen - vom gregorianischen Choral über
Händel, Schubert, Beatles, Hofsänger und anderen bis zum Rap - dargeboten
wurde. Anschließend betrat spontan Heinz Schmitt die Bütt, um mit einem
aus dem Stegreif gehaltenen Vortrag die Stimmung weiter am Kochen zu
halten. Ebenso verdiente sich Heinrich Kuhl mit seinen spontanen "Heiteren
Erzählungen" den Dank des närrischen Publikums. Zu bereits vorgerückter
Stunde bildete "Kerweborsch" Rudolf Guthmann mit einem herrlichen
Streifzug durch die Ginsheimer Geschichte den Schlusspunkt einer
gelungenen "escht Ginsemer Fassenachtsfeier".
Alle Akteure erhielten den von Helga Schmidt kreierten, selbstgebastelten
Hausorden, der dem Zwei-Euro-Stück nachempfunden ist. Auf der Rückseite
ist das diesjährige Motto festgehalten: Was dem Euro soll gelinge, tut die
Musik schon lang vollbringe 'World wide' die Note man versteht, drum ist
schlau wer singe geht. Un wer zum Kirchechor sich g'sellt 'reist' singend
durch die ganze Welt."
"In dulci jubilo"
Weihnachtskonzert des Kirchenchores
Am 4. Advent 2001 hatte der Evangelische Kirchenchor
Ginsheim zu einem Konzert "In dulci jubilo" - Weihnachtsmusik aus fünf
Jahrhunderten eingeladen. Neben zwei Instrumentalstücken von Tartini und
Fauré für Klarinette und Orgel erklangen die Kantaten "Fröhlich soll mein
Herze springen" von Friedrich Zipp, "Willkommen süßer Bräutigam" von
Vincent Lübeck und "Ihr lieben Hirten fürchtet euch nicht" von Andreas
Hammerschmidt, das Weihnachtskonzert für zweistimmigen Frauenchor und
Instrumente "Ich verkündige euch große Freude" von Johann Vierdanck sowie
Werke von Cornelius Freundt (Wie schön singt uns der Engel Schar), Johann
Seb. Bach (Choral "Vom Himmel hoch" aus dem Weihnachtsoratorium), Michael
Praetorius (Psallite), Peter Cornelius (Die Könige) und Georg Friedrich
Händel (Tochter Zion). Es musizierten: Andrea Klopp (Sopran), die ganz
kurzfristig für die erkrankte Sopranistin Brigitta Schlechta eingesprungen
ist, Dorothea Herrmann (Klarinette), Thomas und Christine Winkler
(Violine), Markus Meyer-Benz (Violoncello), Ingo Stoffel (Oboe), Jürgen
Rodeland (Orgel) sowie Gesamtchor und Kammerchor des evangelischen
Kirchenchores Ginsheim. Die Leitung hatte Peter Bender.
In der Mainzer Allgemeinen Zeitung vom
27.12.2001 war über das Konzert zu lesen:
Musikalische Seelenmassage
In Ginsheim hatten Chor und Kammerchor der evangelischen Gemeinde
zusammen mit Instrumentalisten zu einem Weihnachtskonzert eingeladen,
das ein Labsal für die Ohren und Gefühle war.
mal. GINSHEIM - "Das Magische an der Musik ist,
dass sie heilt, Freude bringt und uns trösten kann", sagte einmal der
amerikanische Violinist und Dirigent Yehudi Menuhin. Vielleicht war es
gerade diese Gabe, die am Wochenende so viele Menschen zum
traditionellen Weihnachtskonzert in die evangelische Kirche lockte.
Der Andrang war um ein Vielfaches größer als in den vergangenen Jahren,
schnell waren alle Sitzbänke belegt, so dass Zusatzstühle aufgebaut
werden mussten. Fast schien es so, als ob es nach den Monaten des
Schreckens und der Trauer besonders viele Menschen zu Beginn des
Weihnachtsfestes nach Friede und Harmonie dürstete. Und dieses innige
Bedürfnis sollte befriedigt werden. Das Weihnachtskonzert wurde zum
Inbegriff von andächtiger und friedvoller Seelenmassage.
Melodien voller Liebe und Hingabe, gepaart mit engelsgleichem Gesang und
dem zärtlichen Spiel exzellenter Instrumentalisten beflügelten die
Träume von einer besinnlichen Weihnacht im Kreise der Familie - genau
die richtige Einstimmung für die kommenden Festtage. Musikalisch führte
die Konzertreise durch fünf Jahrhunderte sakral-klassischer
Kompositionen und schien dabei immer wieder ein und dieselbe Botschaft
übermitteln zu wollen: Feiert voller Freude! Den Anfang machte ein
moderneres Werk von Friedrich Zipp mit dem Titel "Fröhlich soll mein
Herz springen". Und der Titel war Programm: Voller Enthusiasmus schienen
die Töne durch die Luft zu schweben, getragen von den kraftvollen
Stimmen des Chors.
Erster instrumentalistischer Höhepunkt dann das "Concertino" für Orgel
und Klarinette aus der Feder von Giuseppe Tartini, Das zarte Spiel der
beiden Instrumente wirkte fast wie der Tanz eines frisch verliebten
Pärchens, zu Beginn noch ein wenig zurückhaltend, bedächtig, gen Ende
dann voll übermütiger, fast kindlicher Verspieltheit. Bei "Willkommen
süßer Bräutigam" von Vincent Lübeck hatte dann Sopran-Solistin Andrea
Klopp ihren ersten großen Auftritt. Die etatmäßige Vokalistin, Brigitta
Schlechta, hatte kurzfristig wegen Krankheit absagen müssen und so wurde
Andrea Klopp aus dem Chor quasi ins kalte Wasser geworfen. Doch die
Hobbysolistin machte ihre Aufgabe gut und entpuppte sich mit
fortschreitendem Nachmittag als würdige Vertreterin der renommierten
Brigitta Schlechta.
Der Chor durfte seinerseits erstmals bei Cornelius Freundts "Wie schön
singt uns der Engel Schar" in voller Pracht glänzen. Die reine "a
cappella"-Komposition ohne Instrumentalbegleitung war für den
eingespielten Kirchenchor natürlich kein Problem, der auch dieses mal in
bewährter Manier fast schlafwandlerisch sicher und überzeugend agierte.
Nach Kompositionen von Johann Vierdank und Andreas Hammerschmidt
widmeten sich Sänger und Ensemble bekannten Tönen: Mit "Vom Himmel hoch"
wurde eines der wohl bekanntesten und beliebtesten Weihnachtslieder
angestimmt, vorgetragen in einer Variation von Johann Sebastian Bach.
Und die Handschrift des Meisters der Orgelmusik und Kirchenkantaten war
nicht zu überhören. Groß angelegte Eingangshalle mit polyphoner
Verquickung von Chor und Instrumentalpartien gaben dem Stück ein
unverwechselbares Gepräge. Und auch die Gemeinde durfte bei der
bekannten Melodie mit einstimmen.
Anschließend brillierten Instrumentalisten und Chor noch einmal im
Alleingang. Zunächst Orgel und Klarinette bei "Aprés un rêve" von
Gabriel Fauré, gefolgt von den Vokalisten, die mit Michael Praetorius'
"Psalite" einen wahrhaftigen Engelsgesang intonierten. "In dulci
jubilo", komponiert von Dietrich Buxtehude, und Peter Cornelius'
"Könige" ebneten schließlich den Weg zum Grande Finale des Konzerts, das
mit dem unvergesslichen "Tochter Zion, freue Dich" aus der Feder von
Georg Friedrich Händel seinen krönenden Abschluss fand. Musik als
perfekter Willkommensgruß für das Fest der Liebe.
Kirchenchor beteiligte sich am
Basar-Nachmittag
Das große Zusammenspiel der Gemeindegruppen der
Ginsheimer evangelischen Kirche hat wieder stattgefunden. Am 18. November
waren von 14:00 bis 17:30 Uhr die Verkaufsstände vieler Gruppen offen,
zahlreiche Besucher füllten den Saal und die Kassen der Stände und an den
gedeckten Tischen ließ man sich gemütlich zu Kaffee und Kuchen nieder. 60
Kuchen wurden an diesem Nachmittag verzehrt und ca. 350 Tassen Kaffee
getrunken! Viele ließen sich diese Gelegenheit, an den Ständen zu bummeln,
Nützliches oder Nettes zu kaufen und einen schönen Plaudernachmittag zu
genießen nicht entgehen.
Die Gruppen waren durchweg zufrieden mit dem Ergebnis, teilweise
verbuchten sie sogar höhere Einnahmen als im Vorjahr. Der Erlös aus Kaffee
und Kuchen konnte in diesem Jahr um rund 400 DM gesteigert werden: über
2200 DM sind eingegangen und fließen in die Finanzierung der neuen Orgel
mit ein.
Aber auch abgesehen von dem finanziellen Nutzen hat der Basar eine
wichtige integrative Rolle: Unsere Gemeinde hat eine große Zahl starker
Gruppen, die alle zu recht sehr verschieden sind: Frauenhilfe, Pfadfinder,
Kirchenchor, Bastelkreis, Kindergottesdienstkreis, Basis eV,
Nachbarschaftshilfe, Aktion 365,... ...: Alle vereinigen auf sich
unterschiedliche Menschen unserer Gemeinde.
Nur wenige Ereignisse aber gibt es im Jahr, die unseren Zusammenhang
deutlich werden lassen: Wir gehören alle zu einer Gemeinde und sind auch
in der Lage, einen gemeinsamen schönen Nachmittag zu verbringen, zu dem
sich alle Beteiligten einbringen: durch Kreativität für die
Verkaufsstände, Kuchenbacken, Kaffeekochen, Verkaufen, Servieren,
Geschirrspülen, Auf- und Abbau der Saaleinrichtung und nicht zuletzt auch
einfach durch das Kommen und Dabeisein!
Bach zum Träumen
In
der Reihe der "Ginsheimer Kirchenmusiken" wurden am 22. September 2001
wieder musikalische Kostbarkeiten geboten: Reinhard Zalewski spielte auf
der Gitarre selten gehörte Lautenwerke von Johann Sebastian Bach, Monika
Zalewski wartete mit einer freien Improvisation über B-A-C-H für Fagott
solo auf.
Monika Zalewski studierte an der Folkwang-Hochschule in Essen Fagott und
Klavier. Nach Abschluss des Studiums spielte sie in verschiedenen
Orchester- und Kammermusikvereinigungen und wirkte bei zahlreichen
Aufführungen sowie Rundfunk- und CD-Produktionen mit. Neben einer
Lehrtätigkeit tritt sie fast ausschließlich solistisch mit Werken aus der
gesamten Fagott-Literatur auf. Bei ihrer Improvisation bezog die
Künstlerin den Kirchenraum mit ein, indem sie im Vorraum der Kirche begann
und so das musikalische Thema in den Raum hineinschweben ließ. Teils
melancholisch, teils fröhlich und bestimmend nahmen die warmen Töne des
Fagotts den Raum schließlich ganz in ihren Besitz. Die Fagottistin
verstand es, auf beeindruckende Weise die Klangvielfalt ihres Instrumentes
wirken zu lassen.
Lautenmusik führt in der Kulturszene bedauerlicherweise ein
Schattendasein. Umso erfreulicher ist es, dass sich Reinhard Zalewski
dieser Musik angenommen hat. Er präsentierte Bachs Lautenkompositionen und
-transkriptionen impulsiv, unkompliziert und klar. Bei ihm sind Ratio und
Emotion eins. Der Künstler scheint technisch wie auch musikalisch keine
Grenzen zu kennen. Sein Sinn für Struktur und Dynamik und seine
Ausdruckskraft verdeutlichten den Zuhörern verborgene Details und mit
seiner Empfindungsfähigkeit offenbarte er die Tiefe der Kompositionen
Bachs.
Reinhard Zalewski begann nach seinem Studium in Berlin, Düsseldorf und
Köln eine Lehrtätigkeit, die sich durch eine rege Konzerttätigkeit im In-
und Ausland ergänzt. Wiederkehrende Einladungen in bedeutende Kirchen
(Aachener Dom, Berliner Dom, Ulmer Münster, Limburger Dom, Altenburger Dom
u.a.) und zu renommierten Musikfesten wie den Bachwochen in Greifswald,
Ulm, Heidelberg, den Schweriner Kammermusiktagen, dem Quedlinburger
Musiksommer sowie Rundfunk- und Fernsehaufnahmen (WDR, ZDF) bezeugen das
große Interesse an diesem Gitarristen.
Kammerchor beim Mittelaltermarkt
Beim Mittelaltermarkt in Bad Münster-Ebernburg am
15. und 16. September 2001 sorgte der Kammerchor des ev. Kirchenchores
Ginsheim für die musikalische Begleitung der Historischen Tanzgruppe
Terpsichore aus Mainz/Bad Kreuznach. Mittelalterlich gewandet wurden zu
Gesang und Instrumentalmusik des Chores - unterstützt von Ursula Guthmann
mit der Gitarre - verschiedene Tänze der Renaissance dargeboten.
Zwischendurch ließen die "Ginsheimer Musikanten" noch einige Chorsätze aus
dem 16. und 17. Jahrhundert erklingen. Nach dem Auftritt am Samstag
reihte man sich dann in den Zug zum Turnierplatz am Naheufer ein, um dort
als "mittelalterliches Volk" die Ritterspiele - ein großartig inszeniertes
Schauspiel - anzusehen.
Jubiläumsständchen für die
Frauenhilfe
Aus Anlass ihres 80-jährigen Jubiläums hatte die evangelische
Frauenhilfe Ginsheim am Sonntag, den 26.08.2001 zu einem
Festgottesdienst eingeladen. Musikalisch gestaltet wurde der
Gottesdienst vom Kirchenchor und Kammerchor sowie dem Organisten der
Gemeinde. Die Chorleitung hatte vertretungsweise Andreas Klopp
übernommen.
Neben Chorsätzen zu bekannten Chorälen, als Wechselgesang mit der
Festgemeinde, erklang eine Vertonung des 116. Psalms von Johannes
Petzold (Satz: Dietrich Schuberth). Im Mittelpunkt des musikalischen
Geschehens stand der "Gesang der Engel", einem von den Frauen des
Kammerchores präzise und einfühlsam vorgetragen dreistimmigen Chorsatz
von Felix Mendelssohn Bartholdy.
Im Namen des Chores gratulierte Armin Rauch der ev. Frauenhilfe zum
80-jährigen Jubiläum. Dabei erinnerte er auch an das jahrelange
Engagement der Frauenhilfe für die Kirchenmusik in der Gemeinde: die
Frauen haben mit ihrem unermüdlichen Einsatz wesentlich zur Finanzierung
früher notwendiger Orgelreparaturen und schließlich zum Orgelneubau
beigetragen.
Volksliedersingen 2001
Beim traditionellen Volksliedersingen am Sonntag, den 19.08.2001
beteiligten sich Kammerchor und Gesamtchor des ev. Kirchenchores
Ginsheim mit einem Medley "Zum Lobe der Musik". Neben zwei Kanons zum
Mitsingen für das Publikum waren in dem von Peter Bender arrangierten
Medley die unterschiedlichsten Stilrichtungen vertreten: von Johann Jeep
(1582-1644) "Viele verachten die edle Musik" bis zu "Ich hab am Anzug
viele Taschen" von Peter Kreuder (im Satz von Matthias Hermann).
Instrumental ausgestaltet wurde das Medley von Katharina Belak (Flöte),
Ingo Stoffel (Oboe) und Peter Bender (E-Piano).
Auch alle Chöre der Chorgemeinschaft Ginsheim nahmen an dem geselligen
Singen teil. Zum Abschluss erfreute mit gewohnter Perfektion und einem
abwechslungsreichen Programm der ev. Posaunenchor Ginsheim die Gäste,
die den auf dem Platz neben der Kirche eingerichteten "Biergarten" bis
zum letzten Platz füllten. Selbstverständlich hatten die Chöre auch für
das leibliche Wohl wieder bestens gesorgt.
Kammerchor beim Fest der
Historischen Tanzgruppe Ginsheim
Foto:
Toni Reichmann Am Sonntag, den 10.06.2001,
feierte die Historische Tanzgruppe Ginsheim ihren 5. Geburtstag. Bei dem
bunten Fest auf dem Platz neben der evangelischen Kirche brachte auch der
Kammerchor des ev. Kirchenchores Ginsheim in mittelalterlichen Kostümen
ein Ständchen. Der Kleidung entsprechend erklangen vier- und fünfstimmige
Chorsätze aus dem 16. und 17. Jahrhundert wie z.B. "Tanzen und Springen"
und "Nun fanget an ein guts Liedlein zu singen" von Hans Leo Haßler, "An
hellen Tagen" und "Fahren wir froh im Nachen" von Giovanni Gastoldi oder
die Pavane "Belle qui tiens ma vie".
Die Tanzgruppe Terpsichore aus Mainz/Bad Kreuznach, die ebenfalls
mittelalterlich gewandet bei dem Fest mitwirkte, entschloss sich spontan,
zur gesungenen Pavane zu tanzen. Dabei reihten sich auch die Mitglieder
der Historischen Tanzgruppe Ginsheim mit ein, die zugunsten der
hervorragenden Bewirtung ihrer Geburtstagsgäste auf einen eigenen Auftritt
verzichtet haben.
Minsk Brass Quintett
Das Brass-Quintett aus der belarussischen Hauptstadt
Minsk bot in seinem Konzert an Christi Himmelfahrt wieder ein
ungewöhnliches Spektrum von der Klassik bis zum Jazz mit Werken, die von
den populären kanadischen, amerikanischen und deutschen Blechbläsern
gespielt wurden bis zu prächtigen Kompositionen von Vitaly Volkov.
Auf Initiative des US-amerikanischen Kulturattachés Conrad Turner hatte
das Ensemble am 4. Juli 1995 in der amerikanischen Botschaft seinen ersten
Auftritt und seit dieser Zeit international beachtliche Erfolge erzielt.
Seinem Dirigenten, Professor Vitaly Volkov (Trompete), Mitglied der
internationalen Trompeter-Gilde gelang es, hervorragende Musiker aus
Weißrussland im Quintett zu vereinen. Neben Volkov konzertierten Vladislav
Davidovsky (Trompete), Albert Shustalik (Horn), Sergei Ulasko (Posaune)
und Andrey Morozov (Tuba und Vocal). Nach dem ersten Konzert 1999 in der
Ginsheimer Kirche bereicherte das Ensemble mit einem grandiosen
musikalischen Leckerbissen auch in diesem Jahr das Ginsheimer
Konzertgeschehen.
Adolf-Zander-Oktett Berlin
Am Mittwoch, den 25.04.2001, gastierte im Rahmen der
"Ginsheimer Kirchenmusiken" das Männer-Vokal-Ensemble der Berliner
Liedertafel unter der Leitung von Gerhard Rost in unserer Gemeinde. Das
Oktett präsentierte Kompositionen aller Stilrichtungen und Epochen. Neben
geistlichen Chorsätzen gab es deutsche und internationale Folklore mit
Originaltexten in polnisch, finnisch, tschechisch, kroatisch, hebräisch
und japanisch. Zum Abschluss erklang "Die launige Forelle", einige
Variationen über das Schubert-Lied im Stile verschiedener großer
Komponisten.
Amrumer Chortage
Drei Mitglieder des Ginsheimer Kirchenchores nahmen
in der Woche nach Ostern - zusammen mit rund 40 Chorsänger/innen aus ganz
Deutschland - an den dritten Amrumer Chortagen unter Leitung der Kantorin
Anne-Christine Langenbach teil. Auf dem Programm standen geistliche und
weltliche Werke osteuropäischer Komponisten. Täglich waren vier Stunden
intensive Probearbeit angesagt. Das Ergebnis wurde in einem Konzert in der
Wittdüner Kapelle präsentiert.
Der Insel-Bote der sh:z berichtete
in seiner Ausgabe vom 25.04.2001 unter
der Überschrift "Aus Fremden wird
Chorgemeinschaft" u.a.:
"...Beeindruckend...ist neben der gesanglichen
Perfektion das freundlich-herzliche Miteinander der an sich
zusammengewürfelten Truppe, die sich innerhalb von wenigen Übungsstunden
zu einer verlässlichen Chorgemeinschaft zusammenfügen ließ. Musik
verbindet, so das Motto, und die nunmehr als trditionell angesetzten
Amrumer Chortage liefern den Beweis."
Matthäuspassion von Heinrich
Schütz
Im
Rahmen der "Ginsheimer Kirchenmusiken 2001" gelangte in einem
Musikgottesdienst am Sonntag Judika die "Historia des Leidens und Sterbens
unseres Herren Jesu Christi nach dem Evangelisten Matheum" von Heinrich
Schütz zur Aufführung.
Das beeindruckende Werk wurde aufgeführt von Guido Wolf (Tenor -
Evangelist), Erhard Brunner (Bass - Jesus), Jürgen Rodeland (Orgel) und
dem Evangelischen Kirchenchor Ginsheim mit Kammerchor als Favoritchor und
Gesamtchor. Einige Mitglieder des Kammerchores (Andrea und Andreas Klopp,
Christiane und Ingo Stoffel, Armin Rauch) übernahmen die übrigen
Solostellen. Die Leitung hatte Peter Bender.
Zu Beginn des Musikgottesdienstes stimmte Jürgen Rodeland an der
Oberlinger-Orgel mit Johann Sebastian Bachs "Präludium und Fuge f-Moll"
einfühlsam auf das Passionsgeschehen ein.
In der Mainzer Allgemeinen Zeitung vom
03.04.2001 war zu lesen:
Matthäus-Passion als Predigt
Beeindruckender Musikgottesdienst
/ Original durch Choräle ergänzt
eg. GINSHEIM - Einfühlsam steigt der Organist in
das Präludium ein. Stimmgewaltig entwickelt sich daraus die Fuge in
f-Moll. Die Musik Johann Sebastian Bachs interpretiert Jürgen Rodeland
in beeindruckender Weise. Es ist der Sonntag Judika. Für die Christen
Anlass, sich an den Leidensweg Jesu, von dessen Gefangennahme bis zur
Kreuzigung, zu erinnern. Die Passionszeit soll Raum bieten für innere
Einkehr.
Kein kirchliches Konzert also war angesagt, vielmehr ein musikalischer
Gottesdienst - das machten die einleitenden Worte Pfarrer Wilfried Ritz'
deutlich. Wenn auch die folgende "Musikalische Predigt" so manchen als
moderne Form der Liturgie erschienen sein mag, ganz das Gegenteil ist
der Fall. Denn bereits aus dem 15. Jahrhundert gibt es Beispiele dafür,
dass die Liturgie der Karwoche nicht nur feierlich vorgelesen, sondern
auch gesungen wurde. Im 16.und 17. Jahrhundert entstand daraus ein Typus
mit geteilter Vortragsweise in einstimmiger Rezitation des Evangelisten
und mehrstimmigem Choralsatz. Dieser wurde wegen der kontrastierenden
Stimmen- und Rollenzuweisungen, dann responsorale oder auch dramatische
Passion genannt.
Der Stilrichtung seiner Zeit folgend, vertonte HeinrichSchütz 1666 den
Text der Matthäuspassion. Dieses Werk des Meisters wurde nun in der
Evangelischen Kirche Ginsheim als musikalische Predigt dargeboten, um so
den Text des Matthäusevangeliums mit Hilfe der Musik zu interpretieren
und zu vermitteln. Nach der Einstimmung durch die Orgelmusik füllte der
Evangelische Kirchenchor Ginsheim mit Kammerchor und Gesamtchor unter
Leitung von Maestro Peter Bender den Altarraum.
Exponierte Positionen nahmen die Solisten ein: Vor dem Chor standen
Erhard Brunner, der mit seiner Bassstimme den Part Jesu übernahm, sowie
Guido Wolf, der als Tenor den "erzählenden" Evangelisten darstellte.
Gesanglich rückhaltlos überzeugend, von beeindruckender Ausdruckskraft,
stimmlich kraftvoll und dennoch filigran und nuanciert, und dabei
textlich jederzeit klar verständlich - die Solisten und der Chor machten
die gesungene Matthäuspassion zu einem beeindruckenden,
kirchenmusikalischen Ereignis.
Alle Rezitative des "Evangelisten" Wolf, des "Jesu" Brunner, aber auch
der übrigen "redenden" Einzelpersonen, wie Magd, Pilatus, Judas, Petrus
und anderen, die sich immer wieder aus dem Chor heraus profilierten,
waren dabei in alter Choralnotation geschrieben. Somit fehlte es an
instrumentaler Begleitung, da lediglich die Tonhöhen, aber kein Rhythmus
notiert waren. Trotzdem spürte man, wie genau Schütz und damit natürlich
die jeweiligen Solisten den Ausdruck und Charakter der dargestellten
Personen trafen. Angst, Wut und Spott beispielsweise charakterisierte
Schütz dem hingegen mit Hilfe der melodischen und rhythmischen
Gestaltung.
Die vom Chor eindrucksvoll dargebrachte Polyphonie mit ihren
Stimmgeflechten verdeutlichte hingegen das "Durcheinanderschreien" der
Volksmenge und das aufgeregte Diskutieren der Jünger und Hohenpriester.
Abweichend von der überlieferten Partitur wurden bei dieser Aufführung
an verschiedenen Handlungsschnitten Choräle eingefügt, die zur Reflexion
und dem Nachdenken Gelegenheit geben sollten. Diese in der Zeit der
Spätrenaissance und im Frühbarock komponierten Choralsätze, sowie der
Eingangs- und Schlusschor wurden von der Orgel begleitet. Alles andere
aber wurde ausschließlich "a cappella", also ohne jegliche
Instrumentalbegleitung, gesungen.
Was bei aller künstlerischer Leistung nicht vergessen sein sollte: Es
handelte sich um einen Gottesdienst, wenn auch der besonderen Art. Doch
nach dem gemeinsamen Gebet, dem Vater unser und dem Segen, und nach
einem gemeinsamen Lied, welches stimmgewaltig das Kirchenschiff
erfüllte, erhielten sie alle, Solisten wie Chormitglieder, ihre
weltliche Anerkennung. Lang andauender Applaus, Blumengebinde für die
Solisten und Rosen für die Chormitglieder würdigten eine Leistung, die
neidlos als außergewöhnlich anerkannt werden musste.
Jahresversammlung und
Fastnachtsparty 2001
In der diesjährigen Jahresversammlung konnten wieder
vier Mitglieder des Chores für 50- bzw. 40-jährige Mitgliedschaft geehrt
werden: Annemarie Hübner, Irmgard Reinheimer, Gertrud Reinheimer und Wilma
Volz. Bei Irmgard Reinheimer bedankte sich der Chor zudem für ihre
langjährige Tätigkeit als Kassiererin: seit 25 Jahren sammelt sie den
Chorbeitrag (z.Zt. 10,- DM im Jahr) ein und und besucht auch regelmäßig
die inaktiven Mitglieder des Chores. Nach einem Rückblick auf die
vielfältigen Aktivitäten des vergangenen Jahres wurde das diesjährigen
Programm vorgestellt.
Über die anschließende Fastnachtsfeier
berichtete die Mainzer Allgemeinen Zeitung In ihrer Ausgabe vom
6.2.2001:
Viel gesunge un geschwätzt -- Närrische Probe des evangelischen Kirchenchors
wan. GINSHEIM - Als Altrhein-Bänkelsänger vertonten
Helga Schmidt und Erna Rauch den Jahresrückblick. Bei dem Zitat "ihr
schwätzt zu viel, statt mitzusinge" konnte sich kaum ein Mitglied des
evangelischen Kirchenchors ein Schmunzeln verkneifen. Denn dass es in
den Singstunden nicht immer nur gesittet zugeht, davon kann Chorleiter
Peter Bender wahrlich ein Lied singen. Schmidt und Rauch, die beiden
weiblichen Bänkelsänger, machten aber auch kräftig Werbung für den Chor,
der mit der Zeit geht. Die Strophe "surft ihr do drin, ei stellt euch
nur vor, da find ihr die Homepage vom Chor" machte jeden, der die
virtuelle Vorstellung der Ginsheimer Sänger noch nicht gesehen hatte,
neugierig.
Beim närrischen Beisammensein zeigten die mutigsten der Anwesenden, dass
sie nicht nur musikalisch begabt sind. So verriet selbst der gebürtige
Norddeutsche Frank Rieckenberg, den es aus beruflichen Gründen in die
Mainspitzgemeinden verschlug, seine lustige Ader. Mit seiner
,,Damenrede" stieß er zwar zunächst auf allgemeines Erstaunen, da die
eingefleischten Fastnachter e-warteten, dass er sich als Frau verkleidet
habe. Doch weit gefehlt. Rieckenberg erläuterte dem närrischen
Auditorium die Eigenarten der Frauen, wobei - wie sollte es anders sein
- vor allem die Herren im Saal auf ihre Kosten kamen. Dabei erntete er
nicht nur bei der Feststellung ,,und ist die Tochter neunzehn Jahr, dann
ist die Mutter 29, das ist das Eigenart'ge bei der Frau" zustimmendes
Nicken.
Die neun Mitglieder des Kammerchors versetzten die närrische Runde in
Spannung. Mit dem schauspielerisch umgesetzten "Kriminaltango"
begeisterten sie nicht nur auf Grund ihres musikalischen Könnens. Als
"Gesangsdelikatesse" bezeichnete Pfarrer Wilfried Ritz, der sich zu den
Feiernden gesellte, zu Recht das Quartett "Taktlos". Gar nicht so
taktlos führten Armin und Antje Rauch sowie Andreas und Andrea Klopp den
gespannt lauschenden Chormitgliedern ,,ein Liedlein von einem lieblichen
Tierlein" vor. Außerdem machten sie den Narhallesen mit einem typisch
italienischen Lied Lust auf ferne Länder und andere Kulturen. Darüber
hinaus rief das talentierte Quartett alle auf, sich zu berauschen, denn
"die Prob' die man in einem Rausch verbracht, bedeutet Seligkeit und
großes Glück".
In seiner Funktion als "Ginsheimer Ordnungshüter" verteilte Rauch auch
unter seinen Sängerfreunden kräftig Knöllchen und weihte sie in so
manches Geheimnis ein. So stand der Saal nicht nur bei den Worten "so
halt ich Ginsem schuldefrei und hab sogar mein Spaß debei" Kopf.
Peter Bender 40 Jahre Chorleiter
des evangelischen Kirchenchors Ginsheim
In der ersten Chorprobe des neuen Jahres, am 10.
Januar, durfte der Chor seinem Leiter Peter Bender zu einem ganz
besonderen Jubiläum gratulieren: Peter Bender übt dieses Amt in Ginsheim
nun schon seit 40 Jahren aus. Vorher war er schon sechs Jahre Leiter des
evangelischen Kirchenchores in Bauschheim. Dort versah er bis zu seinem
Amtsantritt in Ginsheim auch für viele Jahre den Organistendienst. In
einer kleinen Ansprache würdigte Wolfgang Stoffel das umfangreiche Wirken
des rührigen Musikpädagogen. Mit seinem Engagement, seiner liebenswürdigen
Art, seinen großen musikalischen Fähigkeiten und seinem pädagogischen
Feingefühl hat Peter Bender den Chor stets gefordert (aber nie
überfordert) und zu einer verlässlichen Größe im kirchenmuikalischen und
kultutrellen Leben der Gemeinde gemacht. Als Jubiläumsständchen erklang
das Lied, das Peter Bender in seiner ersten Chorprobe, am 4. Januar 1961,
dirigiert hat.
Im Gottesdienst am 4. Februar 2001 wurde Peter Bender "offiziell" zu
seinem 40-jährigen Chorleiterjubiläum geehrt. Zu den Gratulanten gehörten
u.a. Pfarrer Ritz, die Vorsitzende des Kirchenvorstandes Susanne
Kühn-Benning, Karin Kirsch vom Landesverband evangelischer Kirchenchöre in
Hessen und Nassau und Dekanatskantor Frank Bettenhausen.
Selbstverständlich trug der Chor unter der Leitung seines langjährigen
Dirigenten - zusammen mit Oboist Ingo Stoffel und dem Cellisten Markus
Meyer-Benz - zur musikalischen Gestaltung des Gottesdienstes bei.
Und das war in der Mainzer Allgemeinen
Zeitung vom 6.2.2001 zu lesen:
Immer den Ton angegeben -- Peter Bender leitet seit 40 Jahren den Kirchenchor
uli. GINSHEIM - Eingebettet in den
Willkommensgottesdienst für Ginsheimer Neubürger wurde am
Sonntagnachmittag Peter Bender für sein 40. Jubiläum als Leiter des
Kirchenchors geehrt. Der Jubilar ließ es sich nicht nehmen, auch diesen
Ehrentag zu einem Arbeitstag zu machen. Selbstverständlich leitete er
den Chor, der die musikalischen Akzente des Gottesdienstes setzte.
Bender wurde 1926 in Ginsheim geboren. Den Wunsch nach einem Mathematik-
oder Chemiestudium machte der 2. Weltkrieg zunichte. Beim Wehrdienst
lernte er Kameraden kennen, die ihn für die Musik begeisterten. Vor
allem an einen Virtuosen auf dem Klavier kann er sich bis heute lebhaft
erinnern, der Bach ebenso mit Bravour spielte wie diverse
Kaffeehaus-Schlager. Peter Bender kommt aus einem musikalischen
Elternhaus. Sein Vater war ebenfalls Chorleiter und Organist. Eine
Instrumentalausbildung auf dem Klavier war da fast schon eine
Selbstverständlichkeit. Nach Entlassung aus Kriegsgefangenschaft begann
Peter Bender ein Studium der Schulmusik an der Mainzer Universität und
am Peter-Cornelius-Konservatorium. Nach Zwischenstationen in Rüsselsheim
und Heppenheim wurde er Lehrer am Groß-Gerauer Prälat-Diehl-Gymnasium,
wo er viele Schülergenerationen mit seiner Begeisterung für die Musik
ansteckte.
Das gelang Bender auch immer mit seinen Chören. Bereits 1948 hatte er in
Bauschheim einen Kirchenchor übernom-men. Seit 1945 im Ginsheimer
evangelischen Kirchenchor im Bass- und Baritonfach, übernahm er am 1.
Januar 1961 dieses Vokal-Ensemble, das bis dahin von seinem Vater
geleitet wurde. Außerdem war er der weltlichen Musik zugeneigt und
leitete 38 Jahre lang den Männerchor der Chorgemeinschaft. Zu seinen
Verdiensten zählt daneben die Gründung des Kinder-Singkreises und des
Kammerchores. Große Werke hat er in den Jahrzehnten seines Schaffens
aufgeführt, doch war er immer bemüht, auch selten aufgeführte
Kompositionen zu Gehör zu bringen.
Lang war die Liste der Gratulanten. Zuvorderst stand Pfarrer Wilfried
Ritz, der Bender zum "Meister in der Menschenführung" machte, denn neben
dem Proben der Chorliteratur sei für die Sänger das
Gemeinschaftserlebnis von großer Wichtigkeit. Susanne Kühn-Benning
gratulierte für den Kirchenvorstand und freute sich, dass Bender auch
sie zum aktiven Singen gebracht habe. "Offensichtlich ist die
Chorleitung für sie ein Jungbrunnen", freute sich Karin Kirsch vom
Verband der Evangelischen Kirchenchöre angesichts der frischen
Literatur, die Peter Bender für diesen Gottesdienst ausgesucht hatte.
Hubert Benning überbrachte die Glückwünsche des Männerchores der
Chorgemeinschaft.
Beim Sektempfang im Anschluss schloss sich Dekanatskantor Frank
Bettenhausen der Gratulationscours an. Einen überraschenden Vorstoß
unternahm der bekannte Ginsheimer Jazzer Sigi Nachtmann. Mit seiner
Big-Band könne er sich durchaus ein gemeinsames Konzert mit dem
evangelischen Kirchenchor vorstellen. Das wäre sicher eine spannende
neue Aufgabe für den 74-jährigen Chorleiter Peter Bender.
Vokalensemble Minsk
Mit einem besonderen musikalischen Leckerbissen
startete die Reihe der "Ginsheimer Kirchenmusiken" ins Jahr 2001: Akim
Tyshko, Aliaksandr Dziumin, Andrei Piatrou, Viktar Makhnovich, Pavel
Makarevich - fünf junge Gesangssolisten aus Minsk präsentierten in der
evangelischen Kirche Ginsheim a-cappella-Musik der Spitzenklasse
verschiedenster Stilrichtungen von Klassik bis Pop. Auf dem Programm
standen geistliche und weltliche Lieder aus Russland, Deutschland und
anderen Ländern. Das Ensemble beeindruckte mit höchster stimmlicher und
harmonischer Perfektion. Das Publikum dankte den jungen Sängern - die ohne
mehrere Zugaben nicht gehen durften - mit lang anhaltendem Beifall.
Die Mainzer Allgemeine Zeitung schrieb in
Ihrer Ausgabe vom 05.02.2001:
Voll beeindruckender Harmonie -- Fünf junge Sänger aus Minsk erweisen sich als
A-cappella-Virtuosen
GINSHEIM - Musikfreunde erlebten am Samstag in der
evangelischen Kirche A-cappella-Gesang vom Feinsten. Fünf junge Sänger
aus Minsk gastierten zum zweiten Mal in der Altrheingemeinde.
Von Tanja Böhler
Aufgeregt, etwas steif in der Haltung, im dunklen Anzug, mit Krawatte
und mit auffallend jungen Gesichtern standen sie im Altarraum des
Gotteshauses. Man hätte sie fast für Konfirmanden oder Abiturienten bei
der Übergabe des Reifezeugnisses halten können, die fünf jungen Männer
aus Weißrussland. Tatsächlich verbargen sich jedoch hinter den noch
pausbackigen Gesichtern echte Profis der Gesangskunst, die mit ihrer
A-cappella-Darbietung die Konzertbesucher im Nu begeisterten.
In gekonnter Harmonie, bewaffnet nur mit einer Stimmgabel, absolvierten
sie ein beeindruckendes Programm. Ob Volkslieder aus der Heimat,
Klassisches von Schuhmann oder Mendelssohn, Spirituals oder Stücke der
Beatles: Allen Werken verliehen sie mit der Klarheit und Reinheit ihrer
Stimmen ihre eigene Note. Dabei beeindruckte vor allem, mit welcher
Leichtigkeit die fünf Studenten der Minsker Musikakademie das Genre
wechselten und wie fein und minutiös genau ihre verschiedenen Stimmlagen
und Stimmen miteinander im Einklang standen. Scheinbar spielerisch
hangelten sie sich von melancholischen Liebesliedern zu
temperamentvollen Volksliedern Osteuropas, sangen sie getragene
Kirchenlieder genauso wie die von ihnen mit jazzigem Rhythmus versehenen
Spirituals. Dabei verzogen sie fast keine Miene und waren stets
hochkonzentriert. Lediglich hier und da strahlten sie sich kurz und
verstohlen an, wenn die Zuhörer Bravo riefen und tosend applaudierten.
Richtige Profis eben, die fünf Mitglieder des Ensembles, die seit ihrer
Kindheit ihr Leben dem Gesang widmen.
Alle hatten zunächst das staatliche Musikgymnasium in Minsk besucht und
als Mitglieder des dortigen Knabenchores schon zahlreiche Konzertreisen
absolviert. Eine dieser Reisen führte sie vor fünf Jahren auf dem
Rückweg von Italien auch in die rheinhessische Gemeinde Wörrstadt, die
regelmäßig weißrussischen Kindern ein Ferienprogramm bietet. Dort wurden
sie so herzlich bei Kantor Klaus-Günter Brand aufgenommen, dass sie
seitdem privat immer wieder gekommen sind. Ihre Reisen finanzieren sie
sich dabei ausschließlich durch die Spenden, die sie auf ihren Konzerten
einnehmen. So wie im vergangenen Jahr als die fünf Weißrussen ihr Können
in Ginsheim präsentierten. Sie waren den Ginsheimern auch diesmal wieder
herzlich willkommen.
Laudate Dominum
Musikgottesdienst zum 2. Advent 2000
Im Rahmen der "Ginsheimer Kirchenmusiken 2000"
gestaltete der Evangelische Kirchenchor Ginsheim unter der Leitung von
Peter Bender zusammen mit Pfarrer Wilfried Ritz einen konzertanten
Musikgottesdienst zum 2. Advent.
In seiner Begrüßung und in der Predigt führte Pfarrer Ritz aus, dass die
Adventszeit heute oft gar nicht mehr in ihrer eigentlichen Bedeutung
wahrgenommen wird. Die Vorfreude auf die Geburt Christi wird im
Konsumrausch und durch Geschäftemacherei erstickt. Um sich aber auf
Weihnachten vorbereiten zu können, ist es notwendig, sich von seinem
Inneren her frei zu machen und den aufgestauten Ballast abzulegen. Nur so
ist es möglich, Platz zu schaffen für die frohe Botschaft und das
erhellende Licht, das von Jesu Geburt ausgeht. Die Musik könne wesentlich
hierzu beitragen.
Den Auftakt des Gottesdienstes bildete von Dietrich Buxtehude (1637-1707)
die Kantate für Solo-Sopran, Chor und Instrumente "Lobet Gott, ihr
Christen alle" und von Paul Horn (geb.1922) die Adventskantate "Wie soll
ich dich empfangen", bei der auch die Gemeinde zum mitsingen aufgefordert
war. Anschließend erklang Wolfgang Amadeus Mozarts berühmtes "Laudate
Dominum", gesungen von Brigitta Schlechta (Sopran) und dem Gesamtchor,
begleitet von Monika Schulz und Julia Busch (Violine), Günter Schulz
(Violoncello) und Jürgen Rodeland (Orgel). Im Wechsel mit der Gemeinde
folgte der Choral "Macht hoch die Tür", eingeleitet vom Kammerchor mit
einem an die Gregorianik erinnernden "Adventsruf" von Josef Michel (geb.
1928).
Im Mittelpunkt des Musikgottesdienstes stand das Konzert für Oboe,
Streichinstrumente und Orgel "Noel Allemand" des französischen Komponisten
Michel Corette (1709-1795). Ingo Stoffel war der Solist des Konzertes, dem
als Thema der Choral "Lobt Gott, Ihr Christen alle gleich" zu Grunde
liegt. Es folgten - vom Gesamtchor a capella vorgetragen - von Johannes
Brahms (1833-1897) "Der englische Gruß", ein Lied von Mariä Verkündigung,
und von Manfred Schlenker (geb. 1926) "Gottes Lob wandert", eine moderne
Textfassung des Magnificats. Der Kammerchor, begleitet von den
Instrumenten, sang von Georg Philipp Telemann (1681-1767) die Motette für
Chor und Instumente "Hosianna dem Sohne David" . Den Abschluss bildeten
von Andreas Hammerschmidt (1612-1675) das Adventskonzert für Sopran, Chor
und Instrumente "Freue dich, du Tochter Zion" und zwei Werke von Georg
Friedrich Händel: "Denn die Herrlichkeit Gottes des Herrn" aus "Der
Messias" und - gemeinsam mit der Gemeinde - "Tochter Zion, freue dich".
Mit lang anhaltendem Beifall bedankten sich die zahlreichen
Gottesdienstbesucher/innen bei den Solisten und dem Chor. Besonderer Dank
gilt Chorleiter Peter Bender, der das Programm zu diesem Adventssingen,
das zweifellos einen besonderen Höhepunkt im Jahr des 80-jährigen
Chorjubiläums bildete, zusammengestellt und einstudiert hat.
In der Mainzer Allgemeinen Zeitung vom
12.12.2000 war über den Musikgottesdienst zu lesen:
Musik als Bindeglied zwischen Gott
und der Seele
Beeindruckender Gottesdienst in einer "Kathedrale"
am Altrhein / Zwischen Besinnung und Kommerz
viv. GINSHEIM - "Die Berührung zwischen Gott und der Seele ist Musik".
Man könnte meinen, Bettina von Arnim hat dem Musikgottesdienst der
evangelischen Kirche gelauscht, als sie diese Äußerung von sich gab.
Wunderschöne und besinnliche Musikstücke, dargeboten vom klangvollen
evangelischen Kirchenchor, sowie von herausragenden Musikern und einer
bezaubernden Sopran-Solistin machten den Musikgottesdienst zu einem
wahren Erlebnis.
Schon das Eröffnungsstück "Lobet Gott, ihr Christen alle" von Dietrich
Buxtehude versetzte die Gemeinde in andächtiges Schweigen. Nicht nur der
Kirchenchor unter der Leitung von Peter Bender überzeugte durch seine
beeindruckende Stimmgewalt, auch Brigitta Schlechta, Sopran-Solistin,
sang sich gleich zu Anfang mit ihrer hervorragenden Darbietung in die
Herzen der Gemeinde. Den instrumentalen Rahmen boten Monika Schulz und
Julia Busch an der Violine, Günter Schulz am Violoncello sowie Jürgen
Rodeland an der Orgel. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Pfarrer
Wilfried Ritz wurde der Gemeinde ein Stück dargeboten, das die
vorangegangene Aufforderung des Pfarrers, die Ohren und Herzen für die
Botschaft der Musik zu öffnen, nun unausweichlich machte.
Den bezaubernden Klängen von "Laudate Dominum" von Wolfgang Amadeus
Mozart konnte sich wahrlich keiner mehr verschließen. Das Solo von
Brigitta Schlechta war stimmlich so präzise und kraftvoll, dass sie es
allein mit ihrem Gesang schaffte, alle Aufmerksamkeit nur auf die
wunderschöne Musik zu richten. Doch auch der Chor trug mit seiner
harmonischklangvollen Stimmzusammensetzung dazu bei, die Gemüter der
Gemeinde auf die Weihnachtszeit einzustimmen.
Nachdem sich diese besinnliche Stimmung in allen Ecken des Kirchensaals
ausgebreitet hatte, überraschte der Pfarrer mit einer kritisierenden
Predigt. Die heutige Adventszeit habe mit Besinnlichkeit nicht mehr viel
zu tun, der Konsum und die Werbung für den Kauf von Geschenken seien in
den Vordergrund getreten und nehmen die eigenlichten Weihnachten
vorneweg. Dabei sei gerade diese Zeit doch dafür bestimmt, leer zu
werden, damit man sich öffnen könne und Neues hereinlassen könne.
Als die Gemeinde bei der letzten Strophe von "Macht hoch die Tür" dem
Gesang des Chors einstimmte, breitete sich der kraftvolle Klang der
Stimmen im Kirchensaal mit soviel Wucht aus und wurde von den Wänden
wieder zurückgeworfen, dass man fast meinte, man befände sich in einer
großen Kathedrale.
Wer nach dieser beeindruckenden Darbietung keine Steigerung mehr
erwartete, der wurde eines Besseren belehrt. Denn bei dem instrumentalen
Konzertstück "Noel Allemand" von Michel Corrette stellten die Musiker
ihr Können so hervorragend unter Beweis, dass man in der Gemeinde hier
und da ein ungläubiges Kopfschütteln vernehmen konnte. Besonders ragte
Ingo Stoffel an der Oboe heraus, der sein Instrument mit einer
Leidenschaft bediente, die zum Träumen einlud. Mit "Denn die
Herrlichkeit Gottes" und "Tochter Zion, freue Dich" von Georg Friedrich
Händel waren am Ende des Gottesdienstes dann noch zwei wunderschöne
Weihnachtslieder platziert, die diesem vorweihnachtlichen Gottesdienst
einen perfekten Ausklang bescherten.
Chor und Orgel am Ewigkeitssonntag
Der Ewigkeitssonntag des Jahres 2000 war von der
Kirchenmusik geprägt.
Der Gottesdienst wurde vom Kirchenchor und Kammerchor musikalisch
ausgestaltet. U.a. erklangen von Max Reger zwei kleine Responsorien. Der
Kammerchor sang von Joh. Rosenmüller die Kantate "Das ist das ewige Leben"
und das Spiritual "The Wayfaring Stranger" im Satz von Franz Biebl.
Am Nachmittag gab Dekanatskantor Frank Bettenhausen ein Konzert auf der
neuen Oberlinger-Orgel. Mit der "Suite du deuxième ton" von Louis-Nicolas
Clérambault und der Partita über "Jesu meine Freude" von Johann Gottfried
Walther stellte Bettenhausen beeindruckend die breite Klangfarbenpalette
der Ginsheimer Orgel dar. Den zweiten Teil des Programms bildeten zwei
bekannte Werke Johann Sebastian Bachs: "Wachet auf, ruft uns die Stimme"
aus den Schübler-Chorälen (BWV 645) und die Passacaglia und Fuge c-moll
(BWV 582). Als Zugabe ließ der Organist mit einem Stück von Piutti die
Orgel schließlich noch einmal im Tutti erklingen. Frank Bettenhausen
verzichtete dankenswerterweise auf ein Honorar. Der Erlös des Konzertes im
Rahmen der "Ginsheimer Kirchenmusiken" dient zur Finanzierung der neuen
Orgel.